Nationalspieler Toni Kroos:"Ich bin ein Mensch, für den vieles möglich ist"

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"Die Premier Leaguge ist keine ganz schlechte Liga": Bayern Münchens Toni Kroos. (Foto: dpa)

Der Nationalspieler des FC Bayern lässt seine Zukunft weiter offen, nennt aber die Premier League als attraktives Ziel. Magdalena Neuner fordert einen Neuanfang im deutschen Frauen-Biathlon. Tennisprofi Tommy Haas hat große Sorgen um seine Schulter.

Bundesliga, FC Bayern: Bayern Münchens Nationalspieler Toni Kroos hat seine Zukunft erneut offen gelassen. "Es gibt nicht viel Neues. Es ist noch keine Entscheidung gefallen. Das wird erst mal so bleiben. Es ist kein Geheimnis, dass die Premier League keine ganz schlechte Liga ist", sagte der 24 Jahre alte Mittelfeldspieler vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League am Dienstag (20.45 Uhr) gegen den FC Arsenal. Er sei "ein Mensch, für den vieles möglich ist. Dass man sich irgendwann Gedanken machen muss, ist auch klar. Dann muss man eine gesamte Entscheidung treffen, alles abwägen", führte Kroos weiter aus. Er wolle sich aber nicht unter Druck setzen lassen.

Sein Vertrag beim Triple-Sieger läuft noch bis 30. Juni 2015. Derzeit stocken die Vertragsgespräche über eine vorzeitige Verlängerung. Zuletzt war Kroos, der von den Bayern eine deutliche Aufbesserung seines derzeitigen Gehalts (geschätzte vier Millionen) fordert, mit dem englischen Rekordmeister Manchester United in Verbindung gebracht worden. Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer hofft auf eine Einigung. "Wir wissen, dass er ein sehr guter Spieler ist und würden gerne mit Kroos weitergehen. Das sehen wir alle im Verein so", sagte Sammer unlängst.

Biathlon: Rekordweltmeisterin Magdalena Neuner hat nach dem Zoff im deutschen Damen-Biathlon einen Neuanfang gefordert. "Vielleicht war es für irgendetwas gut. Vielleicht geht jetzt ein Ruck durch das Ganze. Dass das Ganze von unten auf neu gestaltet, vielleicht ein bischen neu sortiert wird. Ich finde ein deutlicheres Zeichen gibt es nicht", sagte Neuner im "Blickpunkt Sport" des Bayerischen Rundfunks. Zuletzt hatte vor allem Kathrin Lang die Damen-Trainer Gerald Hönig und Ricco Groß hart kritisiert und ihnen vor allem vorgeworfen, die Nominierungen für den Weltcup nicht nach sportlich fairen Geschichtspunkten vorgenommen zu haben.

Basketball, BBL: Jan Pommer bleibt für mindestens vier weitere Jahre Geschäftsführer der Basketball-Bundesliga. Die Gesellschafterversammlung der BBL beschloss am Montag einstimmig, den Vertrag mit dem 43-Jährigen vorzeitig bis zum 31. Oktober 2018 zu verlängern. "Ich betrachte diesen Vertrauensbeweis als Ansporn und Verpflichtung zugleich", sagte Pommer. "Zusammen mit dem Präsidium und den Vereinen werde ich mich auch weiterhin sehr dafür engagieren, dass wir unser gemeinsames Ziel, im Jahr 2020 die beste nationale Liga in Europa zu sein, erreichen." Der Rechtsanwalt ist seit 2005 Geschäftsführer der BBL.

Tennis, Tommy Haas: Davis-Cup-Spieler Tommy Haas sieht seinen Gesundheitszustand trotz guter Leistungen beim ATP-Turnier in Indian Wells kritisch. Seine malade Schulter sei "eine tickende Zeitbombe", sagte Haas bei ran.de. Der 35-Jährige hatte nach einem Freilos zum Auftakt in der zweiten Runde den Franzosen Jeremy Chardy ausgeschaltet und trifft nun auf Kei Nishikori (Japan). Anfang März hatte Haas beim Turnier in Sao Paulo im Halbfinale wegen Schulterproblemen aufgeben müssen. "Mit Medikamenten und dem Adrenalin während eines Matches geht es", sagte die Nummer zwölf der Weltrangliste: "Vielleicht brauche ich mehr Spritzen." Er mache zudem "keinen Kernspin mehr, weil ich gar keine schlechten Nachrichten hören will."

Nach dem Eklat beim Davis-Cup-Sieg gegen Spanien Anfang Februar (4:1) hält Haas eine Aussprache innerhalb des Teams für unnötig: "So einen Quatsch brauchen wir nicht. Ich weiß letztendlich nicht, warum es so viel Ärger gab. Ich glaube, jeder normale Tennisfan kann die Situation nachvollziehen." Beim Sieg gegen die Iberer hatten sich neben Haas auch Philipp Kohlschreiber (Augsburg) und Florian Mayer (Bayreuth) für das letzte Einzel verletzt abgemeldet und sich den Unmut des Publikums in Frankfurt zugezogen.

Nationalelf, Miroslav Klose: Fußball-Nationalstürmer Miroslav Klose vom italienischen Erstligisten Lazio Rom fühlt sich von der Generalkritik des Bundestrainers Joachim Löw "nicht angesprochen" und vertraut auf seine Erfahrung. "Ich weiß, wie man sich für ein Turnier vorbereiten muss", sagte der 35-Jährige im Interview mit Sport Bild plus. Wer jetzt erst anfange, sich für die WM in Brasilien in Form zu bringen, sei ohnehin zu spät dran. "Ich habe ja Gott sei Dank schon drei Weltmeisterschaften wie Europameisterschaften gespielt und weiß, worauf es ankommt", sagte Klose: "Wer glaubt, zwei Wochen Trainingslager in Südtirol reichen, um fit für so ein Turnier zu werden, dem hilft auch kein Weckruf mehr." Löw hatte die Spieler eindringlich an ihre Verantwortung bezüglich ihrer Fitness erinnert. "Was der Trainer angesprochen hat, ist, dass alle etwas machen müssen. Niemand hat einen Freifahrtschein, nur ganz wenige sind gesetzt. Unser Konkurrenzkampf auf jeder Position ist sehr groß. Jedem ist bewusst, dass es Härtefälle geben wird", sagte Klose. Was seine Zukunft nach der WM angeht, ist Klose unschlüssig. Lazio bietet einen Einjahresvertrag, doch der Rekordtorschütze der Nationalmannschaft (wie Gerd Müller 68 Tore) will noch "zwei Jahre auf einem hohen Level spielen". Derzeit liefen "viele Gespräche", er erfahre hohe Wertschätzung: "Offenbar bin ich noch interessant."

Basketball, NBA: Zwei Tage nach dem Zittersieg gegen die Portland Trail Blazers haben die Dallas Mavericks das nächste Top-Team der NBA geschlagen. Die Auswahl des diesmal nicht so treffsicheren deutschen Nationalspielers Dirk Nowitzki gewann am Sonntag (Ortszeit) in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA gegen die Indiana Pacers 105:94. Beste Werfer der Mavericks waren Monta Ellis und Devin Harris mit jeweils 20 Punkten. Nowitzki kam auf 14 Zähler. Durch den Erfolg gegen den Spitzenreiter der Eastern Conference verbesserte sich Dallas in der Tabelle der Western Conference auf Platz sieben.

Tennis, Indian Wells: Florian Mayer ist als fünfter deutscher Tennisprofi beim ATP-Masters-Turnier in Indian Wells/Kalifornien an der Auftakthürde gescheitert. Der an Nummer 26 gesetzte Bayreuther musste am Sonntag (Ortszeit) in seiner Zweitrunden-Partie gegen den Finnen Jarkko Nieminen nach 36 Minuten beim Stand von 2:6, 0:1 wegen einer Verletzung in seinem linken Bein aufgeben. Zuvor waren bereits Philipp Kohlschreiber, Daniels Brands, Tobias Kamke und Benjamin Becker ausgeschieden. Der 35-jährige Tommy Haas hat somit als einziger Deutscher die zweite Turnierwoche der mit 4,72 Millionen Dollar dotierten Hartplatz-Veranstaltung erreicht.

Bei den Frauen geht das Turnier ab sofort ohne deutsche Spielerinnen weiter. Am Sonntag schied mit Annika Beck aus Bonn die letzte der sechs gestarteten Deutschen beim mit 4,72 Millionen Dollar dotierten WTA-Hartplatz-Event aus. Die 20-Jährige war in ihrem Drittrunden-Match gegen Agnieszka Radwanska erwartungsgemäß chancenlos und unterlag der polnischen Weltranglisten-Dritten in 68 Minuten mit 0:6, 0:6. Ein schlechteres Ergebnis als in diesem Jahr gab es zuletzt 2010. Damals hatte keine deutsche Spielerin die dritte Runde in Indian Wells erreicht.

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