Handball:Starker Auftritt in der EM-Qualifikation

Deutschlands Handballer überzeugen beim 29:28-Sieg gegen Gruppenfavorit Spanien. Im dritten Spiel der Europameisterschafts-Qualifikation gelingt der deutschen Auswahl damit der dritte Sieg.

Von Joachim Mölter, Mannheim

Die Männer-Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) hat in der Qualifikation für die Europameisterschaft 2016 in Polen am Mittwochabend einen wichtigen Erfolg gefeiert. Vor 11 189 Zuschauern in Mannheim besiegte sie den Gruppenfavoriten Spanien, den Weltmeister von 2013 und WM-Vierten dieses Jahres, mit 29:28 (17:15) und übernahm mit 6:0 Punkten Platz eins in der Gruppe 7. Das Rückspiel findet am Sonntagnachmittag in Leon statt, danach stehen noch zwei Partien im Juni gegen die Außenseiter Finnland und die nicht zu unterschätzenden Österreicher auf dem Programm.

Die Spanier mussten auf den verletzten Kreisläufer Julen Aguinagalde, 32, verzichten - "das spielt uns natürlich in die Karten", fand Teammanager Oliver Roggisch. Im WM-Viertelfinale 2013 war der 110-Kilo-Koloss nicht zu halten gewesen, beim 24:28 verbaute er mit sieben Toren den Deutschen damals das Weiterkommen.

Gensheimer und Pieczkowski bilden ein unerschrockenes Duo

Nachdem vom Kreis also weniger Gefahr drohte, entschloss sich Bundestrainer Dagur Sigurdsson für ein ungewöhnlich offensives Abwehr-System, quasi ein 4-1-1: Aus dem Verbund zog er Hendrik Pekeler nach vorne, um die Kreise des spanischen Rückraums zu stören; zudem nahm Rechtsaußen Patrick Groetzki den wurfstarken Joan Canellas in Manndeckung. Das führte zunächst allerdings zu einem frühen 1:4-Rückstand (5.); erst als sich Pekeler wieder zurückzog, wurde die Abwehr stabiler. Und weil es im Angriff sowieso flott lief, stand es bald 8:5 für die DHB-Auswahl (15.). Darauf reagierte Spaniens Coach Manuel Cadenas seinerseits mit einer Umstellung im Rückraum, Ergebnis: 8:9 (20.).

Die Teams neutralisierten sich fortan weitgehend mit taktischen und personellen Wechseln, erst Mitte der zweiten Halbzeit verschaffte sich das DHB-Team einen leichten Vorteil. Neben Kapitän Uwe Gensheimer, der bei seinem Heimspiel insgesamt acht Tore erzielte, war dafür vor allem der Neuling Niclas Pieczkowski vom TuS N-Lübbecke veranwortlich, der erst am Sonntag beim Test gegen die Schweiz (30:18) sein Länderspiel-Debüt gegeben hatte. Der 25 Jahre alte Rückraumspieler stieß immer wieder unerschrocken in die spanische Abwehr und überwand deren Torhüter sechsmal.

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