Hängende Spitze:Beim Friseur in Mailand

Haare schneiden lassen, färben auch - so wie die Trendsetter aus Paris oder Madrid. Pierre-Emerick Aubameyang erlebt gerade die Nebenfolgen eines Friseurbesuchs.

Von Johannes Aumüller

Bei Mario Götze war es völlig nachvollziehbar. Der war 2013 ob seines Wechsels vom BVB zum FC Bayern so nervös, dass er vor der Vorstellungsrunde kräftig schwitzte. Und weil sich kein Fußballer im nassen Shirt der Öffentlichkeit zeigt, wechselte er kurz vor der Pressekonferenz noch rasch das Oberteil - und ein saublöder Zufall wollte es, dass er aus seinem Koffer just ein Shirt seines Privatsponsors Nike zog und dann in dieser Bekleidung über seine Pläne beim Adidas-Verein FC Bayern sprach.

Inzwischen spielt Götze wieder beim Puma-Klub Borussia Dortmund, und so kann er von Kollege zu Kollege nachvollziehen, wie verhext diese Sache bei Pierre-Emerick Aubameyang gelaufen ist. Der Gabuner liebt, wie jeder weiß, erstens Kurztrips nach Mailand, zweitens seine Frisur und drittens das Rückschlagspiel Squash. Kurz vor dem Spiel gegen Leverkusen am Samstag weilte er mal wieder in Milano, und während er so über den Corso Vittorio Emanuele schlenderte, entschied er sich für einen Besuch beim Friseur seines Vertrauens. Doch Giovanni war nicht da, nur eine Aushilfskraft, die kaum Italienisch, Französisch oder Englisch sprach.

Also einmal Haare schneiden, und als das erledigt war, fragte die Aushilfskraft, ob der Kunde sich nicht mal was in die Haare färben lassen wolle, so wie das bei den Style-Trendsettern von Paris bis Milano gerade angesagt sei. Aubameyang sann kurz nach, dann fiel ihm sein Lieblingsspiel Squash ein, Mensch, so ein Schläger an der Schläfe, das wär' mal was, was Aufmerksamkeit erzeugt. Aber vielleicht nuschelte er etwas stark, vielleicht war der Aushilfskraft dieser Sport nicht bekannt, in jedem Fall verstand sie den Wunsch nicht so richtig. Doch dann blickte sie auf die Schuhe des Kunden, sah ein Symbol, dessen Name ihn an das soeben gehörte Wort erinnerte. Swoosh, na klar, sie setzte den Rasierer an, kurz nach unten, dann länger nach oben, und fertig war das Werk mit Nike-Logo, für das der unschuldige Aubameyang nun zum Rapport zu den Bossen des Puma-Klubs BVB muss.

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