Handball:Deutsche weiter auf Erfolgskurs

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Deutschlands Handball-Europameister bleiben bei den Olympischen Spielen auf Erfolgskurs und haben das erste Etappenziel in Athen fast erreicht. Das Team von Bundestrainer Heiner Brand gewann auch das zweite Vorrundenspiel gegen Afrikameister Ägypten 26:14 (14:5) und präsentierte sich dabei in Glanzform.

Im Stile eines Champions haben die deutschen Handballer auch Angstgegner Ägypten eine Lehrstunde erteilt. Der Europameister ließ sich im zweiten Gruppenspiel auch von der überharten Gangart der Nordafrikaner und der provozierten Rote Karte von Abwehrchef Klaus-Dieter Petersen nicht aus dem Konzept bringen.

Die beiden Außen Stefan Kretzschmar und Florian Kehrmann sowie Rückraumspieler Volker Zerbe waren mit jeweils fünf Treffern die erfolgreichsten Werfer.

"Das war Handball fast schon in Perfektion", schwärmte Kreisläufer Christian Schwarzer nach dem Schützenfest. Zwei Tage nach dem 28:18- Auftakterfolg gegen Griechenland liegt das Team von Bundestrainer Heiner Brand klar auf Viertelfinal-Kurs. Nächster Vorrundengegner in Gruppe B ist am Mittwoch (20.30 Uhr) Brasilien, das am 2. Spieltag beim 19:20 gegen Ungarn die zweite Niederlage kassierte. "Wir sind jedes Spiel 60 Minuten heiß, aber entscheidend ist, wer die beste Bank hat", meinte Torhüter Henning Fritz mit dem Blick nach vorne.

2000 deutsche Fans unter den insgesamt 2500 Zuschauern im "Faliro Sports Center" sorgten für Heimspiel-Atmosphäre und peitschten ihr Team nach vorne. Die Ägypter hatten sich zwar in der Vergangenheit schon als Spielverderber erwiesen, so beim 25:26 beim vor-olympischen Turnier in Athen und bei den Spielen 2000 in Sydney beim 21:22. Doch dieses Mal ließen sich die deutschen Ballwerfer nicht vom Team des ehemaligen Bundesliga-Trainers Jörn-Uwe Lommel überraschen.

Im Gegenteil: Schon nach 12 Minuten führte das Brand-Team mit 6:0. Die Abwehr stand sicher, und der herausragende Fritz entschärfte fast alle Würfe, die doch aufs Tor kamen. Neben einem Siebenmeter machte er allein bis zur Pause weitere sieben Großchancen zunichte.

Erst nach 13 Minuten gelang den Ägyptern durch Saber Hussein der erste Treffer. Auch der Ausschluss von Petersen wirkte sich nicht negativ aus, weil Jan-Olaf Immel ein guter Vertreter war.

Harter Körpereinsatz

Der erwartete "ganz harte Prüfstein", von dem Rechtsaußen Florian Kehrmann vorher gesprochen hatte, waren die Ägypter nur in punkto Körpereinsatz. Mehr als ein Dutzend Zeitstrafen dokumentierten am Ende die Härte in einer schon zur Halbzeit entschiedenen Partie.

"Ganz wichtig war, dass wir verletzungsfrei aus dem Spiel gekommen sind", meinte Schwarzer. Zeitweise führte die DHB-Auswahl mit 15 Toren Differenz. Ägypten war auch deswegen chancenlos, weil Rückraumspieler Hussein Zaky, laut Brand "eine absolute Granate", aus unerfindlichen Gründen nicht auf dem Parkett stand.

Die Gerüchteküche brodelt, nachdem bereits Hussein Awwad vom Weltverband (IHF) im Juli für zwei Jahre wegen Dopings gesperrt worden war. Er war schon der zweite Ägypter, der innerhalb von anderthalb Jahren des Dopings überführt worden war.

Für die erste Überraschung des Turniers sorgte Südkorea mit dem sechsfachen Bundesliga-Torschützenkönig Kyung-Shin Yoon (VfL Gummersbach) beim 35:32 gegen Olympiasieger Russland. Im zweiten Spiel der Gruppe A gewann Weltmeister Kroatien das Duell mit Slowenien mit 27:26.

Der EM-Zweite steht mit zwei Niederlagen nun schon vor dem Aus. Der Olympia-Vierte Spanien bezwang Island mit 31:23. In der deutschen Gruppe schrammte Frankreich dank einer Steigerung in der letzten Viertelstunde an einer Blamage vorbei und besiegte Griechenland mit 29:25.

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