Hallen-WM:Hockey-Männer erobern Bronze

Deutschland - Iran

Finale verpasst, Spiel um Platz drei klar gewonnen: Die deutschen Hockey-Herren mit Alexander Otte (Mitte) besiegen Iran mit 13:2.

(Foto: dpa)

Deutschlands Hockey-Männer besiegen Iran im Spiel um Platz drei der Hallen-WM. Beim Drittligaspiel zwischen Münster und Osnabrück kommt es zu schweren Ausschreitungen. Die Demokratische Republik Kongo wird Dritter beim Afrika-Cup.

Hockey, Hallen-WM: Die deutschen Hockey-Herren haben bei der 4. Hallen-Weltmeisterschaft in Leipzig den dritten Platz belegt. Im kleinen Finale besiegten die dreimaligen Hallen-WM-Champions am Sonntag Iran deutlich mit 13:2 (5:2). Am Vortag hatten die Gastgeber im Halbfinale nach einem 4:4 (1:4) gegen die Niederlande das Penaltyschießen mit 1:2 verloren und damit erstmals das WM-Finale in der Halle verpasst. Erreicht haben das Endspiel dagegen die deutschen Damen, die am Sonntag (13.00 Uhr) ihren Titel gegen die Niederlande verteidigen wollen. Bei den Herren trifft das Oranje-Team um 14.30 Uhr im Finale auf Österreich.

Fußball, 3. Liga: Schwere Ausschreitungen haben das brisante Nachbarschafts-Duell zwischen Preußen Münster und dem VfL Osnabrück in der 3. Liga überschattet. Nach dem 2:0-Sieg der Preußen-Mannschaft eskalierte am Samstag die Situation im Fan-Block des VfL. Mehrere Fußballfans warfen Pyrotechnik und Holzlatten auf Polizisten, diese reagierten mit dem Einsatz von Pfefferspray. Dabei wurden nach Angaben der Neuen Osnabrücker Zeitung mindestens zehn Ordner sowie eine Polizistin verletzt. Die Beamtin war von einer Flasche getroffen worden. Michael Aschmann vom VfL-Fanprojekt sprach nach Zeitungsangaben zudem von 30 bis 40 verletzten Osnabrückern Anhängern.

Beide Vereine hatten das Derby zuvor unter das Motto "Westfälischer Friede" gestellt. Doch friedlich blieb es auch nicht auf dem Platz. Schiedsrichter Markus Schmidt (Stuttgart) zeigten acht Gelbe Karten. Sportlich sorgte Amaury Bischoff mit zwei Toren für die Entscheidung. Der französische Mittelfeldspieler (65./75.) traf zunächst per Freistoß, dann per Foulelfmeter. "In der Halbzeit habe ich den Jungs gesagt, dass wir mehr Freistöße brauchen. Ich freue mich, dass mir so ein Traumtor gelungen ist", sagte Bischoff. Für VfL-Trainer Maik Walpurgis ging die Niederlage nach einer guten ersten Halbzeit in Ordnung. "Zwei Unterschiedspieler haben den Ausschlag gegeben. Piossek auf seine Art, wie er Freistoß und Elfmeter herausgeholt hat und Bischoff als Vollstrecker", sagte der VfL-Coach.

Fußball, Afrika-Cup: Bundesliga-Profi Cedrick Makiadi von Werder Bremen hat mit der Demokratischen Republik Kongo das kleine Finale des Afrika-Cups gewonnen. Der Afrikameister von 1968 und 1974 setzte sich gegen Gastgeber Äquatorialguinea mit 4:2 im Elfmeterschießen durch. Nach 90 Minuten hatte es in Malabo 0:0 gestanden. Makiadi war bei der Entscheidung nur Zuschauer, er war in der 72. Minute ausgewechselt worden. Zwei Tage zuvor waren an selber Stelle im Halbfinale des Gastgebers gegen Ghana (0:3) bei blutigen Krawallen 36 Zuschauer verletzt worden. In der Schlussphase des Spiels hatten sich ghanaische Fans in den Innenraum geflüchtet, nachdem sie unentwegt von Anhängern der Heimmannschaft mit Flaschen und anderen Gegenständen beworfen worden waren.

Wintersport, Skispringen: Skispringer Richard Freitag wird vor der WM im schwedischen Falun (18. Februar bis 1. März) eine Wettkampfpause einlegen. Der Sachse verzichtet am kommenden Wochenende auf das Weltcup-Skifliegen im norwegischen Vikersund. "Das hat nichts mit seinem Ergebnis am Samstag zu tun. Richard ist nun einmal ein Springer und kein Flieger", sagte Bundestrainer Werner Schuster. Innsbruck-Sieger Freitag hatte am Samstag in Titisee-Neustadt den zweiten Durchgang verpasst. In Vikersund an den Start gehen wird dagegen Skiflug-Weltmeister Severin Freund, der bereits das erste Skifliegen des Winters am Kulm gewonnen hatte. "Wenn man das erste gewonnen hat, wäre es doof, das zweite ausfallen zu lassen. Außerdem bin ich nach meiner Pause am Sapporo-Wochenende noch gut erholt", sagte der 26-Jährige.

Fed-Cup, Tennis: Angelique Kerber hat die deutschen Tennis-Damen im Fed-Cup-Duell mit Australien 2:1 in Führung gebracht. Die deutsche Nummer eins gewann am Sonntag in Stuttgart das Spitzeneinzel gegen Samantha Stosur mit 6:2, 6:4. Einen Tag nach der Niederlage gegen Jarmila Gajdosova zeigte sich Kerber deutlich verbessert und verwandelte nach 1:27 Stunden ihren zweiten Matchball. Im vierten Einzel stehen sich danach Andrea Petkovic und Gajdosova gegenüber. Gewinnt Petkovic, steht die deutsche Mannschaft im Halbfinale.

"Das ist ein hammergeiles Gefühl", sagte Kerber nach ihrem Erfolg bei Sat.1 Gold. "Ich bin einfach rausgegangen und wollte zeigen, dass ich es besser kann", sagte die Kielerin. Gegen Gajdosova war die Nummer zehn der Welt noch am Druck gescheitert, gegen Stosur kam sie etwas besser mit der Erwartungshaltung zurecht. Im ersten Satz nahm sie der australischen Nummer eins insgesamt dreimal den Aufschlag ab und holte sich nach nur 28 Minuten den ersten Abschnitt. Im zweiten Satz konnte Kerber dann lange Zeit ihre Chancen nicht nutzen - auch weil Stosur, der anfangs die Müdigkeit nach dem langen Match gegen Petkovic am Samstag deutlich anzumerken war, sich nun steigerte. Doch zum 5:4 nutzte sie ihren insgesamt neunten Breakball im zweiten Durchgang und machte wenig später den Sieg perfekt

Skispringen: Severin Freund hat beim Heim-Weltcup in Titisee-Neustadt seinen vierten Saisonsieg gefeiert. Der 26-Jährige gewann im Schwarzwald nach Flügen auf 138,5 und 140 Meter mit 299,4 Punkten souverän vor Vierschanzentournee-Gewinner Stefan Kraft aus Österreich (288,0) und dem Slowenen Peter Prevc (285,8). Für Freund, der sechs Tage zuvor auch in Willingen triumphiert hatte, war es der 13. Weltcup-Sieg seiner Karriere. "Ich bin sehr, sehr glücklich darüber, wie es im Moment läuft. Es passt derzeit sehr viel zusammen", sagte Skiflug-Weltmeister Freund, der auch ein großes Lob vom Bundestrainer bekam. "Das hat der Severin extrem gut gemacht", sagte Werner Schuster im ZDF, "der erste Sprung hatte noch einen kleinen Wackler drin, aber der zweite war nahezu perfekt. Und das bei schwierigen Bedingungen. Das hat er top, top gemacht." Zweitbester Deutscher war Markus Eisenbichler (Siegsdorf) auf Platz zwölf (263,1), Team-Olympiasieger Marinus Kraus (Oberaudorf) landete auf Rang 16 (253,4).

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