Garmisch 2011: Die Gesichter der WM:Rebellen mit wackligen Knien

Drei markante Ich-AGs aus Amerika, eine 1,57 Meter große Rivalin aus Frankreich, der ewige Abfahrer aus Österreich und ein streitfestes Talent aus der Schweiz. Die Gesichter der Ski-WM 2011.

15 Bilder

Lindsey Vonn

Quelle: AP

1 / 15

Drei markante Ich-AGs aus Amerika, eine 1,57 Meter große Rivalin aus Frankreich, der ewige Abfahrer aus Österreich und ein streitfestes Talent aus der Schweiz. Die Gesichter der Ski-WM 2011.

Sie kennt dieses Gefühl, im Rampenlicht zu stehen: Lindsey Vonn hat in den vergangenen drei Jahren den Gesamtweltcup gewonnen, sie hat den Frauenzirkus dominiert wie selten eine vor ihr. Bei Olympia in Vancouver im Februar 2010 gewann sie Gold in der Abfahrt und Bronze im Super-G, seitdem ist sie in ihrer Heimat ein Star, sie wurde in den USA zur Sportlerin des Jahres gewählt. Das ist nicht selbstverständlich: In den USA interessieren sich die Menschen nicht zwingend für Skirennläufer. Nun aber werden einige auch bei der Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen zusehen, auch wenn der Ort für einen Amerikaner weit weg ist und eigentlich kaum auszusprechen. Ob sie dann mit Lindsey Vonn jubeln können, mal wieder, ist allerdings nicht klar.

Zurzeit ist die 26-jährige Speed-Spezialistin nicht in Form: In der Abfahrt hat sie nach drei Siegen ihrer Hauptkonkurrentin und Freundin Maria Riesch ihre Dominanz eingebüßt, im Slalom ist sie bei vier Rennen in Serie ausgeschieden, im Riesenslalom fährt sie hinterher, einzig im Super-G beeindruckt sie mit drei Siegen in vier Rennen. Und nun ist sie auch noch gestürzt: Beim Training in Hinterreit am Donnerstag schlug sie mit dem Kopf auf der Piste auf. Eine Computertomographie habe aber keine größeren Verletzungen gezeigt, berichtete Vonn.

Der Versuch ihrer Titelverteidigung - 2009 gewann sie Gold in Abfahrt und Super-G - scheint also nicht in Gefahr zu sein, mit Lindsey Vonn muss man sowieso immer rechnen. Wie auch mit einigen anderen Läuferinnen und Läufern, die man in Garmisch dringend beachten sollte. Hier sind die Protagonisten der Ski-WM.

-

Quelle: AP

2 / 15

Ted Ligety (USA): Werber in eigener Sache

Ted Ligety hat eine typische amerikanische Karriere hingelegt: Für Olympia 2002 in seiner Heimatstadt Salt Lake City meldete er sich freiwillig als Vorfahrer für den Slalom, vier Jahre später war er schon Olympiasieger - in der Kombination, in der er nie zuvor einen Podestplatz belegt hatte. Bemerkenswert daran: Nach der Abfahrt war er nur 32. gewesen, im Slalom fuhr er dann alle in Grund und Boden. Bis heute gilt er als einer der technisch versiertesten Skiläufer der Szene, vor allem im Riesenslalom ist immer mit ihm zu rechnen. Zweimal hat er diese Disziplin-Wertung im Weltcup schon für sich entschieden, in dieser Saison hat er schon wieder drei Rennen gewonnen. Das ist gut für sein Geschäft. Nach seinem Olympia-Erfolg hat er im Herbst 2006 eine Firma gegründet, Shred Optics. Für die Ski- und Sonnenbrillen sowie die Skihelme, die das Unternehmen produziert, ist er natürlich selbst der beste Werbeträger.

moe

-

Quelle: AFP

3 / 15

Didier Cuche (Schweiz): Geschichtsträchtig

Man darf sich vom Äußeren dieses Mannes nicht täuschen lassen: Die weichen Wangen, das sanfte Lächeln, die hohe Stirn, die übergangslos in eine Glatze mündet, der kompakte Körper, der bei einer Größe von nur 1,74 Metern 89 Kilo wiegt - das deutet hin auf einen Sachbearbeiter im Amt. Aber gelernt hat Didier Cuche den Beruf des Metzgers, und Erfüllung hat er gefunden in seiner Berufung als Skirennläufer in der Sparte Speed. Mit den jüngsten Siegen in den Abfahrten von Kitzbühel und Chamonix hat er sich in die Favoritenrolle für die WM gebracht - und in die Geschichtsbücher seines Sports. Älter als Cuche, der seit vorigem August 36 ist, war noch keiner, als er ein Weltcuprennen gewonnen hat. In Garmisch könnte ein weiterer historischer Erfolg folgen: In drei verschiedenen Jahrzehnten eine Medaille bei einem Großereignis zu gewinnen, hat noch kein Skirennläufer geschafft. Didier Cuche besitzt eine Silbermedaille aus den Neunzigern (von Olympia 1998 in Nagano) und einen kompletten Satz aus den Nuller-Jahren (Gold und Silber von der WM 2009 in Val d'Isère sowie Bronze von der WM 2007 in Are).

moe

Audi FIS World Cup - Men's Super Combined

Quelle: Getty Images

4 / 15

Ivica Kostelic (Kroatien): Wacklige Knie

Wenn man sich nicht verzählt hat, dann hat Ivica Kostelic im Lauf seiner Karriere ein halbes Dutzend Knieverletzungen gehabt - Bruch der Kniescheibe, Kreuzbandrisse rechts wie links, jahrelang folgte ein Rückschlag auf den anderen. Das hat er mit seiner kleinen Schwester Janica gemein, der dreimaligen Gesamtweltcup-Gewinnerin, viermaligen Olympiasiegerin und fünfmaligen Weltmeisterin, die 2007 im Alter von erst 25 Jahren ihre Karriere beendete. Sie mochte nicht mehr leiden. Der Legende nach sind die Geschwister Kostelic von ihrem Vater und Trainer Ante von Kindesbeinen an zur Leidensfähigkeit erzogen worden: Weil die Familie wenig Geld hatte und Skisport in Kroatien kaum gefördert wurde, übernachteten sie oft im Zelt und kraxelten die Berge zu Fuß hinauf, um sich Hotels und Liftpässe zu sparen. Für Ivica Kostelic, den großen Bruder, scheint sich nun alles auszuzahlen. Zuletzt ist er verletzungsfrei durch mehrere Winter gekommen, der einstige Slalom-Spezialist hat sein Repertoire vergrößern können und Speed-Disziplinen erfolgreich ins Programm aufgenommen: Zur WM reist er als Führender in der Gesamtweltcup-Wertung, sein Vorsprung erscheint uneinholbar. Ivica Kostelic ist in bestechender Form, allein im Januar gewann er sieben Wettbewerbe. Ausgerechnet bei seinem Heimspiel, beim Slalom in seiner Geburtsstadt Zagreb, wurde er bloß Zweiter.

moe

Audi FIS World Cup - Men's Super Combined

Quelle: Getty Images

5 / 15

Aksel Lund Svindal (Norwegen): Er mag es laut

Ob es ihm etwas ausmache, wenn man seinen Vornamen Axel schreibe anstatt Aksel? Nö, hat Aksel Lund Svindal geantwortet, am liebsten wäre ihm sowieso Axl - so wie Axl Rose, dem Sänger der US-Band Guns N' Roses. Deren Musik hört Svindal sich gerne an, eines seiner Lieblingslieder ist aber Bruce Springsteens Thunder Road. Man merkt: Der Norweger mag es laut, und er bewegt sich gern auf Strecken, wo richtig was donnert - Super-G und Abfahrt sind seine Domäne, Riesenslalom kann er auch. In diesen Sparten holte er sich bei Olympia in Vancouver einen kompletten Medaillensatz. Und meldete sich auf der großen Bühne zurück. Nach seiner bis dato erfolgreichsten Saison mit zwei WM-Titeln und dem Sieg im Gesamtweltcup war er im Herbst 2007 in Beaver Creek schwer gestürzt, er fiel den ganzen Winter aus. Auch das hat ihm nichts ausgemacht: Im Jahr darauf verließ er Beaver Creek als Sieger.

moe

Audi FIS World Cup - Men's Downhill

Quelle: Getty Images

6 / 15

Bode Miller (USA): Rebell auf der Piste

Zwei Dinge sind unbestritten. Erstens: Bode Miller ist der größte Skirennfahrer, der je aus den USA hervorgegangen ist; einer der wenigen überhaupt, die in allen fünf Weltcup-Disziplinen Rennen gewonnen haben. Zweitens: Er ist der umstrittenste. Seine Konflikte mit Funktionären sind legendär, ebenso die Extratouren, die er fährt. Bei Olympia 2006, auf dem Zenit seines Könnens, interpretierte Miller den Begriff "auf die Piste gehen" völlig neu: Er konzentrierte sich aufs Après-Ski in den Bars von Sestriere, die Rennen ließ er Rennen sein. In den USA haben sie ihm das nie verziehen. Ein Kritiker schrieb, er habe alle enttäuscht, "außer diejenigen, die gedankenlos jeden Rebellen für seine Rebellion feiern, egal, wie unangebracht sie ist". Miller hat das auf die Art beantwortet, für die ihn die Fans lieben: "Ich scheiß' auf Ruhm und Geld!" 2010 hat er den Olympiasieg trotzdem nachgeholt - in der Kombination.

moe

95658956

Quelle: AFP

7 / 15

Viktoria Rebensburg (Deutschland): Unerschrocken

Es gibt viele Junioren-Weltmeister, die es später bei den Erwachsenen zu nichts mehr gebracht haben, und nur wenige, die so nahtlos an ihre Erfolge angeknüpft haben wie Viktoria Rebensburg. Nur ein Jahr nach ihrem Nachwuchstitel im Riesenslalom holte die Frau aus Kreuth im Landkreis Miesbach auch Olympiagold in dieser Disziplin - mit 20 Jahren. Im alpinen Skirennsport gibt es nicht viele jüngere Goldmedaillengewinner. Sie hatte vorher nicht mal Zeit gehabt, ein Weltcuprennen zu gewinnen. Das hat sie inzwischen nachgeholt, gleich beim Saisonauftakt in Sölden. Nächstes Ziel ist nun eine WM-Medaille. Der jungen Frau, die wegen ihrer unerschrockenen Fahrweise in der Szene Bode genannt wird (in Anlehnung an den berühmten Amerikaner), liegt die Piste in Garmisch-Partenkirchen. Dort ist Viktoria Rebensburg vor zwei Jahren schon Junioren-Weltmeisterin geworden. Übrigens auch im Super-G.

moe

Germany's Kathrin Hoelzl clears a gate during the first run of the women's giant slalom World Cup race in Semmering

Quelle: REUTERS

8 / 15

Kathrin Hoelzl (Deutschland): Das Muskelproblem

Es war ein wunderbares Bild, in jener Nacht in Val d'Isère vor zwei Jahren: Kathrin Hölzl aus Berchtesgaden auf der Bühne im Österreich-Haus, glückselig, feiernd, tanzend, um den Hals eine Goldmedaille. Sie wurde Weltmeisterin im Riesenslalom, als erste Deutsche seit 31 Jahren - und das, obwohl sie vorher kein einziges Weltcup-Rennen gewonnen hatte. Der WM-Titel war der Beginn einer glänzenden Saison, in der sie in zwei Rennen siegte und die sie als Disziplinbeste im Riesenslalom abschloss. Niemand im weiblichen Weltcupzirkus, sagen ihre Trainer, sei derart fit: Sie mag zierlich wirken, aber ihr Körper ist gewissermaßen ein einziger Muskel. Genau das ist in der aktuellen Saison ihr Problem. Ein Muskelleiden schwächte sie, wochenlang trainierte sie kaum, seit ein paar Wochen hat sie auch noch Rückenbeschwerden. Es wäre ein Überraschung, würde sie Weltmeisterin - aber das war ja schon mal so.

min

Men's downhill training in Les Houches

Quelle: dpa

9 / 15

Silvan Zurbriggen (Schweiz): Der beste Mann

Der Name Zurbriggen hat in Schweizer Ski-Zirkeln einen guten Ruf. Bernadette, Heidi, Pirmin - alles prima Rennläufer gewesen, am erfolgreichsten Pirmin, der Abfahrts-Olympiasieger '88. Mit dem ist Silvan Zurbriggen nur ganz weitläufig verwandt, auch dessen Frömmigkeit liegt ihm sehr fern. Zu Saisonbeginn flog Silvan Z. aus einem Hotel in Kanada, angeblich fühlte sich ein Zimmermädchen belästigt. Es war nicht der erste derartige Vorwurf. Der Schweizer Verband hält dennoch zu ihm. "Silvan ist unser bester Mann im Gesamt-Weltcup", sagt Präsident Urs Lehmann. Derzeit ist Zurbriggen die Nummer zwei der Rangliste mit WM-Chancen sowohl in der Abfahrt als auch im Slalom. So einem verzeiht man einiges.

moe

Walchhofer of Austria adjusts his glasses at starting point during second training session of men's Alpine Skiing World Cup downhill event in Les Houches

Quelle: REUTERS

10 / 15

Michael Walchhofer (Österreich): Der ewige Abfahrer

Kürzlich hat ein Kumpel bei Michael Walchhofer angerufen und ihn auf eine Fernsehübertragung aufmerksam gemacht. In einem kleinen Sender haben sie nochmal die WM-Abfahrt von St. Moritz gezeigt, aus dem Jahr 2003. Walchhofer hat genau hingeschaut, den Sieger kennt er persönlich, er heißt Michael Walchhofer. Er hat sich gewundert, wie langsam das damals aussah. Walchhofer kann das beurteilen, er ist lange dabei, er stammt aus einer Zeit, als die Rivalen Eberharter und Maier hießen. Walchhofer, 35, zählt zu den ewigen Abfahrern im Zirkus, nach dieser Saison hört er auf, und er hätte nichts dagegen, wenn in ein paar Jahren wieder ein Kumpel anruft und sagt, schau her, da kommt deine Siegfahrt von Garmisch 2011.

nee

-

Quelle: AFP

11 / 15

Tessa Worley (Frankreich): Rivalin Nummer eins

Eigentlich war Riesenslalom bislang die Disziplin der Deutschen, mit Weltmeisterin Hölzl und Olympiasiegerin Rebensburg, aber dann kam das Rennen von Aspen im November, und es gewann: Tessa Worley. Es folgten Semmering und St. Moritz im Dezember, wieder gewann: Tessa Worley. Ihr Talent war schon in den vergangenen Jahren auffällig, nun aber kommt eine beeindruckende Konstanz hinzu, weshalb Worley mit drei Saisonsiegen natürlich Disziplinbeste im Riesenslalom ist - und die größte Konkurrentin der Deutschen. Und wenn es stimmt, dass die Kleinen einen Vorteil im Riesenslalom haben, dann ist die Erfolgsbilanz von Tessa Worley in diesem Winter kaum verwunderlich: Sie ist nur 1,57 Meter groß.

min

Goergl of Austria smiles after crossing the finish line in the women's Super-G event at the FIS Alpine Skiing World Cup in Cortina D'Ampezzo

Quelle: REUTERS

12 / 15

Elisabeth Görgl (Österreich): Wie die Mutter

Älteren Sportfreunden ist Elisabeth Görgl vor allem bekannt als Tochter von Traudl Hecher, einem einstigen Wunderkind. Als 16-Jährige war Hecher Dritte in der Olympia-Abfahrt von Squaw Valley 1960; vier Jahre später wiederholte sie das bei den Spielen in Innsbruck, wo ihre Tochter heute lebt. Die hat sich als Allrounderin einen Namen gemacht, in allen Disziplinen stand sie schon auf dem Podium. Außerdem kann sie singen: Bei der Eröffnungsfeier am Montag darf sie das offizielle WM-Lied vortragen. Sportlich hat es bislang nicht zu mehr als Bronzemedaillen gereicht bei Titelkämpfen, wie bei ihrer Mutter: eine bei der WM 2009 in Val d'Isère (Kombination), zwei bei Olympia 2010 in Vancouver (Abfahrt und Riesenslalom).

moe

Women's Super G World Cup race in Cortina d'Ampezzo

Quelle: dpa

13 / 15

Lara Gut (Schweiz): Unsanft gefallen

Vor zwei Jahren haben die Schweizer ihre Lara Gut in den Himmel gehoben. Da war sie noch nicht mal 18 und hatte bei der WM in Val d'Isère schon zwei Silbermedaillen gewonnen, in der Abfahrt und in der Super-Kombination. "Das größte Talent seit 25 Jahren" lautete eine Schlagzeile; das nur 1,60 Meter kleine Mädchen wurde bereits mit der großen Vreni Schneider verglichen. Nur wenige Monate später fiel Lara Gut aus allen Wolken. Ein Trainingssturz hatte eine Hüftoperation zur Folge, sie verpasste Olympia. In diesem Winter kam ein weiterer Fall hinzu: Sie stritt so heftig mit dem Schweizer Verband, dass dieser sie aus disziplinarischen Gründen für zwei Rennen suspendierte. Lara Gut kam dabei ziemlich eigensinnig rüber. Im Grunde ist sie ja auch ihr eigenes Team, das Team Gut, trainiert und gemanagt von ihrem Vater Pauli und unterstützt von privaten Sponsoren. Nachdem sie sich mit dem Verband wieder vertragen hatte, gewann sie prompt ihr zweites Weltcup-Rennen, den Super-G in Zauchensee.

moe

FIS Ski World Cup Alpine skiing in Courchevel

Quelle: dpa

14 / 15

Tina Maze (Slowenien): Aus dem Mittelmaß

So ein Comeback wie Tina Maze hat selten eine Athletin hingelegt. Sloweniens Sportlerin des Jahres 2005 war in den darauffolgenden Wintern im Mittelmaß versunken, mit ihr hatte keiner mehr gerechnet, als sie im Februar 2008 plötzlich die Abfahrt in St. Moritz gewann - mit Startnummer 47, der höchsten, die je eine alpine Abfahrtssiegerin getragen hat. Das war in jeder Hinsicht eine Überraschung, denn normalerweise ist Tina Maze immer nur im Riesenslalom vorne. Acht ihrer neun Weltcup-Siege sind ihr in dieser Disziplin gelungen, bei den vergangenen Großereignissen - Olympia 2010 und WM 2009 - holte sie jeweils Silber hinter den Deutschen Viktoria Rebensburg und Kathrin Hölzl. Zu einem Titel hat es noch nicht gereicht, aber das tut der Popularität in ihrer Heimat keinen Abbruch. In Vancouver durfte die 1,72 Meter große Athletin die Fahne ihres Landes bei der olympischen Eröffnungsfeier tragen. Und kürzlich wurde sie abermals zu Sloweniens Sportlerin des Jahres gewählt.

moe

Women's Super G World Cup race in Cortina d'Ampezzo

Quelle: dpa

15 / 15

Anja Pärson (Schweden): Sie will noch mal

Anja Pärson zählt zu jenen Athleten, die Gehen für überschätzt halten. Sie sieht das so, dass man als Skirennfahrer nicht zwingend in der Lage sein muss, spazieren zu gehen. Als sie an jenem Morgen im Februar 2010 aufstand, hat sie es kaum ans Frühstücksbuffet geschafft, aber das hat sie nicht daran gehindert, am selben Tag in der Super-Kombination eine Bronzemedaille zu gewinnen. "Ich wollte das", sagt Anja Pärson. Sie ist ein starke Wollerin, was jeder sofort glaubt, der sich an jenen Horrorsturz erinnert, der dieser Bronzemedaille vorausgegangen war. Bei der Olympia-Abfahrt von Vancouver hatte die Schwedin kurz vorm Zielsprung abgehoben und war nach sechzig Metern Flug krachend gelandet. Die Kolleginnen schlugen die Hände vors Gesicht, es sah furchtbar aus. Als die Kolleginnen am nächsten Morgen die Hände wieder vom Gesicht wegnahmen, sahen sie Anja Pärson im Starthaus stehen. Sie hatte grüne und blaue Flecken, alles tat ihr weh, aber sie wollte, wollte, wollte. Anja Pärson, die kleine Kampfkugel, war früher Slalomexpertin, heute liebt sie Abfahrt und Super-G. Pünktlich zur WM ist sie wieder in Form gerast, und eines sollte den Kolleginnen zu denken geben: Sie will unbedingt.

nee

© SZ vom 4.2.2011/jüsc
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: