Gladbach in der Einzelkritik:Handballspieler Dominguez, Respekt für Herrn Kramer

Alvaro Dominguez wechselt nach 67 Minuten die Sportart, Juan Arango ist die Eule unter Kolibris, Christoph Kramer überrascht sogar Franck Ribéry. Die Gladbacher beim 1:3 in München in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Thomas Hummel

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Gladbach in der Einzelkritik:Marc-Andre ter Stegen

Bayern Muenchen v Borussia Moenchengladbach - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Alvaro Dominguez wechselt nach 67 Minuten die Sportart, Juan Arango ist die Eule unter Kolibris, Christoph Kramer überrascht sogar Franck Ribéry. Die Gladbacher beim 1:3 in München in der Einzelkritik.

Marc-Andre ter Stegen: Hat in der Sommerpause einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sein Eigentor in der Nationalmannschaft gegen die USA war eines der grotesken Art. Soll anschließend beim FC Barcelona auf der Einkaufsliste gestanden haben, blieb dennoch in Gladbach. Leitete auch in München das erste Gegentor ein mit zwei konfusen Pässen ins Mittelfeld. Zeigte aber danach, wieso man in der Nationalmannschaft und in Barcelona der Meinung ist, hier spielt ein super, super Torwart. Lenkte einen Kroos-Schuss in Welt-Welt-Weltklasse-Manier über die Latte (43.), hielt danach einen Mandzukic-Kopfball mit einer Hand. Hielt den Elfmeter von Thomas Müller, sen-sen-sensationell, um eine Minute später den Elfmeter von David Alaba zu kassieren. Der Abend verlief für Marc-André ter Stegen nicht besser als die Sommerpause. 

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Gladbach in der Einzelkritik:Tony Jantschke

FC Bayern Muenchen v VfL Borussia Moenchengladbach - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Tony Jantschke: Für manche ein Kandidat für die Nationalmannschaft, beim Pokalaus in Darmstadt saß er aber nur auf der Bank. Trainingsrückstand, erklärte Trainer Lucien Favre. Tony Jantschke war sauer. Jetzt kehrte er zurück - und hatte gleich die schwerste Aufgabe der Liga vor sich: Franck Ribéry. Der wirbelte und zauberte in Weltfußballer-Form, Jantschke hatte dem Franzosen in der Defensive kaum was entgegenzusetzen. Dafür nach vorne eifrig und strebsam. 

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Gladbach in der Einzelkritik:Martin Stranzl

Bayern Munich's Ribery is tackled by Borussia Moenchengladbach's Stranzl during German first division Bundesliga soccer match in Munich

Quelle: Michaela Rehle/Reuters

Martin Stranzl: Der Österreicher hat sich seine Ehefrau Elke als Engel auf den Körper tätowieren lassen. Hätte einen Engel an der Seite gut gebrauchen können, musste oft in Hünenduell mit Mario Mandzukic (1,90 Meter - 1,87 Meter). Hielt sich dabei häufig gut, konnte aber das 2:0 des Kroaten nicht verhindern. Foulte einmal Ribéry mit der Ringer-Methode und sah Gelb dafür. Wurde dafür von Mandzukic in der Holzfäller-Methode gefällt. 

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Gladbach in der Einzelkritik:Alvaro Dominguez

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Quelle: AFP

Alvaro Dominguez: Meint man es böse mit dem Spanier, dann verwechselte er nach der 67. Minute kurzzeitig die Sportart. Zweimal berührte der Innenverteidiger den Ball im Strafraum mit der Hand. Beim ersten Mal war es eher ein Unfall, dann ging der Arm doch sehr angelegt zum Ball. Machte damit seinen guten Eindruck endgültig zunichte. Griffen die Bayern schnell bis superschnell an, reagierte Dominguez oft geistesgegenwärtig und war einige Male die letzte Rettung der Gladbacher. Verpasste aber wie alle seine Mitspieler die supersuperschnellen Angriffe der Bayern vor dem 0:1 und 0:2. 

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Gladbach in der Einzelkritik:Filip Daems

FC Bayern München - Borussia Mönchengladbach

Quelle: dpa

Filip Daems: Gewann das Duell gegen Oscar Wendt um den Platz als Linksverteidiger. Wünschte sich wohl bald, er hätte es verloren. Dem 35-Jährigen musste sich dem ewig andribbelnden Robben erwehren und machte den Eindruck, als würde ihm schummrig dabei. Zu handlungslangsam für den hibbeligen Holländer. Musste Robben vor dem 0:1 einfach laufen lassen, ein Lasso ist beim Fußball als Hilfsmittel eben nicht erlaubt. Stand nach der Pause besser gegen Robben und initiierte sogar einige Angriffe. 

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Gladbach in der Einzelkritik:Christoph Kramer

Bayern Munich's Ribery is tackled by Borussia Moenchengladbach's Kramer during German first division Bundesliga soccer match in Munich

Quelle: REUTERS

Christoph Kramer: Es dauerte nicht lange, da verstand auch der Letzte im Stadion, warum Trainer Lucien Favre den Zugang vom VfL Bochum ins Herz geschlossen hat. Kam wie sonst keiner in die Zweikämpfe gegen die Münchner Zauberfußballer, nahm sogar Ribéry einmal den Ball frech vom Fuß. Zeigte dann auch Talent fürs Aufbauspiel - war in der ersten Halbzeit bester Gladbacher auf dem Platz. Und das bei seinem ersten Bundesliga-Spiel. Und das beim Triple-Sieger FC Bayern München, der ultimativen Herausforderung. Respekt, Herr Kramer. War nach 60 Minuten auf dem Weg zum 2:2, schoss aber statt ins Tor an den Knöchel des Kollegen Herrmann.

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Gladbach in der Einzelkritik:Patrick Herrmann

Bayern Munich's Mandzukic tackles Borussia Moenchengladbach's Herrmann during German first division Bundesliga soccer match in Munich

Quelle: REUTERS

Patrick Herrmann: Sollte mal der Nachfolger von Marco Reus werden. Muss nun allerdings hören, dass Max Kruse der neue Marco Reus sein soll. Ist ja auch egal, denn es reicht schon, wenn Patrick Herrmann einfach Patrick Herrmann ist. Spielte mutig und stark, David Alaba hatte schon lange nicht mehr so viele Probleme mit einem direkten Gegenspieler. Leitete einige schöne Angriffe ein und werkelte auch nach hinten so ordentlich, dass Bayern über die Ribéry/Alaba-Seite nicht ganz so aktiv sein konnte wie gewohnt. 

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Gladbach in der Einzelkritik:Granit Xhaka

Borussia Moenchengladbach v Borussia Dortmund - Telekom Cup 2013

Quelle: Bongarts/Getty Images

Granit Xhaka: Galt einmal als Riesentalent des FC Basel, als die Schweizer noch Manchester United in der Champions League besiegt hatten. Erfüllte in seiner ersten Saison in Gladbach die Erwartungen nicht, hat sich jetzt aber in die erste Elf gekämpft. Gab mit Kramer zusammen den Verschiebebahnhof im defensiven Mittelfeld, versuchte unermüdlich, vor dem Strafraum die Lücken zu schließen. Gelang ihm nicht immer, bot dennoch eine passable Leistung. 

(Archivbild)

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Gladbach in der Einzelkritik:Juan Arango

Bayern Muenchen v Borussia Moenchengladbach - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Juan Arango: Fehlte beim Pokal-Aus in Darmstadt, weil ihn noch ein leichter Muskelfaserriss plagte. Hätte in der Form von München aber die Pleite im Pokal auch nicht verhindert. Der Mann mit dem linken Zauberfuß aus Venezuela war zunächst eine auffallende Schwachstelle im Gladbacher Spiel. Wenn's schnell wurde, wirkte er wie eine Eule unter Kolibris. Verließ nach 70 Minuten den Platz, wäre aber schon früher müde gewesen. 

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Gladbach in der Einzelkritik:Raffael

Bayern Muenchen v Borussia Moenchengladbach - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Raffael: Wenn Lucien Favre einen Spieler mag, ist er ihm auf ewig treu. Der Trainer hatte mit Raffael Caetano de Araújo beim FC Zürich zusammengearbeitet, dann bei Hertha BSC Berlin - und nun holte ihn Favre nach Gladbach. Schlendert teilweise immer noch über den Rasen, als würde ihn das alles nichts angehen. Um dann den einen genialen Moment zu haben? Bereitete die erste Gladbacher Chance von Kruse per Kopf zumindest halbgenial vor. Danach war von ihm nicht mehr viel Halbgeniales, und schon gar nichts Geniales zu sehen. 

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Gladbach in der Einzelkritik:Max Kruse

FC Bayern München - Borussia Mönchengladbach

Quelle: dpa

Max Kruse: Ist er der neue Marco Reus in Mönchengladbach? Einer, der zwischen den Verteidigern und Mittelfeldspielern des Gegners irrwischt und bei Hochgeschwindigkeits-Kontern schneller ist als Manuel Neuer nach einem Abschlag ins Tor zurückrennen kann? Nein. Spielte ganz eindeutig Mittelstürmer. Hatte die erste klare Chance - und vergab. Nötigte Torwart Manuel Neuer eine Parade ab nach der Pause, wirkte bei den Kontern der Gladbacher immer Reus-hafterund bereitete der Bayern-Abwehr einige Probleme. Bundestrainer Joachim Löw auf der Tribüne hat es auch gesehen. 

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Gladbach in der Einzelkritik:Einwechselspieler

Bayern Munich's Robben is tackled by Borussia Moenchengladbach's Younes during German first division Bundesliga soccer match in Munich

Quelle: REUTERS

Einwechselspieler:

Amin Younes: Drei Tage vor dem Spiel feierte er seinen 20. Geburtstag, und scheint nun endgültig angekommen zu sein in der Bundesliga-Mannschaft des Klubs. Spielt seit 13 Jahren im Klub und hat den Schneid, ein Dribbling gegen Philipp Lahm zu versuchen. Sah dabei gar nicht mal schlecht aus.

Branimir Hrgota: Wenn Lucien Favre einen Spieler mag, dann verzeiht er ihm sogar einen lässigen Elfmeter an die Unterkante der Latte, der zum Aus in der ersten Pokalrunde führt. Favre schickte den Fehlschützen Hrgota nach 70 Minuten aufs Feld und zeigte ihm so seine Wertschätzung. 

© Süddeutsche.de/ebc
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