Handball:Heinevetter hält

Die Füchse Berlin gewinnen den EHF-Pokal und verlängern die Erfolgsgeschichte der Bundesliga im zweitwichtigsten Klubwettbewerb Europas: Zum 19. Mal innerhalb von 25 Jahren geht der EHF-Pokal nach Deutschland.

Die Füchse Berlin haben am Sonntag für den einzigen deutschen Europacup-Gewinn in dieser Handball-Saison gesorgt - und die Erfolgsgeschichte der Bundesliga im EHF-Pokal verlängert, dem zweitwichtigsten Klubwettbewerb des Kontinents. Dank des 28:25-Finalsiegs über den französischen Vertreter Saint-Raphael geht der EHF-Pokal zum 19. Mal innerhalb von 25 Jahren nach Deutschland; allein in den vergangenen 15 Jahren waren deutsche Teams 14 Mal erfolgreich. Für die Füchse war es nach 2015 der zweite Erfolg.

Dabei war das Finale in Magdeburg nicht einfach für die Berliner: Die Partie gegen Saint-Raphael war das vierte Spiel innerhalb von acht Tagen; nach den Bundesliga-Erfolgen gegen Meister Rhein-Neckar Löwen sowie Hannover-Burgdorf hatten sie am Samstag im Halbfinale Titelverteidiger Frisch Auf Göppingen 27:24 besiegt. "Diese Belastung ist unmenschlich. Aber wir haben gekämpft, gekämpft, gekämpft", sagte Rechtsaußen Hans Lindberg, wie im Vorjahr Torschützenkönig dieses Wettbewerbs mit diesmal 82 Treffern.

Im Finale hatten die Berliner ebenfalls kein leichtes Spiel, auch weil phasenweise außer den Füchse-Fans alle Zuschauer Saint-Raphael anfeuerten. Gerade die Magdeburger Fans pfiffen die Berliner permanent aus, speziell Nationaltorwart Silvio Heinevetter. Der ehemalige Magdeburger war mit 17 Paraden dennoch der Matchwinner. "Ich bin stolz, diese Mannschaft zu trainieren, sie hat einen Charakter wie keine andere", lobte Trainer Velimir Petkovic: "Wir haben die negative Stimmung in positive Energie umgemünzt." Füchse-Präsident Frank Steffel meinte: "Wenn es einem die Halle so schwer macht, ist der Sieg am Ende besonders schön." Berlins Manager Bob Hanning schimpfte noch am Montag über die Zuschauer: "Das war erschreckend. Das war keine Werbung für den Standort Magdeburg trotz guter Organisation. Die haben sich selber für weitere Turniere disqualifiziert." Laut Magdeburgs Manager Marc-Henrik Schmedt überlegt der Klub, sich nochmals um dieses Finalturnier zu bewerben, schließlich war die Arena an beiden Tagen mit je 6500 Fans fast ausverkauft.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: