Gewichtheben:Herztod mit 35

Trauer um den bulgarischen Gewichtheber Tscholakow: Der ehemalige Europameister und überführte Dopingsünder starb an einem Herzinfarkt.

Der ehemalige bulgarische Spitzen-Gewichtheber Welitschko Tscholakow ist mit nur 35 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Dies bestätigten Verwandte einem bulgarischen TV-Sender. Er hatte sich vormittags plötzlich schlecht gefühlt, man habe einen Notarzt verständigt, die Hilfe kam aber zu spät. Tscholakow () holte 2004 den EM-Titel im Schwergewicht, zudem diverse Medaillen bei Olympia und Weltmeisterschaften, bis er 2008 als Teil der bulgarischen Gewichthebermannschaft des Dopings überführt und vier Jahre gesperrt wurde. Ein Comebackversuch in der Auswahl Aserbaidschans scheiterte, zuletzt arbeitete Tscholakow als Jugendtrainer in seiner Heimatstadt Smoljan.

Dafür, dass Tscholakows plötzlicher Tod mit Doping in Zusammenhang steht, gibt es keinen konkreten Nachweis. Die Positivfälle im Gewichtheben übersteigen die Zahlen in jedem anderen olympischen Sport. Allein 2015, dem Jahr vor Olympia, wurden weltweit 76 Fälle dokumentiert; das sind aber nur die offiziellen Zahlen des Weltverbands. Bulgarische Heber waren nach dem Skandal in Peking 2008 nur vereinzelt aufgefallen, 2015 wurden dann wieder elf BWF-Athleten bei Trainingskontrollen positiv getestet, alle auf das Mast-Hormon Stanozolol. Milen Dobrew, Bulgariens Olympiasieger in Athen 2004, ist im Jahr 2015 gestorben, ebenfalls mit 35, ebenfalls nach einem Herzinfarkt.

© SZ vom 22.08.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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