Großer Preis von Ungarn:Schumi startet von den hinteren Rängen

Michael Schumacher steht beim Großen Preis von Ungarn in Budapest in der vierten Startreihe. Die Pole Position eroberte der Spanier Fernando Alonso im Renault. Er teilt sich die erste Reihe mit Williams-BMW-Fahrer Ralf Schumacher.

Ausgerechnet zu Beginn des WM-Endspurts startet Weltmeister Michael Schumacher in Budapest als Achter so weit hinten wie noch nie in dieser Saison in einen Grand Prix. Während sein Bruder Ralf im Williams-BMW als Zweiter seine vierte Pole-Position des Jahres nur knapp verpasste, fand der Ferrari-Star in der Qualifikation einen Tag vor dem Großen Preis von Ungarn am Sonntag (14.00 Uhr/Premiere und RTL) nicht die Ideallinie.

Schumi beschönigt nichts

"Ich habe vielleicht zu viel versucht und bin dabei zu langsam geworden", sagte der Kerpener nach dem spektakulären Einzelzeitfahren auf dem Hungaroring. Der fünfmalige Weltmeister beschönigte nach seinem verpatzten Auftritt nichts: "Das lag eindeutig an mir."

In den viertletzten Grand-Prix der Saison startet Renault-Pilot Fernando Alonso von der Pole-Position. Der Spanier war auf der 4,38 Kilomter langen Strecke in 1:21,688 Minuten 0,256 Sekunden schneller als Ralf Schumacher. "Ich bin froh, dass ich in der ersten Startreihe stehe, es hätte ja auch anders ausgehen können", sagte er.

Nach dem Startunfall in Hockenheim war Ralf Schumacher schuldig gesprochen worden und sollte in der Startaufstellung zehn Plätze nach hinten versetzt werden. Erst in der Berufung wurde das Urteil revidiert und in eine 50 000-Dollar-Geldstrafe umgewandelt.

Mit seiner tadellosen Fahrt unter dem blauen ungarischen Himmel meldete der WM-Vierte Ralf Schumacher trotz des 18-Punkte-Rückstandes auf seinen Bruder Michael seine WM-Ambitionen an.

Die schärfsten Rivalen des WM-Spitzenreiters Michael Schumacher (71 Punkte) stehen mit Williams-BMW-Pilot Juan Pablo Montoya (Kolumbien/65) als Vierter neben Jaguar-Mann Mark Webber (Australien) in Reihe zwei und McLaren-Merceds-Mann Kimi Räikkönen (Finnland) als Siebter vor und direkt neben Schumacher. "Das ist eine Startaufstellung mit Brisanz.

Es wird spannend zu sehen, welche Strategie sich hinter den Startplätzen verbirgt", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug über die bunte Reihe von Budapest.

Ernüchterung für Heidfeld und Frentzen

Für die Mönchengladbacher Sauber-Piloten Nick Heidfeld und Heinz-Harald Frentzen gab es einen ernüchternden Samstag. Erst fuhren "Quick Nick" und sein zehn Jahre älterer Teamkollege Frentzen nur auf Platz elf und siebzehn, dann gab Teamchef Peter Sauber auch noch die Verpflichtung des Italieners Giancarlo Fisichella, der momentan bei Jordan fährt, bekannt.

Damit ist fast klar, dass beide deutschen Piloten in dem Schweizer Formel-1-Team keine Zukunft mehr haben werden. Als zweiter Mann bei den Eidgenossen soll der brasiliaische Ferrari-Testfahrer Felipe Massa verpflichtet werden. Ein schwerer Unfall von Jordan-Pilot Ralph Firman sorgte in den Morgenstunden für Aufregung.

Firman war im Vormittagstraining ungebremst in einen Reifenstapel gerast, nachdem zuvor der Heckflügel an seinem Wagen weggeflogen war und er die Kontrolle über das Fahrzeug verloren hatte. Der Brite wurde mit einem Krankenwagen abtransportiert und in eine Klinik gebracht. Er zog sich eine mehrfache Fersenprellung und eine leichte Gehirnerschütterung zu. Lokalmatador Zsolt Baumgarnter ersetzte den Pechvogel.

In der Qualifikation lag der erste Ungar in der Formel 1 als 19. Des Klassement 4,990 Sekunden hinter Alonso. Weltmeister Michael Schumacher hatte einen Rückstand von 1,067 Sekunden auf den Spanier im immer schneller werdenden Renault.

(sueddeutsche.de/dpa)

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: