Handball:Im elften Versuch: Rhein-Neckar Löwen gewinnen DHB-Pokal

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Die Rhein-Neckar Löwen feiern den Pokalsieg. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Ein Jahrzehnt lang haben die Mannheimer versucht, diesen Titel zu holen: Nun hat es gegen Hannover geklappt.

Trainer Nikolaj Jacobsen rannte völlig losgelöst über das Parkett und brüllte seine Freude über das Ende des Pokalfluchs heraus, seine Spieler tanzten ausgelassen in einer Jubeltraube. Im elften Anlauf hat sich Handball-Meister Rhein-Neckar Löwen zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den DHB-Pokal gewonnen. Der zweimalige deutsche Meister setzte sich im Finale des Endrundenturniers in Hamburg gegen die TSV Hannover-Burgdorf mit 30:26 (13:11) und kann in wenigen Wochen mit dem Titel-Hattrick in der Bundesliga sein Erfolgsjahr krönen.

"Ich kann meine Emotionen gar nicht beschreiben", sagte Jacobsen. "Die Erleichterung ist sehr groß. Alle haben gesagt, ihr müsst das Ding endlich gewinnen. Am meisten freue ich mich für die Fans." Nationalspieler Patrick Groetzki stand die Freude ebenfalls ins Gesicht geschrieben. "Das ist unglaublich und tut allen im Verein richtig gut", kommentierte der Rechtsaußen den Premierenerfolg im Pokal.

Bislang hatte ein Fluch in diesem Wettbewerb auf den Mannheimern gelegen. Bei den vorangegangenen zehn Endrunden-Teilnahmen waren die Löwen siebenmal im Halbfinale und dreimal im Finale gescheitert. Fünfmal hatte sie dabei die SG Flensburg-Handewitt in der Vorschlussrunde rausgeworfen. Zum Glück der Löwen war der Angstgegner in dieser Saison schon im Achtelfinale ausgeschieden.Vor 13 200 Zuschauern in der ausverkauften Hamburger Barclaycard-Arena war der deutsche Meister das überlegene Team, kam aber zwischenzeitlich in Bedrängnis. Zu Beginn knauserte der Favorit noch mit Toren, binnen acht Minuten zog er jedoch von 4:4 auf 10:4 davon und legte den Grundstein für den Erfolg.

Die Hannoveraner leisteten sich in dieser Phase zu viele Fehler und konnten die Löwen-Abwehr nur selten überwinden. Bester Werfer bei den Kurpfälzern war Andy Schmid, der alle seine acht Treffer nach der Pause erzielte. "Ich bin erschöpft. Diese Bürde, dieser Druck - der Erfolg hat eine immense Bedeutung für den ganzen Verein", sagte der Schweizer.

"Er hat in der ersten Halbzeit schlecht gespielt. Deshalb habe ich ihm in der Pause gesagt: Die Mannschaft braucht dich", berichtete Jacobsen. "Und dann gibt er solch eine Antwort." Bei Hannover ragte Timo Kastening mit sechs Toren heraus.

Schon im Halbfinale am Tag zuvor hatten die Mannheimer eine eindrucksvolle Demonstration der Stärke abgeliefert. Da stoppten sie den zweimaligen Pokalsieger SC Magdeburg, der in der Bundesliga seit dem 23. November ungeschlagen ist, eindrucksvoll mit 31:24. "Handball kann so einfach sein", kommentierte Jacobsen die starke Leistung seiner Mannschaft.Im Finale konnten die Hannoveraner ihre bemerkenswerte Vorstellung vom Vortag gegen die HSG Wetzlar nicht wiederholen. Da hatten sie nach überragender erster Halbzeit, die mit 15:4 (!) für die Niedersachsen ausgegangen war, mit 24:19 gewonnen. Gegen die Löwen kamen "die Recken" im zweiten Abschnitt zwar bis auf ein Tor heran (13:14/33.), doch der Meister war seinem Rivalen immer einen Schritt voraus und baute seine Führung in der Schlussphase kontinuierlich aus.

Für die TSV Hannover-Burgdorf war die erstmalige Teilnahme am Final Four, das seit 1994 in Hamburg ausgerichtet wird, dennoch ein Erfolg. Die Mannschaft von Trainer Carlos Ortega qualifizierte sich mit dem Endspieleinzug für den EHF-Cup.

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