Frank von Behren, 31, hat viel erlebt mit der Handball-Nationalmannschaft, aber es schien, als habe er mit seiner internationalen Laufbahn bereits abgeschlossen. Jüngst war er, auch geplagt von zahlreichen Verletzungen, von der SG Flensburg zum TSV GWD Minden gewechselt - Minden spielt in der Bundesliga um den Klassenerhalt, Flensburg um den Meistertitel.
Als jetzt aber Heiner Brand anrief und ihn bat, seinen 161 Länderspielen (353 Tore) womöglich zwei weitere hinzuzufügen, zögerte er keine Sekunde. Frank von Behren eilte am Freitag via Oslo nach Lillehammer, wo er an diesem Samstag im Halbfinale der Handball-EM gegen Dänemark (18 Uhr, ARD) mithelfen soll, für den nach Muskelfaserriss ausfallenden Oliver Roggisch die deutsche Abwehr zu stabilisieren. Am Sonntag käme für Behren dann das Finale (16 Uhr) oder das Spiel um Platz drei (13.15 Uhr) hinzu. Der Gegner wird im zweiten EM-Halbfinale zwischen Frankreich und Kroatien (Samstag, 15.30 Uhr, DSF) ermittelt.
Bei der ärztlichen Visite am Freitag fielen noch zwei weitere Malade auf, die eventuell nicht mehr dabei sein können: Michael Kraus plagt eine Prellung am Unterarm, Sebastian Preiß eine unangenehme Reizung in der Kniekehle. Bei Preiß sollte am Freitag in Lillehammer eine genauere Diagnose gestellt werden. Der Termin wurde gestrichen - im Krankenhaus der Olympiastadt von 1994 ist das Röntgengerät kaputt.