Home Sport Fußball Fußball-EM Geschichte des Panenka-Elfmeters - Zielen, zögern, lupfen Geschichte des Panenka-Elfmeters : Zielen, zögern, lupfen 25. Juni 2012, 15:31 Uhr
Arrogant? Genial? Es ist schwierig zu beurteilen, wieso sich ein Spieler im Elfmeterschießen dafür entscheidet, den Ball im Zeitlupentempo ins Tor zu lupfen. Anstatt einen strammen Schuss abzugeben. Ein kleiner Blick in die Geschichte zeigt: Die Variante funktioniert, weil sich alle Torhüter gleich verhalten. Fast alle.
Martin Anetzberger
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Arrogant? Genial? Es ist schwierig zu beurteilen, wieso sich ein Spieler im Elfmeterschießen dafür entscheidet, den Ball im Zeitlupentempo ins Tor zu lupfen. Anstatt einen strammen Schuss abzugeben. Ein kleiner Blick in die Geschichte zeigt: Die Variante funktioniert, weil sich alle Torhüter gleich verhalten. Fast alle.
Von Martin Anetzberger
Elfmeterschießen im EM-Viertelfinale England gegen Italien: Beim Stand von 2:1 für England tritt Italiens Mittelfeldlenker Andrea Pirlo an, lupft den Ball gefühlvoll an und ...
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... verfolgt ihn dann mit dem Blick eines Künstlers, der schon vor der Fertigstellung seiner Arbeit weiß, dass er ein Meisterwerk schaffen wird.
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Englands Keeper Joe Hart hat seinen wuchtigen Körper schon zu weit in die Horizontale gebracht, um den 2:2-Ausgleich zu verhindern und ...
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... sitzt wenig später verdutzt auf dem Hosenboden. Die Azzurri gewinnen am Ende 4:2 und stehen im Halbfinale.
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Antonin Panenka zeigt den nach ihm benannten Kunstschuss 1976 zum ersten Mal und zwar auf der ganz großen Bühne. Im EM-Finale gegen Deutschland sucht er sich für seine Uraufführung ausgerechnet den entscheidenden Elfmeter aus und überrascht Keeper Sepp Maier. Die Tschechoslowakei schlug die DFB-Auswahl 5:3. 1996 nahmen die Deutschen mit einem weiteren Novum der EM-Geschichte Revanche: Oliver Bierhoff traf im Finale gegen die Tschechische Republik per Golden Goal zum Titel.
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Auch in nationalen Wettbewerben kam der Panenka-Heber schon zum Einsatz. Hier legt sich Bayern Münchens Franck Ribéry den Ball in der Verlängerung des DFB-Pokal-Viertelfinales 2008 gegen den TSV 1860 zurecht und ...
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Im Anschluss zeigt der Franzose, dass der "Panenka" wohl ziemlich viel Spaß macht. Bayern gewinnt das Spiel 1:0 und später auch den Pokal im Finale gegen Borussia Dortmund.
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... den Ball auch dermaßen steil an,
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... dass er von der Unterlatte abprallt und ...
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... von dort hinter die Torlinie springt. Italiens Torwartdenkmal Gianluigi Buffon versucht zwar, sich noch einmal hochzurappeln, doch das hilft nichts mehr. Zidane konnte sich über seinen Treffer allerdings nicht lange freuen. Er flog später wegen einer Tätlichkeit gegen Marco Materazzi vom Platz, Italien gewann das Elfmeterschießen und wurde Weltmeister.
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Ein weiteres Schlitzohr geriet fast in Vergessenheit, aber nur deswegen, weil sein Teamkollege Luis Suárez mit einer Handabwehr im WM-Viertelfinale 2010 seiner Uruguayer gegen Ghana noch mehr Aufmerkamkeit auf sich zog. Ghana verschoss den fälligen Elfmeter und verlor auch das darauffolgende Elfmeterschießen. Den entscheidenden Treffer erzielte Sebastián Abreu - natürlich per Lupfer - in die Tormitte.
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Torwart Richard Kingson sah das Unheil kommen, kann aber nichts mehr ausrichten. Die "Urus" standen im Halbfinale, das sie 2:3 gegen die Niederlande verloren.
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