Handball:Willkommene Zierde für den Briefkopf

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Die Rhein-Neckar Löwen gewinnen zum ersten Mal den Super-Cup und zeigen beim 27:24 gegen Magdeburg, dass sie in guter Frühform sind.

Der Jubel der Rhein-Neckar Löwen war bei weitem nicht so frenetisch wie nach dem Gewinn der ersten deutschen Meisterschaft. Der erste Super-Cup-Erfolg ist für die Mannschaft eine willkommene Zierde für den Briefkopf. "Titel sind bei uns noch ziemlich rar gesät, deswegen freuen wir uns richtig über den Erfolg und nehmen ihn als Ansporn für die nächsten Trophäen", sagte Nationalspieler Patrick Groetzki nach dem 27:24 (17:12) des deutschen Handballmeisters gegen den Pokalsieger SC Magdeburg am Mittwochabend. Sein Trainer Nicolaj Jacobsen wollte den Erfolg aber nicht hoch hängen: "Ich glaube nicht, dass unser Sieg bereits ein Gradmesser für die nächste Saison ist. Es war toll, gegen einen starken Gegner zu gewinnen. Aber am Samstag kann das schon wieder ganz anders aussehen." Dann treffen die Löwen und die Magdeburger am ersten Liga-Spieltag erneut aufeinander - um Punkte und nicht ums Prestige.

Die Arena war beim Supercup erstmals nicht ausverkauft

Die Konkurrenten THW Kiel und SG Flensburg-Handewitt werden registriert haben, dass die Löwen in einer guten Frühform sind, auch nach dem Abgang ihrer Leitfigur Uwe Gensheimer. "Die Löwen wirkten insgesamt eingespielter und frischer als Magdeburg", sagte Bundesliga-Geschäftsführer Frank Bohmann, der um die deutsche Meisterschaft "den üblichen Dreikampf" zwischen Löwen, Kiel und Flensburg erwartet. Enttäuscht zeigte sich Bohmann darüber, dass die Stuttgarter Porsche-Arena beim Supercup erstmals seit der Premiere vor zwei Jahren nicht ausverkauft war. 5651 Zuschauer erschienen in der 6000 Fans fassenden Halle. "Wir müssen uns für die Zukunft Gedanken machen", sagte Bohmann. "Vielleicht lag es daran, dass beide Mannschaften am Samstag schon wieder gegeneinander spielen, oder das Wetter war für eine Hallensportart einfach zu gut." Stuttgart wird nächstes Jahr wieder Gastgeber der Saisoneröffnung der Handball-Bundesliga sein. Der Zukunft des deutschen Handballs blickt der Geschäftsführer optimistisch entgegen: "Für die nächsten vier bis sechs Jahre haben wir eine exzellente Nationalmannschaft, und dass es dann in der Weltspitze weitergeht, dafür sorgen die Vereine mit einer tollen Nachwuchsarbeit."

Aus der ging 2,10-Meter-Mann Finn Lemke hervor, einer der Helden von Europameisterschaft und Olympia. Den Magdeburger Abwehrspezialisten ärgerte es gewaltig, dass er den Supercup nicht gewonnen hatte: "In der ersten Hälfte haben wir zu viel vergeigt. Als wir dann wieder dran waren, haben wir unsere Chancen nicht genutzt", beschrieb er den 12:17-Halbzeitrückstand und die Phase nach dem 17:19. Sein Trainer Bennet Wiegert meinte: "Es tat richtig weh, wie wir drei große Möglichkeiten fahrlässig vergeben haben."

© SZ vom 02.09.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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