Gündogan zu Manchester?:Nullkommanull Kontakt

Die Dortmunder dementieren, dass der Nationalspieler nach England wechselt. Angeblich sondieren aber auch Juventus und der FC Bayern die Lage.

Von Freddie Röckenhaus, Dortmund

Die Gerüchte um einen bereits feststehenden Wechsel von Nationalspieler Ilkay Gündogan zu Manchester United waren bereits am Freitagabend vom BVB dementiert worden. Dortmunds Boss Hans-Joachim Watzke erneuerte das am Samstag: "Es gibt und gab nullkommanull Kontakt zu Manchester." Da Gündogans Vertrag in Dortmund bis 2016 gültig ist, kann er nur mit Zustimmung des BVB wechseln. Hinter den Kulissen hatten sich in den vergangenen Tagen andere Szenarien ergeben. Demnach sondieren Bayern München und Juventus Turin, ob der 24-Jährige geholt werden könne. Anfragen liegen dem BVB aber von keinem Klub vor, auch nicht von Gündogan selbst.

Dortmund hat mit dem Mittelfeldspieler eine weitere Verlängerung des Vertrages bereits vor einiger Zeit ausgehandelt, der neue Vertrag, der Gündogan ein hohes einstelliges Millionengehalt pro Jahr garantieren soll, liege "unterschriftsreif" vor, wie Sportchef Michael Zorc es formuliert. In der vergangenen Saison war Gündogan wegen einer komplizierten Nervenentzündung im Rücken komplett ausgefallen. Trotzdem verlängerte Dortmund den Vertrag um zunächst ein Jahr. In der laufenden Spielzeit ringt Gündogan noch um seine alte Form, die bis zum Sommer 2013 das Interesse der Superklubs geweckt hatte. In Dortmund hält man die Variante, dass Gündogan sich in den nächsten Tagen doch für den BVB entscheidet, inzwischen wieder für die wahrscheinlichste.

Auf dem Transfermarkt allerdings hat Dortmund scheinbar auch schon Nachfolger ausgeguckt. Ob sie "Illy", wie sie den eloquenten Spielmacher in Dortmund rufen, wirklich um jeden Preis halten wollen, darüber scheinen sich allmählich die Geister zu scheiden. Mit seinem langen Zaudern hat sich Gündogan, wie man hört, im Umfeld kaum Freunde gemacht. Es wird dem lange Verletzten scheinbar als mangelnde Loyalität ausgelegt. Schließlich habe der Verein auch in schweren Zeiten zum Spieler gestanden. Selbst ein Wechsel zum Rivalen nach München würde deshalb wohl kaum einen in Dortmund auf die Barrikaden bringen. Solange die Ablösesumme den Verlust angemessen ausgliche.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: