Handball-Bundesliga:Melsungen überrascht Kiel

Wie schon im Dezember 2012 endet eine Siegesserie des Handball-Rekordmeisters THW Kiel in der hessischen Kleinstadt Melsungen, Kristina Vogel gewinnt ihr erstes Einzel-Gold bei der Bahnrad-WM, Fußballer aus Gibraltar verlieren erstmals ein Länderspiel.

Handball-Bundesliga: THW Kiel hat überraschend die dritte Saisonniederlage eingesteckt. Bei der MT Melsungen verlor Kiel nach zuletzt neun Siegen in Serie mit 29:30 (13:15). Damit schrumpfte der Vorsprung des Titelverteidigers und Spitzenreiters (42:6 Punkte) auf die Rhein-Neckar Löwen, die sich souverän mit 37:19 (18:7) gegen die TSV Hannover-Burgdorf durchsetzten, auf drei Punkte. Bester Werfer der MT Melsungen war Michael Allendorf (8), für den THW erzielte Marko Vujin neun Tore.

In der mit 4300 Zuschauern ausverkauften Rothenbach-Halle verlief die Partie in den ersten 20 Minuten ausgeglichen. Dann zogen die Gastgeber auf 12:8 (24.) und 14:10 (27.) davon. Auch nach dem Seitenwechsel ließen die Melsunger, die im Dezember 2012 auch die Kieler Erfolgsgeschichte von 51 ungeschlagenen Bundesligaspielen in Serie beendet hatten, zunächst nicht nach, führten elf Minuten vor dem Ende mit 26:21. Kiel kämpfte sich wieder heran und schaffte durch Dominik Klein das 28:27 (57.). In Unterzahl jedoch erzielte Melsungen die entscheidenden Treffer zum umjubelten Sieg.

Bahnrad-WM: Kristina Vogel hat den Titel im Sprint der Frauen gewonnen. Die 23-Jährige setzte sich am Samstag (Ortszeit) im Finale in zwei Läufen überlegen gegen die Chinesin Tianshi Zhong durch. Platz drei ging an Junhong Lin, ebenfalls aus China. Für Vogel war es der erste WM-Einzeltitel ihrer Karriere. Zuvor hatte die Erfurterin am Mittwoch gemeinsam mit Miriam Welte aus Kaiserslautern im Teamsprint bereits zum dritten Mal WM-Gold gewonnen. Welte schied im Sprint im Achtelfinale aus. Im Punktefahren der Frauen sorgte Stephanie Pohl mit Platz zwei für eine große Überraschung. Die Cottbuserin musste sich mit 35 Zählern nur der Australierin Amy Cure (38 Punkte) beugen. Rang drei ging an Jasmin Glaesser aus Kanada (32).

Langlaufen: Weltcup-Spitzenreiter Martin Johnsrud Sundby hat das erste nacholympische Distanzrennen im Langlauf-Weltcup gewonnen. Der Norweger setzte sich am Sonntag über 15 Kilometer im freien Stil im finnischen Lahti in 33:05,5 Minuten durch. Er verwies den Schweden Daniel Richardsson und 50-Kilometer-Olympiasieger Alexander Legkow aus Russland mit 10,7 beziehungsweise 11,2 Sekunden Vorsprung auf die Plätze. Ein sensationelles Weltcup-Debüt feierte Florian Notz. Der 21-Jährige aus Böhringen Römerstein lief mit einem Rückstand von 53,3 Sekunden auf Platz sieben. Außer ihm kam aus dem deutschen Team lediglich Tim Tscharnke aus Biberau als 28. in die Punkte.

Basketball-Bundesliga: Die Baskets Bonn haben sich auch vom überraschenden Abgang ihres langjährigen Spielmachers Jared Jordan nicht aus der Erfolgssspur bringen lassen. Beim knappen 80:79 (39:38) gegen die Eisbären Bremerhaven feierten die Rheinländer im ersten Match nach Jordans Wechel zu Meister Bamberg ihren dritten Sieg in Folge und rückten näher ans Spitzenquintett heran. Unverändert sitzt Bonn, das Bremerhavens Miniserie von zwei Erfolgen nacheinander beendete, allerdings Ulm im Nacken. Im Schwabenderby bei Tigers Tübingen gelang Ulm mit 81:77 (46:23) der vierte Sieg in den vergangenen fünf Spielen. Tübingen hingegen musste trotz seiner Aufholjagd in der zweiten Hälfte zum neunten Mal in seinen zurückliegenden zehn Spielen als Verlierer vom Parkett. Immerhin den zweiten Sieg aus den vergangenen acht Spielen fuhr TBB Trier ein. Das Mosel-Team setzte sich durch ein 78:76 (36:36) gegen die Phantoms Braunschweig weiter vom Tabellenkeller ab und brachte den Niedersachsen zugleich die dritte Niederlage in den vergangenen vier Partien bei.

Leichtathletik: Doppel-Weltmeister David Storl hat beim ersten ISTAF-Hallenmeeting der Leichtathleten in Berlin seine Siegesserie fortgesetzt. Mit 21,20 Meter stieß der Chemnitzer die Kugel im ersten Versuch auf die Siegerweite und war danach durch eine leichte Knieverletzung etwas gehandicapt. "Ich hatte im vierten Versuch ein paar technische Probleme und habe mir das Knie etwas wehgetan. Außerdem war ich nach dem vielen Training doch ein wenige müde. Deshalb ist es heute nicht noch weiter gegangen", sagte Storl.

Deutsche Jahresbestleistungen erzielten bei der Veranstaltung, bei der viel Wert auch auf Show-Effekte gelegt wurde, Stabhochspringer Malte Mohr mit 5,90 Meter und die sechsmalige deutsche Hallen-Meisterin Verena Sailer im 60-Meter-Sprint. Die Mannheimerin verbesserte in 7,12 Sekunden ihre persönliche Bestleistung um 0,02 Sekunden.

Das Diskuswerfen steht demnächst nicht auf dem WM-Programm. Daher musste sich Olympiasieger Robert Harting über seinen vierten Platz nicht ärgern. Der Lokalmatador, der sich mitten in der Vorbereitung auf die Freiluft-Saison befindet, erzielte bei seiner Hallen-Premiere 62,05 Meter. Besser als der Berliner kam der Magdeburger Martin Wierig mit den ungewohnten Bedingungen zurecht. Er siegte mit 64,82 Metern. Die Polen Piotr Malachowski (63,73) und Robert Urbanek (62,27) belegten die Plätze zwei und drei.

Fußball: Gibraltar hat gut eine Woche nach dem "Traumlos Deutschland" für die bevorstehende EM-Qualifikation einen Dämpfer hinnehmen müssen. Die Auswahl des britischen Überseegebietes verlor im zweiten Länderspiel ihrer Geschichte das "Duell der Zwerge" mit den Färöer im Victoria Stadium auf dem heimischen Affenfelsen 1:4 (1:2). Gibraltar tritt am 14. November zum EM-Ausscheidungsgruppenspiel in Deutschland an. Das nächste Länderspiel der Südeuropäer, die im vergangenen November beim 0:0 gegen die Slowakei ihren ersten internationalen Vergleich bestritten, findet am Mittwoch gegen Estland statt. Passend zur Euphorie unter Gibraltars gut 30.000 Einwohnern nach der ersten Zulosung ihrer Heimat in eine EM-Qualifikation waren die Gastgeber zunächst durch Roy Chiploina in Führung gegangen. Danach jedoch drehten die Gäste von den Schafsinseln die Begegnung und feierten letztlich den höchsten Sieg ihrer Länderspiel-Geschichte.

Golf: Der Nordire Rory McIlroy hat seine Führung beim PGA-Turnier in Palm Beach Gardens verteidigt. Dem 24-Jährigen genügte am Samstag (Ortszeit) eine 69er-Runde, um mit 198 Schlägen weiter an der Spitze der mit sechs Millionen Dollar dotierten Veranstaltung zu stehen. McIlroy hatte das Turnier bereits vor zwei Jahren gewonnen. Zweiter ist der US-Amerikaner Russell Henley (200 Schläge) vor dem Schotten Russell Knox (201). Den Schlag des Tages zeigte Henley. Am 14. Loch versenkte er den Ball aus rund 130 Metern zum Eagle (2 unter Par). Nach zwei mäßigen Durchgängen präsentierte sich Tiger Woods stark verbessert. Mit 65 Schlägen kletterte er im Klassement um 49 Plätze auf den geteilten 17. Rang. Woods hat insgesamt sieben Schläge mehr als McIlroy. Martin Kaymer hatte bei dem Turnier in Florida den Cut nach zwei Runden verpasst. Neben dem ehemaligen Weltranglisten-Ersten hatten sich auch einige Mitfavoriten wie der British-Open-Sieger Phil Mickelson aus den USA und der Schwede Henrik Stenson vorzeitig verabschieden müssen.

Tennis, Dubai: Der frühere Tennis-Weltranglisten-Erste Roger Federer hat seinen sechsten Triumph beim ATP-Turnier in Dubai gefeiert. Der Schweizer gewann am Samstag im Finale 3:6, 6:4, 6:3 gegen den Tschechen Tomas Berdych. Es war im 18. Vergleich der zwölfte Erfolg über Berdych. Die Nummer sechs der Welt hatte bereits das letztjährige Endspiel gegen den Serben Novak Djokovic verloren. Federer bezwang Titelverteidiger Djokovic am Freitag und veredelte diesen Erfolg mit seinem ersten Turniersieg in diesem Jahr. Es ist sein insgesamt 78. Titel und der erste seit dem Juni 2013 in Halle.

Tennis, Sao Paulo: Für Tennisprofi Tommy Haas (Los Angeles) hat der Traum vom Sieg beim ATP-Turnier in São Paulo ein jähes Ende genommen. Der topgesetzte Davis-Cup-Spieler warf im Halbfinale der mit 539.730 Dollar dotierten Veranstaltung gegen Paolo Lorenzi (Italien) beim Stand von 3:6, 2:3 mit erneuten Schulterproblemen das Handtuch und gab auf. Der 35-Jährige war gegen den ungesetzten Weltranglisten-114. als Favorit in das Match gegangen, das nach 1:02 Stunden vorzeitig beendet war. Die Schmerzen traten auf, nachdem Haas seinen Schläger im ersten Satz beim Stand von 3:3 auf den Boden geworfen hatte. "Die Schmerzen wurden immer schlimmer", sagte Haas.

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