Handball:Auftrag erfüllt

Loerper beendet Karriere in Nationalmannschaft

Hat ihren Abschied aus der Nationalmannschaft angekündigt: Anna Loerper (li, gegen Südkoreas Sumin Choi).

(Foto: Hendrik Schmidt/dpa)

Kapitänin Anna Loerper führt die deutsche Nationalmannschaft zur EM in Frankreich, bei der sie gar nicht mehr mitspielen wird. Am Mittwoch bestreitet sie ihr letztes Länderspiel.

40 Tore gelingen auch einer deutschen Handball-Nationalmannschaft nicht oft. Im Dezember 2015 war das einmal der Fall für die deutschen Spielerinnen. Nach einem 40:28 zogen die Frauen ins Achtelfinale der WM in Dänemark ein. Das war das zunächst letzte 40-Punkte-Spiel des DHB-Teams. Bis zum Samstag: Mit 40:17 (20:10) setzte sich die Mannschaft im Heimspiel in Gummersbach gegen die Türkei durch und feierte einen gelungenen Abschluss der EM-Qualifikation. Am Ende waren die Spielerinnen sogar in die Nähe des Allzeit-Rekordsiegs einer Frauen-Handball-Nationalmannschaft gekommen - dem 45:12 gegen Paraguay bei der Weltmeisterschaft 2007.

Beide Male dabei war Anna Loerper - wie auch nun am Samstag: Gegen die Türkei bestritt die 33-Jährige ihr letztes Pflichtspiel für das DHB-Team. Zwei Tage nach dem Lösen des Tickets für die EM im Dezember in Frankreich war Alicia Stolle die beste Torschützin des Teams von Henk Groener mit sechs Treffern. "Die Mannschaft hat eine tolle Einstellung gezeigt und bis zum Schluss Vollgas gegeben, das haben sie richtig prima gemacht", lobte Groener. Keine 48 Stunden nach dem klaren Sieg in Litauen (25:11) lieferten die Frauen die nächste konzentrierte Vorstellung ab. Bereits im Oktober des vergangenen Jahres hatten die deutschen Spielerinnen in der Türkei klar mit 30:16 gewonnen.

Zu Beginn des Spiels gelang dem deutschen Team ein Blitzstart, bereits nach fünf Minuten stand eine 5:1-Führung zu Buche. Loerper verwandelte zwei Siebenmeter, die Türkinnen handelten sich zudem eine frühe Zwei-Minuten-Strafe ein.

Kapitänin Loerper bestreitet am Mittwoch in München ihr Abschiedsspiel

Nach diesem starken Beginn geriet der deutsche Angriff zunächst etwas ins Stottern, bis zur zehnten Minute gelang der DHB-Auswahl kein Treffer mehr, die Türkei verkürzte auf 4:5. Danach zog das Groener-Team das Tempo deutlich an und setzte sich sukzessive ab. Die Türkinnen wirkten zur Mitte der ersten Halbzeit phasenweise überfordert, den Deutschen gelang zwischen der 15. und der 20. Minute ein 6:0-Lauf. Anders als noch gegen Litauen verstanden es die deutschen Spielerinnen, die zahlreichen Chancen konsequent zu nutzen.

Im zweiten Durchgang rotierte Groener personell und gab auch der zweiten Reihe Spielzeit. Unter anderem machte die starke Torfrau Dinah Eckerle Platz für Isabell Roch. Am Spielverlauf änderte sich dennoch nur wenig. Die deutschen Frauen hatten das Spiel im Griff. Die Türkinnen versuchten es im eigenen Angriff nun häufiger mit einer siebten Feldspielerin, agierten über weite Strecken aber dennoch zu harmlos gegen die deutsche Abwehr.

Kapitänin Loerper feiert nach ihrem letzten Pflichtspiel im DHB-Dress am kommenden Mittwoch in München ihren Abschied gegen Polen, es wird ihr 240. Länderspiel. Ihren letzten großen Auftrag, ihre Teamkolleginnen zur EM zu führen, hat sie mit Bravour erfüllt. "Nach so einer tollen Leistung kann man guten Gewissens abtreten, jetzt noch ein schönes Spiel gegen Polen", wünschte sich Loerper nach ihren fünf Treffern am Samstag.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: