Handball:Schwach im Angriff

Die deutsche Auswahl unterliegt Spanien in der EM-Qualifikation 20:26. Aus dem Rückraum kommen keine Impulse. Die Deutschen haben aber weiter gute Chancen.

Die deutschen Handballer haben die vorzeitige Qualifikation für die Europameisterschaft 2016 in Polen verpasst. Die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson unterlag beim WM-Vierten Spanien nach einer schwachen Angriffsleistung 20:26 (8:11) und musste die Tabellenführung an den punktgleichen Gegner (je 6:2) abgeben. Wie vor vier Tagen beim 29:28-Sieg in Mannheim war Kapitän Uwe Gensheimer bester deutscher Werfer: Während er im Hinspiel achtmal erfolgreich war, musste er sich in Leon allerdings mit fünf Toren begnügen.

"Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir verloren haben. Wir haben aber eine sehr gute Abwehr gespielt", sagte Sigurdsson; DHB-Vizepräsident Bob Hanning erklärte: "Solche Spiele brauchen wir für unsere Entwicklung." Die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) hat weiter gute Chancen, sich in den abschließenden Partien am 10. Juni beim punktlosen Tabellenletzten Finnland und vier Tage später gegen Österreich (4:4) zu qualifizieren. Die ersten beiden Teams jeder Gruppe sind im Januar 2016 dabei.

Im Gegensatz zum ersten Vergleich mit Spanien verzichtete Sigurdsson auf Torhüter Silvio Heinevetter und Rückraumspieler Stefan Kneer und berief dafür Andreas Wolf und Simon Ernst in seinen 16er-Kader. Sein Team kam zunächst gut ins Spiel, in der Abwehr hielt es aggressiv dagegen. Rechtsaußen Patrick Groetzki sorgte nach einem Gegenstoß sogar für eine Führung (5:4/16.). Allerdings tat sich der WM-Siebte gegen die massive spanische Abwehr schwer und scheiterte immer wieder an Schlussmann Arpad Sterbik. So ging die DHB-Auswahl mit einem Drei-Tore-Rückstand in die Halbzeitpause.

Auch nach dem Wechsel blieb die Chancenverwertung schwach. Der Kieler Steffen Weinhold war bis zur 40. Minute der einzige deutsche Rückraumspieler, der getroffen hatte. Seine am vorigen Mittwoch in Mannheim noch stark auftrumpfenden Nebenleute Niclas Pieczkowski, 25, und Paul Drux, 20, setzten kaum Akzente. Nach 43 Minuten hatten sich die Spanier einen 18:14-Vorsprung erarbeitet. Sigurdsson versuchte durch einige Wechsel das Spiel noch einmal zu drehen, doch leichte Ballverluste seiner Mannschaft ermöglichten den Spaniern immer wieder einfache Tore.

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