Großer Preis von Japan:Hamilton siegt - Alonso fällt aus

Regen, Unfälle und ein souveräner Sieger: Der Brite Lewis Hamilton hat den Großen Preis von Japan gewonnen und ist dem Gewinn der Formel-1-WM näher gekommen.

Nach einem Ausfall von Fernando Alonso im Chaos-Rennen am Fuji kann Lewis Hamilton schon in China zu seinem ersten WM-Titel in der Formel 1 rasen. Der WM-Spitzenreiter im McLaren- Mercedes baute beim Großen Preis von Japan mit seinem vierten Saison- Erfolg seinen Vorsprung auf seinen Teamkollegen aus Spanien aus.

Weltmeister Alonso (95) liegt vor den letzten beiden Rennen am Sonntag in Shanghai und zwei Wochen später in Sao Paulo bereits zwölf Punkte hinter Neuling Hamilton (107).

Der routinierte Spanier muss nun sogar um den Vize-Titel fürchten, denn nach einer tollen Aufholjagd auf dem Fuji-Speedway und Rang drei hinter seinem überraschend starken Landsmann Heikki Kovalainen im Renault ist Räikkönen (90) in der Fahrerwertung bis auf fünf Punkte an Alonso herangekommen. In den letzten beiden Formel-1-Rennen kann ein Pilot maximal noch 20 Punkte gewinnen.

Deutsche gehen leer aus

In einem von einem fliegenden Start und Safety-Car-Phasen geprägten Grand Prix im Regen und Nebel sahen immerhin 13 der 22 gestarteten Formel-1-Rennwagen die Zielflagge. 15 Piloten kamen in die WM-Wertung. Deutsche Fahrer holten am Sonntag keine WM-Punkte.

Adrian Sutil im Spyker war als Neunter bester des Quintetts. Ralf Schumacher im Toyota kam auf Rang 14. Zwei Runden vor Schluss schied Nick Heidfeld im BMW aus. Für Sebastian Vettel im Toro Rosso und Nico Rosberg kam früh das Aus.

Hamilton beendete die 67 chaotischen Runden in 2:00:34,579 Minuten "Das ist ein Traum. Das war die Vorentscheidung - welch grandiose Fahrt von Lewis bei diesen Bedingungen", sagte Mercedes-Motorsporchef Norbert Haug. Hinter dem Safety-Car durfte der Brite zunächst nicht überholt werden, dann agierte der Youngster abgebrüht wie ein alter Hase. "Es gab Phasen, wo wir uns alle gewünscht hätten, macht Schluss", sagte Hamilton und gab zu: "Es war das längste Rennen meines Lebens." Der große Verlierer im drittletzten Saison-Rennen war Ferrari.

Kimi Räikkönen und Felipe Massa waren auf Mischreifen unterwegs, denn kurz vor dem Start hatte es aufgehört zu regnen. Doch als die Ampel ausging, schüttete es wieder. Außerdem hatte der Weltverband FIA um 12.15 Uhr Ortszeit ausgehängt, dass alle Wagen mit Regenreifen ausgerüstet werden müssen. Massa drehte sich, Räikkönen drehte sich - es war nicht der Tag der Roten, die nun auch noch eine Untersuchung durch den Weltverband FIA fürchten müssen. "Wir haben Punkte verloren", sagte Räikkönen.

Als es im Nieselregen in Runde 20 endlich losging, zog Hamilton an, verteidigte seinen Vorsprung beim fliegenden Start vor Alonso ganz souverän. "Ich bin ganz locker davon gefahren", sagte der Brite.

Großer Gewinner war zunächst der junge Sebastian Vettel, der in seinem Toro Rosso von Platz acht auf Rang drei raste. Pech hatte dagegen Nick Heidfeld, der nach einem Zusammenstoß mit dem Briten Jenson Button im Honda nach hinten durchgereicht wurde.

Silberpfeile mit Problemen

40 Runden vor Schluss kam Alonso als erster in die Box und wurde genauso vollgetankt wie eine Runde später Hamilton. Vettel wurde dadurch nach vorne gespült. Von Runde 29 bis 33 führte der 19 Jahre junge Heppenheimer das Rennen in Japan an. Die voll betankten Silberpfeile hatten in dieser Phase große Probleme. Hamilton drehte sich in der 34. Runde nach einer Kollision mit Kubica, zwei Runden später geriet Alonso mit Vettel aneinander. Der Wagen des Spaniers wurde beschädigt. Sechs Runden später kam das Aus. Alonso wurde auf dem Motorrad zurück in die Box gebracht, der silberne Schrotthaufen vom Kran von der Piste gewuchtet.

In der fälligen Gelbphase geriet dann Vettel mit Mark Webber aneinander. Der Australier im Red Bull hatte sich in seinem Auto nach einer Magenvergiftung übergeben. 19 Runden vor Schluss wurde das Rennen erneut freigegeben und Hamilton fuhr dem Sieg sicher entgegen vor den ersten zwei Finnen auf einem Formel-1-Podium.

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