Alberto Contador geht im Rosa Trikot und mit drei Sekunden Vorsprung auf Lokalmatador Fabio Aru in den ersten Ruhetag des 98. Giro d'Italia. Der 32 Jahre alte Spanier, der sich am Mittwoch bei einem Sturz das linke Schultergelenk auskugelte und eine Bänderdehnung erlitt, hat die Erholung herbeigesehnt. Die schwierige neunte Etappe beendete Contador in einer Vierergruppe der Topfavoriten 57 Sekunden hinter dem Tagessieger Paolo Tiralongo, der sich die dritte Giro-Etappe seiner Karriere sicherte. Hinter dem Italiener gewann Aru den Spurt der Contador-Gruppe und machte dabei eine Sekunde auf den Spanier gut.
Simon Geschke fährt als Ausreißer ins Bergtrikot
Am Sonntag waren fast 3700 Höhenmeter zu überwinden. Aus deutscher Sicht hatte der Berliner Simon Geschke seinen großen Tag. Der Radprofi aus dem Giant-Alpecin-Team erkämpfte sich als Ausreißer das Bergtrikot und Rang drei im Tagesklassement. Er gewann die ersten beiden Bergwertungen und wird am Dienstag im Blauen Trikot fahren. Schmerzen waren Contador nicht anzumerken. Nach der Etappe am Samstag auf dem Campitello Matese versprühte er Optimismus: "Ich habe den Test heute ohne Probleme bestanden." Allerdings überlegt der zweifache Toursieger, seine Fahr-Position beim Zeitfahren wegen seines Handicaps zu ändern. Contador hatte bei der Tour 2014 wegen eines Schienbeinbruchs aufgeben müssen, aber acht Wochen später die Vuelta gewonnen. Der Tinkoff-Saxo-Kapitän, der sowohl Giro- als auch Toursieg anpeilt, ist offenbar auch ein Spezialist für schnelle Heilungen. Die achte Etappe auf den Campitello Matese hatte am Samstag der Spanier Benat Intxausti im Alleingang gewonnen.