Handball:Die dürren Jahre sind vorbei

17 10 2015 Handball 2 Bundesliga HBL Saison 2015 2016 10 Spieltag HC Erlangen HCE HSC 2; Mario Huhnstock Handball HC Erlangen Zink/Imago

Ein Mann wie eine Wand: Till Riehn (mit Ball) und Coburgs Handballer scheiterten ein ums andere Mal an Mario Huhnstock (rechts) im Erlanger Tor.

(Foto: imago)

Dass Erlangen und Coburg in der Bundesliga aufeinander treffen, ist ein Beispiel für die Renaissance des lange darbenden bayerischen Handballs. Erlangen positioniert sich als ernst zu nehmender Bundesligist.

Von Ralf Tögel

Sonderzug, Zusatztribüne, Spiel des Jahres, Mittelfranken gegen Oberfranken: Die Erwartungen an das erste Bundesliga-Derby zwischen dem HC Erlangen und der HSC Coburg könnten größer nicht sein. Schon am Donnerstag waren mehr als 7000 Tickets verkauft, die gastgebenden Erlanger tragen dem Ansturm mit einer Zusatztribüne hinter dem Tor Rechnung. Das war bisher nur zweimal in der Vereinsgeschichte notwendig: Im Mai gegen Tusem Essen, die Partie ging als Zweitliga-Zuschauer-Weltrekord in die Handball-Annalen ein. Und Ende Oktober beim Gastspiel von Rekordmeister THW Kiel. Beide Male war die Halle mit 8308 Zuschauern restlos ausverkauft, das wird wohl auch am Samstagabend (19 Uhr) der Fall sein.

Dass es diese Begegnung in der ersten Liga gibt, die sich als weltbeste versteht, darf man auch als Renaissance des jahrzehntelang darbenden bayerischen Handballs sehen. Das Ende dieser Dürre könnte sogar von anhaltender Dauer sein, denn in Erlangen ist dem Freistaat ein ernst zu nehmender Bundesligist erwachsen. Der HC hat den Aufstieg ins Oberhaus mit fränkischer Geduld und viel Augenmaß vorbereitet, der sofortige Wiederabstieg vor einem Jahr war durchaus einkalkuliert worden. Erlangen verstärkte seinen Kader dennoch, dominierte die zweite Liga und ist stark wie nie zurückgekehrt. Das Team hat namhafte Akteure wie Weltmeister Michael Haas oder Nationalspieler Ole Rahmel im Team, steht als Tabellenzehnter mit einem soliden Abstand von sechs Punkten zum ersten Abstiegsplatz da.

Einen solchen hat der Mitbewerber aus dem Freistaat inne, allerdings haben die Coburger, die als Tabellendritter der zweiten Liga aufgestiegen sind, gerade rechtzeitig vor dem Derby mit einem Sieg gegen den Bergischen HC den letzten Tabellenplatz verlassen. Nach mehreren knappen Niederlagen ist dieser Erfolg für die Gäste eine enorme Motivation, die Favoritenrolle muss man dennoch den Erlangern zugestehen. Die unterlagen zwar im jüngsten Spiel bei den Füchsen Berlin, zeigten sich aber mit dem Topteam durchaus auf Augenhöhe. Die beiden Mannschaften standen sich bekanntlich im Vorjahr gegenüber, das Spiel in Erlangen ging mit 31:24 an den HCE (im Bild wirft Coburgs Till Riehn auf das Tor von Mario Huhnstock). Im Rückspiel revanchierte sich Coburg mit einem 24:20-Erfolg.

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