1860 gegen St. Pauli:"Konsequent durchziehen"

1860 tritt am Freitag mit Mölders an, Trainer Bierofka setzt auf die Startelf vom Sieg gegen Braunschweig.

Von Markus Schäflein

Rund 4000 Karten beträgt das offizielle Gästekontingent bei Heimspielen des FSV Frankfurt, aber über 5000 Anhänger des TSV 1860 München haben bereits Tickets für das Auswärtsspiel am letzten Spieltag erworben. Nun hatte der FSV, dessen eigene Anhänger offenbar nicht so sehr auf das Finale im Abstiegskampf brennen, keine Lust mehr - in signalroter Schrift teilte er auf seiner Homepage mit: "Gästefans erhalten keinen Zutritt auf die Südtribüne. Wir bitten davon abzusehen, sich als Anhänger des Gastvereins Karten für die Südtribüne zu kaufen. Es besteht kein Anspruch auf ein Ersatz-Ticket für einen anderen Platz bzw. anderen Block. Wir behalten uns vor, Buchungen aus dem Münchner Raum zu stornieren bzw. die Käufer zu kontaktieren."

Am Freitag (18.30 Uhr) in Hamburg werden es nicht ganz so viele Anhänger sein, die den TSV 1860 unterstützen, rund 2000 - die Partie ist aber genauso wichtig. Beim FC St. Pauli, der seine Aufstiegsambitionen am vergangenen Spieltag zu den Akten legen musste, könnten die Löwen vor den Partien gegen die direkten Tabellenkonkurrenten Paderborn und FSV vorlegen. Dabei kann Trainer Daniel Bierofka auf Stürmer Sascha Mölders zurückgreifen, der nach seinem Bluterguss im Knie im Abschlusstraining wieder dabei war.

Bierofka wird daher die Startformation vom 1:0 gegen Eintracht Braunschweig voraussichtlich nicht verändern, der Torschütze Rubin Okotie und der Torvorbereiter Michael Liendl werden sich vermutlich wieder auf der Bank finden. "Wir müssen uns 90 Minuten in dieses Spiel reinbeißen und sehen, dass wir wieder unsere Stärken in die Waagschale werfen und das Spiel so konsequent durchziehen wie letzte Woche", sagte Bierofka am Freitagmorgen vor der Abreise nach Hamburg. "Entscheidend ist, dass die Mannschaft überzeugt davon ist, was wir machen. Gegen Braunschweig haben wir in der ersten Hälfte 60 Prozent der Zweikämpfe gewonnen, das ist natürlich ein überragender Wert."

Und auch die Klagen der Münchner über die Schiedsrichteransetzung beim 1:2 in Duisburg haben offenbar Wirkung gezeigt: Am Millerntor auf St. Pauli erscheint wie schon gegen Braunschweig wieder ein erfahrener und namhafter Unparteiischer. An den 47-jährigen ehemaligen Fifa-Schiedsrichter Knut Kircher, der 2012 zum "Schiedsrichter des Jahres" gewählt wurde, haben die Löwen gute Erinnerungen: Er leitete in der vergangenen Saison das Relegations-Rückspiel gegen Holstein Kiel, in dem sich Sechzig auf den allerletzten Drücker den Klassenverbleib sicherte.

Die von Bierofka auf Aggressivität und Zweikampffreude eingestimmten Löwen werden hoffen, dass Kirchner nicht allzu kleinlich pfeift: In Jan Mauersberger, Christopher Schindler, Maxi Wittek, Daniel Adlung, Liendl und Okotie sind gleich sechs etablierte Kräfte von einer Gelbsperre bedroht, darunter drei Akteure aus der Abwehrkette.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: