Handball-Coach Heuberger im SZ-Gespräch:"In zwei, drei Jahren vielleicht wieder an Medaillen denken"

Martin Heuberger (li.) und Spieler Oliver Roggisch bei der Handball-WM im Januar

Martin Heuberger (li.) und Spieler Oliver Roggisch bei der Handball-WM im Januar.

(Foto: dpa)

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft steht vor den entscheidenden Qualifikationsspielen für die EM unter Druck. Coach Martin Heuberger erklärt, wie er trotz der Verletzungsserie im heutigen Spiel in Montenegro bestehen will, und warum er junge Spieler gerne früher in der DHB-Auswahl sehen würde - gleichzeitig fordert er Geduld.

Von Joachim Mölter

Handball-Bundestrainer Martin Heuberger ist trotz einer Verletzungsserie optimistisch, dass seine Mannschaft die entscheidenden EM-Qualifikationsspiele am Mittwoch gegen Montenegro und am Samstag gegen Israel meistern und sich für das Turnier vom 12. bis 26. Januar 2014 in Dänemark qualifizieren wird.

Obwohl ihm allein für den linken Rückraum, der Königsposition im Handball, sechs Spieler absagten, gibt sich der 49-Jährige im SZ-Interview zuversichtlich: "Wir werden trotzdem einen sehr starken Kader haben, der die Qualität hat, um in Montenegro zu gewinnen." Im Hinspiel hatte es eine 27:31-Heimniederlage gegeben, nach der Heuberger und die Mannschaft heftig in die Kritik geraten waren, "teilweise unsachlich und unter der Gürtellinie", wie er findet: "Mein südbadischer Slang sei für manche ein Gräuel, habe ich irgendwann auch mal gelesen."

"Spieler schon 25, 26, wenn sie zur Nationalmannschaft kommen"

Er werde weiterhin an seinem Konzept festhalten, jüngere Spieler in die Mannschaft einzubauen und einen Neuaufbau zu forcieren, versicherte der vor zwei Jahren vom Junioren- zum Männer-Bundestrainer beförderte Heuberger: "Das war ein Manko in der Vergangenheit und ist es leider immer noch, dass unsere Spieler schon 25, 26 sind, wenn sie zur Nationalmannschaft kommen und dort erste internationale Erfahrungen sammeln."

Gleichzeitig forderte er mehr Geduld ein: "Ich halte es für vermessen, wenn man einen Umbruch haben will und im gleichen Atemzug fordert, Weltmeister zu werden. Das geht einfach nicht." Erst "in zwei, drei Jahren", so der Bundestrainer weiter, könne man "vielleicht wieder an Medaillen denken". Auch zum Dauerthema Überbelastung der Spieler bezog er Stellung. "Ich kann das Gejammere nicht mehr hören", sagte er: "Ich denke, da müssen wir schauen, dass wir die Jungs so ordentlich trainieren, dass man nicht immer über zu hohe Belastungen diskutieren muss."

Das gesamte Interview mit Martin Heuberger lesen Sie in der Süddeutschen Zeitung vom Mittwoch, 12. Juni, auf dem iPad und Windows 8.

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