golf spielen:Kartenspiel

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Ein Überblick über verschiedene Arten von Golfkarten. Manche versichern sogar gegen ein Hole-in-One

Eine Karte die bald kommen soll: die Green- Card, eine Art offizieller Führerschein für deutsche Golfer

Beim Einkaufen Payback, beim Telefonieren Happy Digits - auch auf dem Grün hält das Plastik Einzug (Foto: Foto: Corbis (comp.))

Irgendwie sind sie nicht mehr wegzudenken aus dem heutigen Leben, die Scheckkarten. Sie wissen schon, das sind die kleinen, handlichen Plastik-Dinger, die das Bargeld mehr oder weniger abgelöst haben. Es gibt sie inzwischen in allen möglichen Ausführungen und Spezifikationen, natürlich auch im Golfbereich. Die bekannteste "Golf-Karte" ist dabei sicher der "normale" Clubausweis, den jeder organisierte Golfspieler automatisch erhält. Generell kann man zwischen zwei Arten von Golfkarten unterscheiden: Solche, die als (eine Art) Ausweis dienen, um eine Spielberechtigung auf deutschen (meist auch internationalen) Golfplätzen zu erhalten. Und andere, die als Zusatz zum Clubausweis beziehungsweise dem Spielberechtigungsausweis gedacht sind, die unter gewissen Bedingungen Vorteile verschaffen, die aber ohne den "DGV-Ausweis" sinnlos sind.

Clubkarte/DGV-Ausweis Ohne ihn geht (meist) nichts in Deutschland. Er ist sozusagen die Grundlage für das Golfspielen hier zu Lande. Man bekommt ihn zu Beginn des Jahres, ohne Zusatzkosten. Voraussetzungen sind eine Clubmitgliedschaft und das Bezahlen der jährlichen Spielgebühr. Die gibt es inzwischen schon ab zirka 250 Euro; sie kann aber auch gut ein Zehnfaches (und mehr) kosten.

Internationaler Golfclub Ähnlich gestaltete Ausweise wie der "DGV-Ausweis" haben die Mitglieder eines Golfclubs im Ausland. Sie berechtigen - eigentlich - auch zum Spielen in Deutschland. Manche Clubs lassen aber Deutsche mit internationaler Clubzugehörigkeit gar nicht oder nur zu bestimmten Bedingungen auf ihrem Platz gegen (erhöhtes) Greenfee spielen. Auslandsmitgliedschaften kann man bei den Clubs direkt oder übers Internet abschließen. Einfacher ist es, sich, zum Beispiel über "Golf Tours St. Andrews", vermitteln zu lassen.

Vereinigung clubfreier Golfspieler Die dem DGV angeschlossene Vereinigung clubfreier Golfspieler (VcG) ist in erster Linie für Golfeinsteiger gedacht, die das Spiel zunächst testen möchten, bevor sie einem Club beitreten. Auch wenn es immer wieder gefordert wird, gibt es bislang keine zeitliche Beschränkung der VcG-Mitgliedschaft. Man kann also auch sein ganzes Golfer-Leben "clubfrei", für momentan 220 Euro pro Jahr, bestreiten. Dann hat man zwar keinen Heimatclub, kann aber gegen Greenfee auf über 600 Plätzen in Deutschland und tausenden weltweit spielen.

Vermittelte DGV-Ausweise/Fernmitgliedschaften Fernmitgliedschaften werden von vielen deutschen Golfclubs angeboten.Voraussetzung ist meist, dass der Wohnsitz mindestens 150 Kilometer vom Golfplatz entfernt liegt. Verschiedene Organisationen haben sich inzwischen darauf spezialisiert, derartige Fernmitgliedschaften zu vermitteln. So bietet "easyGolf" eine Jahresmitgliedschaft in einem deutschen Golfclub schon für 259 Euro an. Der Förderverein Deutscher Golfsport hat sogar einen Club für 205 Euro jährlich auf seiner Liste (einmalige Aufnahme: 520 Euro). Bei "GOLF-Inter.net" gibt es Mitgliedschaften in deutschen Golfclubs für monatlich 25 Euro. Dem DGV selbst und vielen Golfclubs ist diese "Billig-Variante" ein Dorn im Auge. Für die Clubs, die Fernmitgliedschaften anbieten, sind es aber jährliche Zusatzeinnahmen, ohne die sie zum Teil nicht überleben könnten. Legitim, wenn auch unter vielen Golfern verpönt, ist's allemal. Die "Fermitgliedschafts-Ausweise" unterscheiden sich in keiner Weise von "normalen" Clubausweisen. Eine einstmals angedachte Kennzeichnung gibt es nicht. Tel.: 08031-26697 Im Netz: www.easygolf.org

Tel.: 08151-970471 Im Netz: www.fdg.de

Tel.: 07275-914113 Im Netz: www.GOLF-inter.net

IGC 2000/MasterShot Golf Card Eine Kombination aus Spielberechtigungsausweis und Zusatzkarte bietet eine Mitgliedschaft im IGC 2000. Für eine Jahresgebühr von 150 Euro (einmalige Aufnahme: 175 Euro) plus eine monatliche Spielgebühr von 60 Euro bekommt man eine IGC Kundenkarte und eine Fernmitgliedschaft in einem der IGC 2000-Partnerclubs. Damit kann man auf allen Plätzen weltweit, die Greenfee-Spieler zulassen, gegen die jeweilige Spielgebühr auf die Runde gehen. Zudem haben IGC 2000-Mitglieder aber kostenloses Spielrecht für jeweils neun Löcher auf einem der mehr als 100 Partnerclubs in Deutschland. Zusätzlich erhalten IGC 2000-Mitglieder die so genannte MasterShot Golf Card, mit der sie auf etwa 350 Plätzen in ganz Europa Greenfee-Ermäßigungen erhalten können. Tel.: 02234-600060 Im Netz: www.igc2000.de

TUI GolferSPass Um einen eigenständigen Golfausweis handelt es sich beim TUI GolferSPass. Er ersetzt den DGV-Ausweis nicht. Inhaber können damit aber auf allen öffentlichen Golf- Anlagen in Deutschland und auf allen TUI-Partneranlagen spielen. Das sind momentan gut 100. Den TUI GolferSPass gibt es für zwölf (79 Euro) oder 24 Monate (144 Euro). Verlängerung ist nicht möglich.Voraussetzung ist die Teilnahme an einem zehnstündigen GolferSPass- Kurs für zirka. 250 Euro. Tel.: 01805- 88446531 Im Netz: www.tui-golf.de

Tchibo-Golf Etwas anders verhält es sich mit der "Tchibo-Golf-Mitgliedschaft", die eine kostengünstige Kombination aus Club- (Fern-)Mitgliedschaft und vergünstigtem Spiel gegen Greenfee bietet. Für 499 Euro wird man Mitglied im "Tchibo- Golfclub" Fleesensee, einer der hochwertigsten Golfanlagen Deutschlands mit drei 18-Loch-Plätzen. Das ist dann für ein Jahr der Heimatclub, egal ob man nun ganz in der Nähe der Mecklenburgischen Seenplatte wohnt oder etwa im entfernten Süden Deutschlands. Auf dem Heimatplatz kann man ohne weitere Kosten nach Belieben spielen (PE vorausgesetzt). Zudem hat man den Vorteil, dass es inzwischen knapp 50 Tchibo-Partner-Anlagen in Deutschland gibt, auf denen Mitglieder bis zu 50 Prozent Ermäßigung auf das Greenfee erhalten. Tel.: 01805-005849 Im Netz: www.tchibo.de

Golf Fee Card Ein Pionier in Sachen "Golf-Scheckkarten" in Deutschland istWolfgang Neumann, der bereits vor elf Jahren die Golf Fee Card (GFC) auf den Markt gebracht hat. Diese reine Zusatzkarte gibt es ab 65 Euro jährlich. Richtig eingesetzt kann man mit ihr eine Menge Geld sparen, da sie zu Greenfee-Ermäßigungen auf über 200 Plätzen in Deutschland und zirka 1.800 weltweit verhilft. Jedes Mitglied erhält dazu zu Beginn des Jahres einen aktuellen Katalog, in dem die teilnehmenden Clubs und die genauen Konditionen aufgelistet sind. Ebenfalls aufgeführt in diesem GFCGuide sind über 3.000 Hotels (knapp 400 davon in Deutschland), in denen GFC-Inhaber bis zu 50 Prozent der normalen Übernachtungskosten sparen können. Tel.: 089-566723 Im Netz: www.golfcard.de

Golf Tours St. Andrews Wer die Golf Fee Card oder eine andere Golf-Zusatzkarte nutzen möchte, braucht den Ausweis eines Heimatclubs, der aber nicht unbedingt in Deutschland liegen muss. Mitgliedschaften in ausländischen Golfclubs vermittelt seit nunmehr 15 Jahren "Golf Tours St. Andrews" zum Beispiel für den Clermont Diamond Players Club in Orlando, Florida für eine Jahresgebühr von 185 Euro (einmalige Aufnahmegebühr: 60 Euro). Diese Auslandsmitgliedschaften von deutschen Golfspielern sind in vielen Golfclubs hier zu Lande nicht besonders gerne gesehen. Selbst ein Golfer, dessen Heimatclub in der Wiege des Golfsports, dem The Dukes Club in St. Andrews liegt (500 Euro/ anno; Aufnahme: 290 Euro), muss damit rechnen, in manchen Clubs als Greenfeespieler abgelehnt zu werden. Tel.: 089-74879740 Im Netz: www.golftour.de

Bavarian Golf Company Eine reine Zusatzkarte ist auch die Membercard der Bavarian Golf Company (BGC), die es in verschiedenen Variationen ab 50 Euro im Jahr gibt. Auch sie bietet Greenfee-Ermäßigungen bei vielen Golfclubs, die - wie der Name vermuten lässt - in erster Linie in Bayern beziehungsweise im Großraum München angesiedelt sind. Zudem, und das dürfte weltweit einmalig sein, bietet sie die Möglichkeit zur günstigen "Jagd aufs Handicap". Will heißen:Während der Saison können Mitglieder jeden Tag ein vorgabewirksames Turnier spielen, zu dem die Anmeldung meist noch am Turniertag möglich ist. Tel.: 08106-358513 Im Netz: www.bgtmc.de

QuickGame Card Neu auf dem Markt ist die QuickGame Card, die man nach Bestehen eines Grundkurses der German Golf Academy erhält. In den derzeit in sieben ausländischen Dependancen angebotenen Kursen wird der so genannte Quick- Game Modus oder auch das "100 Meter Spiel" gelehrt. Ziel ist es, alle Kursteilnehmer so weit zu bringen, dass sie 18 Löcher in maximal viereinhalb Stunden bewältigen können, auch wenn sie vom technischen Können her vielleicht noch nicht soweit sind. Eine PE ersetzt die QuickGame Card nicht. Dennoch wird sie bereits in vielen deutschen Clubs anerkannt. Tel.: 089-58908270 Im Netz: www.germangolfacademy.de

GreenCard Eine Karte, die es noch nicht gibt, die aber kommen soll und die zeigt, dass auch der DGV die Zeichen der (Golfkarten-) Zeit erkannt hat, ist die "GreenCard für jeden". Mit ihr will man eine Art offiziellen "Golf-Führerschein" für Deutschland einführen. Die an sich für VcG-Mitglieder gedachte (übrigens alles andere als einfache!) GreenCard- Prüfung soll dann "öffentlich" werden. Wer sie besteht, erhält mit der GreenCard einen mit dem A-Schein im Segeln vergleichbaren Golfausweis. Noch ist die "Green- Card für jedermann" nicht auf dem Markt.

"Echte" Golf-Scheckkarten Seit geraumer Zeit gibt es auch speziell auf Golfer zugeschnittene Scheckkarten, deren Einsatz zunächst im ursprünglichen Sinn, also für das bargeldlose Bezahlen, gedacht ist. (American Express Golf Card; Golf Fee Mastercard etc.) Sie bieten unterschiedliche zusätzliche Vorteile für Golfspieler, wie Greenfee-Ermäßigungen oder die ebenso berühmte wie meist überflüssige Hole-in-One-Versicherung. Da diese Karten meist nicht (viel) mehr Kosten als die "normalen" Scheck-Karten der jeweiligen Unternehmen, stellen sie durchaus überlegenswerte Alternativen dar. Oft kann man sie auch ein Jahr lang kostenlos testen und dann immer noch entscheiden, ob man sie braucht oder nicht!

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