Gesichter der Leichtathletik-WM:Gescheitert an Bolts Trainer

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Rolando Palacios (li.): Unter Bolt-Trainer nicht verbessert (Foto: imago sportfotodienst)

Rolando Palacios ist ein guter Sprinter, doch er will besser werden und lässt sich von Usain Bolts Trainer betreuen. Das Ergebnis: Bei der WM in Moskau scheitert der Honduraner schon im Vorlauf.

Von Saskia Aleythe

Es hätte alles so schön werden können. Rolando Palacios hatte einen Plan, der den Anschein der Perfektion hatte. Der Sprinter aus Honduras war schon ein guter, er hatte es 2009 ins Halbfinale der WM über 200 Meter geschafft - doch er wollte noch besser werden. Schließlich war da jemand, der gerade die Sportwelt elektrisierte: Usain Bolt.

Also, dachte sich Palacios, lasse ich mich von Glen Mills trainieren, der hat schließlich auch schon den Jamaikaner zum neuen Weltrekord-Sprinter gemacht. Doch irgendwas muss schief gelaufen sein bei diesem Plan, denn nun, 2013 in Moskau war für Palacios bereits im Vorlauf Schluss. Er war zu langsam, schaffte es nicht ins Halbfinale, während Bolt locker in die nächste Runde joggte.

2012 musste Palacios sein Projekt mit dem Bolt-Trainer abbrechen. "Das Training war extrem hart, und ich habe Beckenprobleme bekommen. Das Krafttraining war leicht, aber die machen Strecken von 300, 200, 180, 150 Metern, mit großer Intensität", sagte der 26-Jährige.

Trotz der Enttäuschung von Moskau ist Palacios aber ein fairer Sportsmann, "ohne Zweifel war das Training sehr gut, aber es braucht noch andere Dinge, um einen Sportler zu formen". Private Sponsoren fehlen dem Honduraner im Vergleich zu Bolt und noch einen anderen Unterschied hat er bemerkt: "Die Jamaikaner hatten viermal pro Woche Massage, ich nur einmal."

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Eines hat er dann aber doch gemein mit Bolt: In seiner Heimat ist und bleibt er ein gefeierter Sprinter. Schließlich hält er noch immer die Landesrekorde über 100 und 200 Meter. Soll es demnächst noch mit Weltruhm klappen, muss er sich weder über die Unterstützung in der Heimat noch über einen Fabeltrainer Gedanken machen. Vielleicht eher über einen eigenen Masseur.

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