golf reisen:In Europa - am anderen Ende der Welt

Die Insel La Réunion, 10.000 Kilometer von Paris entfernt, ist das südlichste Departement Frankreichs, voll reizvoller Kontraste - und mit drei Plätzen auch ein lohnendes Ziel für Golfer.

Hans-Peter Kregelius

Vor etwa drei Millionen Jahren entstieg sie als Vulkan dem Indischen Ozean, etwa 800 Kilometer östlich von Madagaskar, und seit knapp 370 Jahren ist sie bewohnt, die Insel, nach der einst die berühmte Vanille benannt wurde: "Bourbon", heute genannt Réunion. Das bretonische Schiff "Saint Alexis" warf am 29. Juni 1638 seinen Anker in der Bucht, an der heute das Städtchen St. Paul liegt. (Die größte Sehenswürdigkeit von St. Paul ist zweifellos der "Piratenfriedhof", direkt am Meer gelegen.) Heute fliegen die Besucher von Réunion auf dem Flughafen Roland Garros ein, im Norden neben der Hauptstadt St. Denis.

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(Foto: Fotos: CTR/J.L.Allegre, Kregelius)

Natur und "Kultivierung" durch Menschen haben zu einer schier unglaublichen Vielfalt der tropischen Flora geführt. Da sind die grünen, überaus fruchtbaren Landschaften in den drei "Cirques" (Talkessel) im Inneren der Insel mit ihren Höhenlagen bis 3.069 Meter. Riesige Tamarindenwälder, deren Samen der Wind in grauer Vorzeit aus Australien herüber getragen haben muss, bedecken die ebenen Flächen. Sogar die Wände der steilen Felsen sind bis über unsere Baumgrenze hinaus von saftigem Grün bewachsen. Geranium (Storchschnabel) wird angebaut als Grundstoff für die Parfümherstellung, und an den Berghängen gedeihen Zuckerrohr und Vanille prächtig.

Bei einem Aufenthalt in Réunion unbedingt zu empfehlen ist ein Rundflug mit dem Hubschrauber. Von St. Gilles les Hautes ging es hinab zum Meer, um dann in der Direttissima zum "Cirque de Mafate" hinauf zu steigen, der seinen Namen einem ehemaligen Sklaven verdankt, der im 18. Jahrhundert in die Berge geflohen und dort sesshaft geworden ist. Mafate war dort sehr sicher aufgehoben, denn es führten keine Wege in dieses weite Tal. Das ist auch heute noch so, die etwa 700 Menschen, die in den zehn Dörfern dieses "Cirques" ständig leben, müssen ihre Besorgungen zu Fuß oder mit Hubschraubern erledigen. Der Cirque Salazie wartet mit den spektakulärsten Naturschönheiten auf. Zahlreiche Wasserfälle stürzen von den Bergwänden herab, einer der bekanntesten ist der "Trou de fer" (Hufeisenloch).

In Europa – am anderen Ende der Welt

Ein weiterer Höhepunkt ist der Flug über den 2.600 Meter hohen Vulkan "Piton de la Fournaise". Die beiden aktiven Krater, "Bory" und Dolomieu", spucken regelmäßig ihre hellrot gleißende Lava aus, die jedoch zumeist in der näheren Umgebung erkaltet. Einen großen Ausbruch, bei dem sie bis hinunter ins Meer strömt, gab es zuletzt 2004. So vielfältig wie die Pflanzenwelt ist auch die Mischung der Bevölkerung. Franzosen, Afrikaner, Madagaskaner, Inder, Tamilen, Chinesen, Mahoraner, Cormorianer haben sich hier angesiedelt und sie sprechen in der Mehrheit das der Insel eigene Kreol-Französisch. Übrigens ist der heutige Name der Insel eine Hommage an die französische Revolution.

golf reisen: Golf de Bourbon

Golf de Bourbon

Tourismus ist die wichtigste Einnahmequelle der rund 770.000 Réunionaisen, vor allem Aktivurlauber finden hier reichlich Betätigungsfelder: Wanderer und Mountainbiker, Kanuten und Segler, Taucher und Hochseeangler, Drachenflieger und Surfer, Golfer und Reiter. Aber auch wer nur Entspannung sucht, findet sie, vor allem an den weißen oder schwarzen Sandstränden entlang der Küste im Westen und Süden, wo die meisten Hotels und Resorts entstanden sind. Das Klima ist ideal zum Faulenzen, die Quecksilbersäule fällt an der Küste nie unter 24 Grad und das glasklare Wasser ist auch im dortigen Winter von Mai bis November immer angenehm warm.

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