Gregor Schlierenzauer:Im falschen Auto

Gregor Schlierenzauer

Der Österreicher Gregor Schlierenzauer.

(Foto: dpa)

Gregor Schlierenzauer scheitert beim Tourneeauftakt mit seiner veralteten Sprungtechnik. Jetzt strebt er Änderungen an.

Von Volker Kreisl

Gregor Schlierenzauer wird noch lange die Top-Rankings anführen. Er ist mit seinen 53 Weltcupsiegen weiterhin der erfolgreichste Skispringer, keiner aus dem heutigen Kollegen-Feld hat auch nur die Hälfte dieser Zahl erreicht. Auch Schlierenzauers famose Serie von sechs Siegen ist noch nicht übertroffen. Dennoch hat der Österreicher, der die Tournee zweimal gewonnen hat, ein Problem. Seine Erfolge errang er mit veralteter Technologie. Er sagt, früher sei er im Mittelklassewagen gefahren, heute aber fahre man im Sportauto.

Derzeit ist der Tiroler gerade noch dabei umzusteigen, er hat den einen Wagen schon verlassen, kennt sich aber mit den Möglichkeiten des neuen Gefährts noch nicht aus. Und deshalb macht er seit längerem nicht mehr mit Rekorden von sich reden, sondern mit Rückschlägen. In Oberstdorf verpasste er nach nur 117 Metern das Finale der besten 30, nicht mal die Lucky-Loser-Regel half ihm. Es war erst das zweite Mal in seiner Karriere, die ihn schon als 16-Jährigen in den Weltcup geführt hatte.

Gerade wegen seiner Erfolge hatte es Schlierenzauer wohl nicht nötig, mit der Zeit zu gehen. Die Umstellung auf die neue Bindung mit gebogenem Stab, die die Flugeigenschaften der Ski erheblich verbessert, ging er als einer der Letzten erst im zurückliegenden Sommer an. Dass er jetzt scherzhaft Auto-Vergleiche zum Besten gibt, auch Training und Wettkampf wieder energischer angeht, deutet auf einen ersten Fortschritt hin. Bis Weihnachten hatte er eine komplett kommentarlose Auszeit genommen, er gab Anlass zur Sorge, weil er keine Freude am Sprung mehr empfand. Diese Phase ist vielleicht vorbei. Schlierenzauer sagt: "Es ist jetzt gut, dass ich weiß, was ich ändern muss." Womöglich sitzt er schon im neuen Auto.

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