Handball:"Maßlos enttäuscht"

FC Augsburg - Bayern München

Kiels Erlend Marmelund (links) und Joan Canellas versuchen Flensburgs Rasmus Lauge vor dem Wurf zu stoppen.

(Foto: Andreas Gebert/dpa)

27:37 in der Champions League: Nach der Demontage im Nordderby gegen die SG Flensburg-Handewitt hadern die Verantwortlichen des THW Kiel.

Die Fans geschockt, die Stars frustriert und der Trainer bedient: Die Derby-Demontage in der Champions League hat den THW Kiel schwer getroffen. So hoch wie im 87. Nordduell bei der SG Flensburg-Handewitt hatte der deutsche Rekordmeister noch nie gegen seinen großen Rivalen verloren. "Von der zweiten Hälfte bin ich maßlos enttäuscht", sagte THW-Trainer Alfred Gislason nach dem 27:37 (14:17): "Die Abwehr war gar nicht präsent, und der Angriff bestand eigentlich nur aus Domagoj Duvnjak." Die Vorherrschaft der Kieler wackelt, der Weg Richtung Final Four wird steinig.

Was sein Team geboten hatte, entsprach so gar nicht dem Anspruchsdenken des Meistertrainers. Hinten anfällig, im Angriff ohne die nötige Durchschlagskraft - der THW offenbarte ohne seine Europameister Steffen Weinhold und Christian Dissinger zu Beginn der entscheidenden Saisonphase Baustellen. "Ich hatte mir mehr erwartet von den Neuen und den Spielern, die bisher nicht so oft zum Einsatz kamen", sagte Gislason. Doch der zweite Anzug mit den Neuzugängen Dener Jaanimaa und Ilja Brozovic sitzt noch nicht.

Der von Verletzungen gebeutelte Klub - auch Nationalspieler Patrick Wiencek und Kapitän René Toft Hansen fehlen nach Kreuzbandrissen - verspielte damit die Chance auf Rang drei der Gruppe A. Im Achtelfinale droht nun ein unangenehmes Duell mit Vardar Skopje, im Viertelfinale könnte der Gegner FC Barcelona heißen.

"Das ist natürlich kein schöner Tag für uns. Wir müssen das schnellstmöglich abhaken", sagte Dominik Klein. Der 32-Jährige forderte nach der fünften Niederlage in der Königsklasse eine deutliche Reaktion: "Wir müssen die Gruppe mit drei Siegen abschließen."

Flensburg sieht sich dagegen für den Saisonendspurt bestens gerüstet. Das Team von Trainer Ljubomir Vranjes hat große Chancen, sich auf dem angepeilten Weg ins Final Four als Gruppensieger direkt für das Viertelfinale zu qualifizieren. Für die Mannschaft war es der achte Sieg in Serie in der Königsklasse. "Es kommt nicht oft vor, dass ich so zufrieden bin wie heute", sagte Vranjes.

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