Handball:Erwartete Lehrstunde

HC Erlangen - THW Kiel
(Foto: Timm Schamberger/dpa)

Gegen Spitzenreiter Kiel bekommt Bundesliga-Aufsteiger Erlangen nicht nur die Halle voll.

Von Ralf Tögel

Hatte sich am Sonntag tatsächlich jemand in der mit 8308 Zuschauern erstmals ausverkauften Nürnberger Arena Hoffnungen auf eine Sensation gemacht, so musste er diese schnell begraben. Der deutsche Handball-Meister THW Kiel (im Bild Rene Toft Hansen, der von Erlangens Sigurbergur Sveinsson und Sebastian Preiß gestoppt wird) räumte im Schnellverfahren jeden Zweifel darüber aus, wer die Halle als Sieger verlassen wird. 4:0 stand es nach fünf Minuten, nach knapp 20 Minuten war der Vorsprung (14:4) erstmals zweistellig, und wohl auch der letzte HC-Romantiker hatte sich vom Gedanken an die Überraschung verabschiedet. Denn auch fortan war der Unterschied der beiden Teams zu gravierend: Auf der einen Seite der mit internationalen Spitzenspielern besetzte Serienmeister, die wohl derzeit beste Mannschaft des Erdballs. Auf der anderen Seite der ambitionierte Aufsteiger aus Mittelfranken, der als einziger Klub den bayerischen Handball in der deutschen Beletage repräsentiert. Ob es dabei bleibt, wird sicher nicht in Partien gegen Teams vom Kaliber Kiels entschieden, dieses Treffen endete jedenfalls mit 36: 22 Toren für den Titelverteidiger und der erwarteten Lehrstunde für den Aufsteiger. Die Kieler, bei denen sich Dominik Klein das Knie verdrehte (eine genaue Diagnose steht aus), sind mit diesem Erfolg an die Tabellenspitze zurückgekehrt, Erlangen bleibt Vorletzter. Der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz beträgt nach dem 31:22-Sieg von Minden (das diesen Platz innehat) gegen Hannover nun vier Punkte. Sieben Spiele bleiben den Erlangern noch, um diesen Rückstand aufzuholen. Freilich gegen Mannschaften, die weniger übermächtig sind als der Gegner vom Sonntag.

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