Frankreich:Mit Staatspräsident

Nikola Karabatic France HANDBALL Russie vs France Championnat du Monde 17 01 2017 Gwendoline

Auf dem Weg zu seinem vierten WM-Titel: Frankreichs Welthandballer Nikola Karabatic.

(Foto: imago)

Frankreich will sich auch den WM-Titel daheim sichern. Die erste Woche hat sich mit vier Siegen bereits sehr gut angelassen.

Schon öfter wurde Frankreichs aktuellem Handball-Nationalteam das Ende seiner großartigen Ära prophezeit. Immer wieder fügte die Ausnahme-Generation dann aber einen weiteren Titel hinzu, und nun plant sie die Vollendung ihrer Sammlung: den WM-Sieg im eigenen Land. Das 35:24 gegen Russland vor mehr als 10 000 Zuschauern in Nantes bezeichnete der zweimalige Welthandballer Nikola Karabatic zwar als "großen Sieg", doch für ihn ist der vorzeitige Gruppengewinn nur ein Etappenziel.

Das Projekt WM-Titel nimmt immer schärfere Konturen an. Getragen von großer Euphorie mussten die Franzosen gegen Brasilien (31:16), Japan (31:18) und Norwegen (31:28) nicht an ihre Leistungsgrenze gehen. Die Stimmung erinnert an die Tage des deutschen Wintermärchens 2007. Die Atmosphäre in den Hallen ist mitreißend, im Fernsehen laufen Spots mit Karabatic, Thierry Omeyer und Co., und auch Staatschef François Hollande bezeichnete sich als Handball-Fan, er besuchte ein Spiel der französischen Mannschaft.

Nach dem Heim-Turnier wird mit einer Welle von Rücktritten gerechnet. Keeper Omeyer, der seit mehr als 17 Jahren das französische Tor hütet und auch nun mit famosen Leistungen besticht, ist inzwischen 40 Jahre alt - Rückraumspieler Daniel Narcisse 37, Karabatic, 32, Luc Abalo 32, und Michael Guigou 34. Mit all diesen Ausnahmekönnern dominiert Frankreich seit vielen Jahren das Geschehen im Welt-Handball, gewann alles, was es zu gewinnen gibt. Drei Weltmeister-Titel, drei EM-Titel und zwei olympische Goldmedaillen fallen in die Zeit seit 2006. Nachdem es in Rio zuletzt nur zu Silber reichte, gibt es dieser Tage nur ein Ziel. "Wir wissen, dass wir der Favorit sind", sagte Nationaltrainer Didier Dinart der Handballwoche, "aber wir haben Spieler, die mit dieser Rolle schon seit vielen Jahren gut leben können."

Doch bevor es in den Finalspielen um den sechsten WM-Titel geht, soll am Samstag im Achtelfinale zunächst ein Rekord aufgestellt werden: Die WM-Bestmarke aus dem Jahr 2007 von 20 500 Zuschauern in Köln dürfte fallen: 28 100 Plätze hat die Arena, genauer gesagt das Fußballstadion von Lille.

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