Wenn am Sonntag um 14 Uhr die Ampel erlischt, beginnt eine neue Hetzjagd durch die engen Gassen und Straßen von Monte Carlo. Das Rennen an der Côte d'Azur hat schon viele irre Gechichten hervor gebracht - manchmal gingen Boliden und Fahrer sogar baden.
Ein Überblick von Christopher Köster.
Circuit de Monaco: Kein Kurs ist populärer, auf keiner Strecke geht es so hektisch zu, nirgends herrscht mehr Aufmerksamkeit. Der Große Preis von Monaco ist jedes Jahr Ausnahmezustand pur. Dafür sorgen natürlich die vielen Promis auf den riesigen Yachten im Hafen, aber vor allem ist es die Strecke selbst, die den einmaligen Reiz garantiert. Auf 3,3 Kilometern schlängelt sich der Kurs durch das hügelige Fürstentum, immer flankiert von Leitplanken. Auslaufzonen gibt es nicht, jeder Fehler wird direkt bestraft, Überholen ist fast unmöglich.
"Es ist, als würde man mit einem Hubschrauber durchs Wohnzimmer fliegen", sagte der dreimalige Weltmeister Nelson Piquet einst. Dieses Zitat wurde über die Jahre zur berühmtesten Beschreibung für das Rennen an der Côte d'Azur. 78 Runden lang ist absolute Präzisionsarbeit gefragt. "Ein Zentimeter zu weit weg von den Leitplanken heißt, du verlierst wichtige Zehntelsekunden. Gehst du allerdings zu viel Risiko ein, bist du unwiderruflich draußen", erklärt Ex-Formel 1-Pilot David Coulthard die Faszination. Dazu kommt, dass die Fahrer nach dem dunklen Tunnel fast keine Zeit haben, sich wieder ans Tageslicht zu gewöhnen und doch von 280 auf 70 km/h abbremsen müssen. Lauda findet, die Zeitenjagd in Monaco sei "völlig bekloppt. Nachdenken darfst du hier nie, aber wir müssen fahren, weil es das wichtigste Rennen ist."