Großer Preis von Südkorea:Vettel erfüllt die Mission WM-Führung

Sebastian Vettel gelingt in Südkorea der Sturm an die Spitze: Nach einem perfekten Start führt er das Fahrerfeld das gesamte Rennen lang an, kurz vor Schluss muss er wegen Reifenproblemen aber noch bangen. Sein Teamkollege Mark Webber kommt auf Platz zwei, Verfolger Alonso wird Dritter.

South Korea Formula One Grand Prix

Jubel beim neuen WM-Führenden: Sebastian Vettel gelingt in Südkorea die Übernahme der Spitzenposition.

(Foto: dpa)

Sebastian Vettel hat es geschafft. Der Formel-1-Weltmeister raste am Sonntag nervenstark zum Sieg beim Großen Preis von Südkorea und jagte seinem großen Rivalen Fernando Alonso damit die Führung in der WM-Wertung ab. Vor den letzten vier Rennen liegt der 25-Jährige jetzt sechs Punkte vor dem Ferrari-Piloten, der hinter Vettels Red-Bull-Teamkollegen Mark Webber Platz drei belegte. Damit geht Vettel nun als klarer Titel-Favorit auf die Zielgerade der Saison.

"Yoohooooo, yes. Danke Jungs für die fantastische Arbeit", brüllte Vettel via Boxenfunk, nachdem ihm Südkoreas neuer Rap-Star "Psy" um 16.40 Uhr Ortszeit mit der schwarz-weiß-karierten Flagge abgewunken hatte. "Ich bin sehr erleichtert. Es war ein fantastisches Rennen für uns, es hätte fast nicht besser sein können", sagte Vettel später. Nach Singapur und Suzuka feierte er auf dem 5,615 Kilometer langen Kurs in Yeongam seinen dritten Sieg in Folge. Alonso scheint dagegen die Luft auszugehen. Der Spanier hat inzwischen schon seit sechs Rennen nicht mehr gewonnen.

Zweitbester Deutscher war Nico Hülkenberg, der nach einer starken Vorstellung im Force India den sechsten Platz belegte. Der Rennfahrer aus Emmerich sicherte sich mit einem grandiosen Überholmanöver gegen Hamilton und Lotus-Fahrer Romain Grosjean in Runde 40 Platz sechs. "Ich hatte ein fettes Grinsen im Gesicht und habe gejubelt, als wenn ich einen Grand Prix gewonnen habe", sagte Hülkenberg.

Für Mercedes ging die Serie von Pleiten, Pech und Pannen auch in Korea weiter. Diesmal erwischte es Nico Rosberg, für den der Arbeitstag bereits nach einer Runde beendet war. Der 27-Jährige musste seinen beschädigten Silberpfeil nach einer unverschuldeten Kollision mit dem Sauber-Piloten Kamui Kobayashi abstellen. Dass der Japaner für seine ungestüme Attacke eine Durchfahrtsstrafe erhielt, konnte Rosberg auch nicht mehr trösten. "Das macht so keinen Spaß, wenn man abgeschossen wird", sagte der Mercedes-Pilot und kritisierte einige seiner Kollegen: "Einige fahren einfach mit zu viel Risiko. Es gibt ein paar Fahrer, die zu extrem unterwegs sind und über das Limit gehen."

Schumacher enttäuscht erneut

Rosbergs Teamkollege Michael Schumacher, der seine Karriere nach dieser Saison beendet, kam nicht über den enttäuschenden 13. Rang hinaus. Dem Rekordweltmeister bleiben nur noch vier Rennen, um sich mit einem guten Ergebnis in die Rennfahrer-Rente zu verabschieden.Timo Glock kam im technisch unterlegenen Marussia nicht über einen 18. Platz hinaus.

South Korea Formula One Grand Prix

In Südkorea von Platz eins in der Gesamtwertung verdrängt: Fernando Alonso.

(Foto: dpa)

Gleich in der ersten Kurve holte sich Vettel seine am Tag zuvor im Qualifying verlorene Pole Position zurück und setzte sich vor seinem Teamkollegen Webber an die Spitze des Feldes. Auch der große WM-Rivale Alonso machte einen Platz gut und schob sich hinter das Red-Bull-Duo an die dritte Stelle. Nach den ersten Boxenstopps änderte sich an der Reihenfolge ganz vorne nichts. Vettel führte mit mehr als vier Sekunden vor Webber. Dahinter folgten die Ferrari-Piloten Alonso und Felipe Massa. "Wir müssen damit zufrieden sein", sagte Alonso zu seinem dritten Rang, "das werden vier wunderschöne Rennen bis zum Schluss".

"Sebastian, du machst einen guten Job", sagte die Red-Bull-Crew über Funk. In der Tat: Der Weltmeister hatte alles unter Kontrolle und seine Verfolger im Griff. Nur ganz zum Ende des 16. WM-Laufs musste der Deutsche noch einmal zittern, als seine Reifen plötzlich stark abbauten. Doch er rettete den Sieg und erhielt ein dickes Lob von Teamchef Christian Horner: "Brillant, Seb. Fantastische Fahrt."

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