Handball:An der Obergrenze

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Kraftraubender Vergleich: Rimpars Torhüter Max Brustmann sieht zu, wie Teamkollege Jan Winkler (Mitte) Bittenfelds Alexander Bischoff bearbeitet. (Foto: imago/foto2press)

Die Zweitliga-Handballer der DJK Rimpar Wölfe verlieren beim 22:26 gegen Bittenfeld an Boden im Aufstiegsrennen. Für Rimpars Trainer Jens Bürkle käme der Sprung ins Oberhaus viel zu früh.

Von Fabian Swidrak

Mehrere tausend Prototypen mussten James Dyson und seine Ingenieure nach eigener Aussage bauen, bis sie schließlich den beutellosen Staubsauger erfunden hatten, der den britischen Unternehmer weltbekannt und steinreich machte - Trial and Error als Erfolgsrezept. Auch bei den DJK Rimpar Wölfen arbeiten sie nach diesem Prinzip, sagt Trainer Jens Bürkle: "Wir versuchen, Fehler zu machen, um daraus zu lernen." Bisher ist der Handball-Zweitligist damit gut gefahren. Seit Monaten stehen die Unterfranken auf einem der drei obersten Tabellenplätze, die am Saisonende zum Aufstieg in die erste Handball-Bundesliga berechtigen. Und das, obwohl der Etat des Klubs zu den kleinsten der Spielklasse zählt.

"Ich beziffere unsere Chancen auf zehn Prozent", sagt Trainer Bürkle

Im Spitzenspiel gegen den Tabellennachbarn TV Bittenfeld am Freitagabend machten die Wölfe dann allerdings doch einige Fehler zu viel. 22:26 (11:13) verlor die DJK vor heimischem Publikum und musste die Schwaben aufgrund des schlechteren Torverhältnisses auch in der Tabelle ziehen lassen. "Wir waren einfach nicht gut genug. Beim Stande von 20:20 hatten wir mehrfach die Möglichkeit, das Spiel zu unseren Gunsten zu drehen, sind aber nicht mehr nach vorne gekommen", ärgert sich Bürkle. Mit einem Sieg hätte sich die DJK eine exzellente Ausgangssituation für den Saisonendspurt verschaffen können, so bleibt das Aufstiegsrennen weiter völlig offen. Noch hat seine Mannschaft einen Punkt Vorsprung auf den Tabellenvierten aus Eisenach. Schon nächsten Sonntag aber könnte Rimpar erstmals seit Mitte Dezember aus den Aufstiegsrängen rutschen, dann nämlich geht es zum designierten Meister aus Leipzig, der beim Tabellensiebten TV Großwallstadt am Freitag nicht über ein 23:23 hinauskam. Bürkle sagt dennoch: "Eine wahnsinnig schwere Aufgabe. Wir sind der klare Außenseiter. Alles andere wäre Utopie."

Leipzig, Bittenfeld und Eisenach seien für ihn nach wie vor die Favoriten auf die drei ersten Plätze, betont der Trainer. "Ich beziffere unsere Chancen auf zehn Prozent. Wenn es mit dem Aufstieg klappen soll, müssen wir mindestens vier der ausstehenden fünf Spiele gewinnen und an der absoluten Obergrenze unserer Möglichkeiten spielen." Sollte der überraschende Sprung in die Bundesliga gelingen, hätte Rimpar noch mehr Gelegenheit zum Lernen: "Wir wären in der ersten Liga sicher noch öfter überfordert, als wir es gegen die Spitzenteams der zweiten Liga schon sind", sagt Bürkle. "Aber an Problemen wächst man."

© SZ vom 20.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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