Handball-WM in Katar:Deutsche Handballer bezwingen Polen

Qatar 2015 M9 POL vs GER

Im Jubelmodus: Steffen Weinhold (rechts) zum Auftakt der Handball-WM.

(Foto: dpa)
  • Aufregender WM-Start für die deutschen Handballer in Katar: Erst verspielt das DHB-Team eine Fünf-Tore-Führung gegen Polen.
  • Als es knapp wird, zieht Deutschland wieder davon und gewinnt verdient.
  • Hier geht es zur Tabelle und den Ergebnissen.

So gelang der Sieg gegen Polen

Die deutschen Handballer haben bei der Weltmeisterschaft in Katar einen beeindruckenden Start hingelegt. Die Mannschaft von Trainer Dagur Sigurdsson gewann gegen Polen in Doha nach einer über weite Strecken starken Leistung mit 29:26 (17:13) und verschaffte sich damit eine glänzende Ausgangsposition im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale.

Bester Werfer der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB), die nur dank einer Wildcard des Weltverbandes IHF an der WM teilnehmen darf, war der überragende Kieler Steffen Weinhold mit neun Toren. Nächster Gegner des Weltmeisters von 2007 ist am Sonntag der dreimalige Titelträger Russland.

Auch die Bayern sind in der Halle

Sigurdsson, unter dessen Regie es der siebte Sieg im neunten Spiel war, hatte wenige Stunden vor dem Anpfiff Torhüter Andreas Wolff (Wetzlar) und Linksaußen Matthias Musche (Magdeburg) aus seinem 16-köpfigen Aufgebot gestrichen, damit startete das deutsche Team mit fünf WM-Debütanten ins Turnier. Im Tor setzte der Isländer gegen den EM-Sechsten zunächst auf den Berliner Silvio Heinevetter, Rückkehrer Michael Kraus (Göppingen) saß zu Beginn auf der Bank.

Unter den Augen der Mannschaft des deutschen Fußball-Rekordmeisters Bayern München fand die DHB-Auswahl in der Lusail Multipurpose Hall gut ins Spiel. Besonders der Rückraum entwickelte mit seiner variablen Spielweise viel Druck, während die deutsche Abwehr nach anfänglichen Abstimmungsproblemen in ständig wechselnden Formationen immer besser stand.

Weinhold sorgte vor rund 5500 Zuschauern mit seinem vierten Treffer in der Anfangsphase für die erste Zwei-Tore-Führung des WM-Fünften (8:6/11. Minute). Allerdings ging nicht nur vom Kieler in der ersten Halbzeit Torgefahr aus. Die Außen Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki setzten sich immer wieder gut in Szene, das Spiel über den Kreis war zudem eine weitere Waffe.

Geduldig im Angriff

Zudem spielte der deutsche Angriff sehr geduldig, sodass Sigurdsson den WM-Auftakt gelassen von der Seitenlinie verfolgte. Der Coach wechselte schon in der ersten Halbzeit munter durch und verteilte so die Belastung auf viele Schultern. Heinevetter, der in den ersten 20 Minuten nur 23 Prozent der auf sein Tor abgegeben Würfe parierte, machte beim Stand von 10:10 für Ex-Weltmeister Carsten Lichtlein Platz. Mit dem Gummersbacher im Tor gewann das deutsche Spiel zusätzlich an Sicherheit. In Unterzahl brachte der Lemgoer Abwehrspezialist Hendrik Pekeler die DHB-Auswahl erstmals mit vier Toren in Front (15:11/27.) - ein Vorsprung, der auch zur Pause bestand hatte.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs ließ die Konzentration im deutschen Spiel aber nach. Selbst in doppelter Überzahl wurden einige Chancen im Angriff leichtfertig vergeben. Die Polen, gegen die das deutsche Team in den WM-Play-offs schon gescheitert war, verkürzten mit drei Toren in Folge auf 18:19 (39.). Die Begegnung wurde nun immer hektischer, die DHB-Auswahl musste nach längerer Zeit den Ausgleich hinnehmen (20:20/42.). Die Sigurdsson-Truppe hielt aber dagegen und zog angetrieben von Lichtlein, Weinhold und Gensheimer, der sieben Treffer erzielte, wieder auf 23:20 (48.) davon. Doch die Partie blieb bis in die Schlussphase spannend - doch die nervenstarke DHB-Auswahl hatte das bessere Ende für sich.

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