Gewalt im niederländischen Fußball:Ehrenamtliche Schiedsrichter treten zurück

Linesman dies after being allegedly beaten by players

Fahnen auf Halbmast: In Holland trauert man weiterhin um einen verstorbenen Schiedsrichter. 

(Foto: dpa)

Etwa 100 Referees aus Holland beenden aus Protest wegen der Ereignisse im Amateurfußball ihre Tätigkeit, Mirko Slomka will noch vor dem Leverkusen-Spiel in Hannover verlängern. Kobe Bryant gelingt in der NBA ein Meilenstein, Nowitzkis Comeback verschiebt sich wohl bis ins neue Jahr, Berlin soll 2015 das Finale der Champions League austragen.

in Kürze

Niederlande, Gewalt im Fußball: Nach dem gewaltsamen Tod eines Linienrichters haben etwa 100 ehrenamtliche Schieds- und Linienrichter des niederländischen Fußballverbands KNVB mit sofortiger Wirkung ihre Tätigkeit im Amateur- und Jugendbereich beendet. Das meldet die Zeitung De Telegraaf. Die tödliche Prügelattacke durch Jugendspieler des SV Nieuw-Sloten auf den 41 Jahre alten Richard Nieuwenhuizen am Sonntag in Almere war der traurige Höhepunkt zahlreicher Gewaltexzesse gewesen. Der niederländische Fußballverband KNVB reagierte derweil auf die scharfe Kritik einiger Amateurklubs, Vergehen zuletzt nicht hart genug bestraft zu haben. "Wir nehmen diese Kritik sehr ernst", sagte das für den Amateurfußball zuständige KNVB-Präsidiumsmitglied Bernard Fransen. Dem Telegraaf berichtete KNVB-Schiedsrichter Jeroen Schouten von einem Vorfall, in den die Mannschaft Nieuw-Slotens bereits vor einigen Wochen involviert gewesen war. Demnach habe er das Spiel gegen Sporting Almere abbrechen müssen, weil unter den Spielern eine Massenschlägerei ausgebrochen war.

"Die Spieler schlugen sich gegenseitig blutig, die Polizei hat die Schlägerei dann beendet. Ich bin zu meinem Auto gerannt und weggefahren, aus Angst, dass sie ihre Wut auch an mir auslassen", sagte Schouten: "Meine Frau wollte, dass ich sofort aufhöre." Zudem wurde bekannt, dass am vergangenen Sonntag neben Nieuwenhuizen auch Niels van Steen von den gastgebenden Buitenboys Opfer schwerer Prügelattacken wurde. Der Torwart war dem Linienrichter zur Hilfe geeilt. Nieuwenhuizen starb am Montagnachmittag im Krankenhaus. Die Polizei nahm bislang drei Tatverdächtige fest, am Donnerstag entscheidet ein Richter über die weitere Untersuchungshaft.

Champions League, Finale: Die beste Klub-Mannschaft des europäischen Fußballs wird 2015 wohl erneut in Deutschland gekrönt. Laut Information der Bild-Zeitung und der italienischen Gazzetta dello Sport wird das Endspiel der Champions League in drei Jahren im Berliner Olympiastadion stattfinden. Erst in diesem Jahr war München Austragungsort des Finales, Bayern München unterlag dem FC Chelsea im Elfmeterschießen. Die Europäische Fußball-Union (Uefa) wird ihre Entscheidung erst im März bekannt geben. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach verweigerte eine Bestätigung, sagte allerdings im Gespräch mit bild.de: "Wir können uns große und berechtigte Hoffnungen machen, dass das Champions-League-Finale nach Berlin kommt." Laut Gazzetta soll das Finale 2016 an Mailand vergeben werden.

Bundesliga, Fankontrollen: Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) spricht sich eindeutig gegen zu intime Kontrollen bei Fußball-Fans aus. "Wer ernsthaft erwägt, über durchgängige Leibesvisitationen und Nacktkontrollen von Fans die Sicherheit im Stadion zu erhöhen, schießt nicht nur deutlich am Tor vorbei, sondern verlässt gänzlich den Boden der Verhältnismäßigkeit", sagte der GdP-Vorsitzende Bernhard Witthaut. Dass es einigen Zuschauern gelinge, auf "unappetitliche Weise" pyrotechnische Gegenstände ins Stadion zu schmuggeln, müsse in Kauf genommen werden. Einen Generalverdacht gegen Fußballfans rechtfertige das nicht. "Das Abbrennen von Bengalos ist allerdings nicht verhandelbar", sagte Witthaut: "Es stellt eine Straftat dar und muss kompromisslos verfolgt und bestraft werden." Zudem forderte der 57-Jährige die Vereine auf, ihr Sicherheitspersonal besser auszubilden.

Basketball, NBA: Dirk Nowitzkis Comeback wird sich verschieben. Zwar trainierte Deutschlands bester Basketballer am Mittwoch erstmals wieder mit den Dallas Mavericks, mit einer Rückkehr ist frühestens Ende Dezember, wahrscheinlich aber erst im neuen Jahr zu rechnen. "Ich glaube nicht, dass es mit Mitte Dezember etwas wird, um ehrlich zu sein", sagte der 34-Jährige am Mittwochabend (Ortszeit). "Das war mein Ziel vor zwei Wochen, aber die Schwellung hat mich zu lange zurückgehalten und ich konnte nicht früh genug wieder anfangen." Nach seiner Knieoperation im Oktober hatte der Würzburger ursprünglich für Mitte Dezember sein Comeback angepeilt. Wie sehr die Texaner ihn benötigen, zeigte das 90:112 bei den Los Angeles Clippers. Die Mavs kassierten ihre zehnte Saisonpleite. Auch die erste Trainingseinheit konnte Nowitzkis Stimmung nur leicht verbessern. Mehr als leichtes Joggen und ein bisschen Arbeit mit dem Ball waren nicht drin. Das Knie sei besser, sagte er, aber die Reha-Phase mache ihm zu schaffen. "Wir haben das Pensum erhöht und es ist nicht schlimmer geworden. Das zeigt zumindest, dass wir in die richtige Richtung gehen", meinte er. "Leider viel später, als ich gehofft hatte."

Untedessen hat Lakers-Flügelspieler Kobe Bryant es geschafft, als fünfter Spieler der NBA-Geschichte mindestens 30.000 Punkte in seiner Karriere zu erzielen. Der 34-Jährige steuerte 29 Punkte zum 103:87-Sieg bei den New Orleans Hornets bei und schaffte damit als jüngster Spieler die Aufnahme in den illustren Kreis der erfolgreichsten Punktejäger in der langen Historie der NBA. Der ehemalige Lakers-Center Kareem Abdul-Jabbar führt die Rangliste mit 38 387 Karrierepunkten an, gefolgt von Karl Malone (36 928), Michael Jordan (32 292) und Wilt Chamberlain (31 419). "Es ist eine große Ehre, in einem Atemzug mit diesen Legenden genannt zu werden", sagte der fünfmalige NBA-Champion Bryant.

Bundesliga, Mirko Slomka: Trainer Mirko Slomka wird seinen Vertrag beim Fußball-Bundesligisten Hannover 96 wohl noch in dieser Woche verlängern. "Ich denke, dass grundsätzliche Einigkeit erzielt worden ist. Es wäre schön, wenn es noch vor dem Leverkusen-Spiel mit der Unterschrift klappt. Wenn nicht, machen wir es Anfang nächster Woche", sagte der 45-Jährige bei der Pressekonferenz vor dem letzten Spiel in der Gruppenphase der Europa League am Donnerstag (21.05 Uhr/Sky und Kabel1) bei UD Levante. Slomka wird seinen im kommenden Sommer auslaufenden Vertrag bei den Niedersachsen nach monatelangem Poker voraussichtlich um drei Jahre bis 2016 verlängern. Am Sonntag (17.30 Uhr/Sky und Liga total!) steht für Slomka das 100. Bundesliga-Spiel für 96 gegen Bayer Leverkusen an. Slomka arbeitet seit dem 19. Januar 2010 in Hannover und hat den Verein zweimal in Folge in die Europa League geführt. Zuletzt hatte es immer wieder Gerüchte um seinen Abgang aus der niedersächsischen Landeshauptstadt gegeben. Der 45-Jährige wurde als Nachfolger des im Oktober beim VfL Wolfsburg entlassenen Felix Magath gehandelt und unter anderem bei Bayern München und der deutschen Nationalmannschaft ins Gespräch gebracht.

IOC, Doping: Vier Leichtathleten aus Osteuropa verlieren acht Jahre nach den Olympischen Sommerspielen in Athen wegen Dopings ihre Medaillen. Der gestürzte Radsportstar Lance Armstrong darf dagegen Bronze von Sydney 2000 vorerst behalten. Diese Entscheidungen gab das Internationale Olympische Komitee (IOC) nach einer Sitzung der Exekutive in Lausanne am Mittwoch bekannt. Ihre Medaillen müssen der ukrainische Kugelstoß-Sieger Juri Bilonog, der weißrussische Hammerwerfer Iwan Tichon (Silber), die russische Kugelstoßerin Swetlana Kriweljowa (Bronze) und die weißrussische Diskuswerferin Irina Jatschenko (Bronze) zurückgeben. Das IOC hat in allen Fällen die betreffenden Nationalen Olympischen Komitees nach eigenen Angaben dazu aufgefordert, "die Medaillen so schnell wie möglich" auszuhändigen.

Handball, EM: Die deutschen Handball-Frauen haben bei der EM in Serbien auch ihr zweites Spiel verloren und müssen um den Hauptrundeneinzug bangen. In der zweiten Partie der Vorrundengruppe C unterlag die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) am Mittwoch in Novi Sad Ungarn mit 21:24 (14:11). Vor rund 1200 Zuschauern war Marlene Zapf mit fünf Treffern beste deutsche Torschützin. Im letzten Gruppenspiel am Freitag braucht das Team von Bundestrainer Heine Jensen gegen Kroatien einen Sieg zum Weiterkommen. Die ersten drei Teams erreichen die Hauptrunde.

Basketball: Europacup: Die s.Oliver Baskets Würzburg haben die Chance auf das Weiterkommen im Eurocup gewahrt. Der Basketball-Bundesligist gewann am Mittwoch 82:71 (50:37) beim ukrainischen Klub BK Mariupol. Mit drei Siegen und zwei Niederlagen sind die Würzburger vor dem letzten Spieltag der Vorrunde weiter Gruppendritter. Nur die beiden erstplatzierten Teams kommen in die Top-16-Runde. Bester Werfer der Gäste, die den ersten Auswärtssieg im Wettbewerb feierten, war Alex King. Der Forward traf alle seine sieben Dreier-Versuche und kam auf 21 Punkte. Dieses Kunststück war zuvor noch keinem Spieler im Eurocup gelungen. Bislang lag die Bestmarke bei sechs Treffern ohne Fehlversuch

Basketball, Nationaltrainer: Neun Tage nach dem Wechsel von Svetislav Pesic zu Bayern München wird der Deutsche Basketball Bund an diesem Donnerstag den neuen Bundestrainer präsentieren. Der Verband lud für 10.30 Uhr zu einer Pressekonferenz in Frankfurt am Main ein. Als aussichtsreichster Kandidat gilt der bisherige Assistenztrainer Frank Menz. Auch Dirk Bauermann hatte zuletzt Interesse an einer Rückkehr als Nationalcoach bekundet, nun aber gesagt, er werde an diesem Donnerstag nicht in Frankfurt am Main sein. "Es gab keinen Kontakt", sagte Bauermann der Nachrichtenagentur dpa. Bauermann war Ende September als Trainer von Bayern München entlassen worden.

Handball, Bundesliga: Mit einer Galavorstellung sind die Füchse Berlin in der Handball-Bundesliga wieder auf den dritten Tabellenplatz geklettert. Im Duell der beiden Champions-League-Teilnehmer gewann der Hauptstadtclub mit 37:27 (19:11) gegen den HSV Hamburg. Vor allem in der ersten Halbzeit deklassierten die Berliner die Gäste. Vor 8639 Zuschauern in der Berliner Max-Schmeling-Halle warf Börge Lund (7) die meisten Tore für die Füchse, die zuvor nur einen Sieg aus den vergangenen drei Bundesliga-Partien verbuchen konnten. Für den HSV traf Michael Kraus (7) am häufigsten. "Es ist schade, dass wir solch eine Partie unter solchen Umständen spielen mussten. Sowohl wir als auch die Hamburger hatten mit Ausfällen zu kämpfen", sagte Berlins Trainer Dagur Sigurdsson. "Wir haben gut gedeckt und früh für die Entscheidung gesorgt." Sein Hamburger Kollege Martin Schwalb meinte: "Wir haben uns hier eine ganz fiese Suppe eingebrockt. Wir hatten keine Chance, das Spiel zu gewinnen. In der zweiten Halbzeit haben wir unser Gesicht gewahrt."

TSV 1860 München, Benjamin Lauth: Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat Benny Lauth "wegen krass unsportlichen Verhaltens" mit einer Sperre von vier Meisterschaftsspielen belegt. Der Stürmer des Fußball-Zweitligisten TSV 1860 München hatte im Auswärtsspiel beim VfR Aalen (1:1) seinen Gegenspieler Marcel Reichwein bei einem Zweikampf im Strafraum mit dem Ellenbogen im Gesicht getroffen. Schiedsrichter Tobias Stieler hatte diese Szene übersehen. Lauth betonte jedoch, unschuldig zu sein. "Das war nicht sehr geschickt von mir, aber sicher keine Absicht. Ich wollte ihn nicht mit dem Ellenbogen über den Haufen rennen", sagte er. Der DFB-Kontrollausschuss nahm auf Basis der TV-Bilder ein Ermittlungsverfahren auf und legte dem 31-jährigen Angreifer "eine Tätlichkeit gegen den Gegner in der Form des krass sportwidrigen Verhaltens" zur Last und urteilte dementsprechend. Der TSV 1860 hat dem Urteil zugestimmt, das somit rechtskräftig ist.

Sven-Göran Eriksson: Der Schwede Sven-Göran Eriksson ist ein heißer Kandidat auf die Nachfolge von Oleg Blochin als Fußball-Nationaltrainer der Ukraine. Eriksson habe großes Interesse, das Team zur Weltmeisterschaft 2014 nach Brasilien zu führen, zitierten Zeitungen in der Ex-Sowjetrepublik am Mittwoch Erikssons Agenten Carlos Carvalho. "Wir befinden uns in aktiven Verhandlungen. Das Angebot entspricht aber zugegebenermaßen bisher nicht unseren Erwartungen", so Carvalho. Verbandsvize Anatoli Popow bestätigte, dass Eriksson ein Kandidat sei. Der 64-Jährige war zuletzt beim Zweitligisten TSV 1860 München im Gespräch. Seinen Vertrag beim thailändischen Verein BEC Tero Sasana soll er bereits aufgelöst haben. Blochin war im September überraschend zu Rekordmeister Dynamo Kiew gewechselt.

FC Bayern, Sponsoring: Der deutsche Fußball-Rekordmeister FC Bayern München hat einen lukrativen Sponsorenvertrag langfristig verlängert. Die HypoVereinsbank bleibt bis mindestens 2016 exklusiver Finanzpartner des Bundesligisten. Der vorzeitig um drei Jahre verlängerte Vertrag mit der Hausbank soll dem FC Bayern dem Vernehmen nach fünf Millionen Euro pro Saison einbringen. Ein Kernstück der Kooperation ist die 2003 eingeführte FC Bayern SparKarte, die nach Vereinsangaben bislang 250.000 Personen erwarben. Die Grundverzinsung erhöht sich bei dem Produkt bei sportlichen Erfolgen des Vereins.

Reitsport, Sperre: Der italienische Weltklassejockey Frankie Dettori ist vom französischen Dachverband France Galop wegen eines positiven Dopingtests weltweit für sechs Monate gesperrt worden. Der 41 Jahre alte Dettori, der 1996 in Ascot an einem Nachmittag alle sieben Rennen gewonnen hatte, war am 16. September auf der Pariser Rennbahn Longchamp positiv auf ein verbotenes, aber nicht leistungssteigerndes Mittel getestet worden. Die Sperre begann mit dem Tag der Anhörung vor einer Ärztekammer am 20. November und endet am 19. Mai 2013. "Ich habe mit Frankie gesprochen, er hat mir gesagt, er akzeptiere voll die Entscheidung von France Galop", teilte Dettoris Anwalt Christopher Stewart-Moore in einer Stellungnahme mit.

Reitsport, Totilas: Das Millionen-Pferd Totilas und sein Dressurreiter Matthias Alexander Rath aus Kronberg/Taunus gehören nicht mehr dem deutschen Championatskader an. Wie die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) am Mittwoch mitteilte, fällte der Dressurausschuss des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) am Dienstag diese Entscheidung. Rath und der zwölfjährige Hengst haben seit über einem halben Jahr keinen Wettkampf mehr bestritten. Zuletzt traten sie bei den deutschen Meisterschaften an. Eine Erkrankung von Rath verhinderte einen Start bei den Olympischen Spielen. Wann das Paar in den Turniersport zurückkehrt, ist offen.

Zuvor hatte bereits Mitbesitzer Paul Schockemöhle seinem zehn Millionen Euro teuren Wunderhengst aus sportlicher Sicht kein gutes Zwischenzeugnis ausgestellt. "Mit Totilas ist alles schiefgelaufen, was schieflaufen konnte", hatte der ehemalige Springreit-Europameister gesagt und Konsequenzen angekündigt: "Im nächsten Jahr wird ausschließlich der Sport im Vordergrund stehen." Seiner Tätigkeit als Deckhengst wird Totilas dann nicht mehr nachgehen. Die Einbußen, die Paul Schockemöhle aus dieser Entscheidung entstehen, dürften in die Hunderttausende gehen.

Basketball, NBA: Die New Orleans Hornets aus der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA stehen angeblich vor einer Namensänderung. Nach Medienberichten soll die Mannschaft ab der Spielzeit 2013/2014 in "Pelikane" (Pelicans) umbenannt werden. Ein Klubsprecher wollte dies weder bestätigen noch dementieren. Eine Namensänderung muss von der NBA abgesegnet werden. Die "Hornissen" waren 1988 in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina gegründet worden. Seit 2002 spielen sie in New Orleans. Der Klub ist seit April dieses Jahres im Besitz von Tom Benson, dem auch das Football-Team der Saints gehört. Benson, der die Rechte an dem Namen Pelicans besitzt, hatte beim Kauf der Basketballer angekündigt, den bisherigen Namen Hornets aufgeben zu wollen. Der Braune Pelikan ist der Wappenvogel des Bundesstaates Louisiana (Pelican State).

Volleyball, Champions League: Die Berlin Volleys haben sich vorzeitig für die Playoffs in der Champions League qualifiziert. Der Hauptstadtclub gewann überraschend mit 3:1 (14:25, 25:12, 25:19, 25:19) gegen den zuvor ungeschlagenen Gruppen-Favoriten Lok Nowosibirsk. Mit vier Siegen und elf Punkten hat der deutsche Meister nach fünf von sechs Spieltagen auf jeden Fall Platz zwei in seiner Gruppe sicher. Für die Playoffs qualifizieren sich aus den insgesamt sieben Vorrunden-Gruppen neben den Erstplatzierten auch die fünf besten Gruppenzweiten. Zu diesen gehören nun definitiv die Berliner. Die 4269 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle sahen am Dienstagabend ein über weite Strecken begeisterndes Match auf hohem Niveau. Trotz des verlorenen ersten Satzes zeigten sich Robert Kromm und Co. unbeeindruckt. Die Mannschaft von Trainer Mark Lebedew spielte sich in einen Rausch, das 25:12 im zweiten Satz kam einer Deklassierung des vermeintlich übermächtigen Kontrahenten gleich. Auch danach setzten die Berliner ihren Gegner um Russlands Olympiasieger Alexander Butko mit harten Aufschlägen unter Druck. Den zweiten Matchball verwandelte Mannschaftskapitän Scott Touzinsky.

Eisbären besiegen Adler

Eishockey, DEL: Die Adler Mannheim sind innerhalb von einer Woche zum zweiten Mal als Verlierer bei den Eisbären Berlin vom Eis gegangen. Der Tabellenführer der Deutschen Eishockey-Liga verlor am Dienstagabend 1:3 beim Titelverteidiger. Mit dem Erfolg verkürzten die Berliner als Vierter den Abstand zum Liga-Primus auf sechs Punkte. Im Gegensatz zum Aufeinandertreffen der beiden Vorjahresfinalisten vor sechs Tagen, das die Berliner mit 5:2 gewonnen hatten, begannen beide Seiten die Partie recht verhalten. Überragender Mann auf dem Eis war Berlins Torhüter Rob Zepp, der mehrmals glänzend parierte. Die Treffer der Eisbären erzielten André Rankel (13. Minute), Darin Olver (50.) und Barry Tallackson (52.). Für den zwischenzeitlichen Ausgleich vor 13 900 Zuschauern in der Hauptstadt hatte Steve Wagner (43.) gesorgt. Auf Rang drei stehen weiter die Hamburg Freezers. Die Norddeutschen gewannen mit 4:1 gegen die Düsseldorfer EG. Für die Hamburger war es der neunte Erfolg in den vergangenen elf Partien. Im dritten Dienstagspiel setzten sich die Hannover Scorpions mit 3:2 bei den Nürnberg Ice Tigers durch.

Boxen, Mariusz Wach: Der unter Dopingverdacht stehende polnische Schwergewichtsboxer Mariusz Wach soll vor dem Kampf gegen Weltmeister Wladimir Klitschko eine weitere Manipulation versucht haben. "Aus seinem rechten Handschuh ist die Polsterung entfernt worden", sagte Klitschko-Manager Bernd Bönte bei der Gesprächsrunde "Anstoß Hamburg". Der versuchte Betrug sei vor dem Kampf bei der technischen Kontrolle entdeckt worden. Vitali Klitschko, der aus dem Lager seines Bruders an der Überprüfung teilnahm, stellte die Manipulation fest. "Den Gegner so ernsthaft verletzen zu wollen ist brutal und Wahnsinn", sagte Bönte.

Über den Betrugsversuch wurde die Öffentlichkeit zunächst nicht informiert. Erst nach Bekanntwerden der positiven A-Probe bei der Dopingkontrolle des Polen teilte Bönte auch die Manipulation der Handschuhe mit. Laut Thomas Pütz, Präsident des Bundes Deutscher Berufsboxer (BDB), sollen in Wachs Urinprobe Spuren von anabolen Steroiden gefunden worden sein. Der Pole hatte den Kampf am 10. November in Hamburg einstimmig verloren, war aber trotz zahlreicher Kopftreffer nicht k.o. gegangen. Spekulationen, dass muskelbildende Anabolika zu größeren Nehmerqualitäten führen könnten, widersprechen Dopingfahnder allerdings.

Handball, Europameisterschaft: Eine schwache Schlussviertelstunde hat die deutschen Handballerinnen zum EM-Einstand einen zum Greifen nahen Sieg gekostet. In der ersten Partie der Vorrundengruppe C unterlag die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) am Dienstag in Novi Sad dem Olympia-Dritten Spanien mit 20:23 (12:13). Vor rund 800 Zuschauern war Laura Steinbach mit sechs Treffern beste Werferin der deutschen Mannschaft, die eine 18:16-Führung noch aus der Hand gab. Schon an diesem Mittwoch (20.15 Uhr/Sport1) ist die deutsche Mannschaft im zweiten Spiel der Vorrundengruppe C gegen Ungarn gefordert. Dritter Gegner in der ersten Turnierphase ist am Freitag (20.15 Uhr/Sport1) Kroatien. Die ersten drei Teams qualifizieren sich für die Hauptrunde.

Bundesliga, Werder Bremen: Bremens Abwehrspieler Francois Affolter kehrt im Winter zu den Young Boys Bern zurück. "Werder hätte bis Ende November eine Kaufoption ziehen müssen. Das ist nicht geschehen, also gehe ich zurück", sagte der Schweizer am Donnerstag vor dem Training des Fußball-Bundesligisten. Der 21-Jährige war im Januar auf Leihbasis nach Bremen gewechselt. Dort endet der Vertrag am 31. Dezember. In der Bundesliga kam der Innenverteidiger in dieser Saison nach gar nicht zum Einsatz. In der vergangenen Spielzeit hatte Affolter 13 Einsätze für Werder.

IOC, Indien: Das Internationale Olympische Komitee hat den Ausschluss des NOK Indiens bestätigt und die für diesen Mittwoch geplanten Wahlen der IOA-Führungsspitze untersagt. "Die Exekutive hat heute das indische NOK suspendiert. Es hat sich nicht an die IOC-Charta gehalten und ist deshalb ab sofort nicht berechtigt, irgendwelche Aktivitäten zu unternehmen", sagte IOC-Sprecher Mark Adams am Dienstagabend nach einer Sitzung der Exekutive in Lausanne. "Das IOA ist demnach auch nicht berechtigt, Wahlen abzuhalten", ergänzte Pere Miro, IOC-Direktor für die Beziehungen zu den NOKs. Das IOC reagierte mit dem Bann auf die Weigerung des Nationalen Olympischen Komitees Indiens (IOA), die Wahl gemäß der olympischen Charta durchzuführen. Als einziger Kandidat für den Posten des neuen Generalsekretärs wollte Lalit Bhanot antreten, der wegen Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit den Commonwealth Games 2010 in Delhi elf Monate im Gefängnis gesessen hatte. Die für Mittwoch geplante Wahl wäre laut IOC null und nichtig.

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