Fußball-WM:Videoschiedsrichter kommt bei WM zum Einsatz

Videobeweis

Der Videoschiedsrichter soll jetzt auch WM-Unklarheiten lösen

(Foto: dpa)
  • Fifa-Präsident Gianni Infantino hatte lange Werbung für die Einführung des Videobeweises bei der WM gemacht - nun stimmt das Council in seinem Sinn ab.
  • Das twittert DFB-Präsident Reinhard Grindel. Außerdem habe Infantino einen "reibungslose Umsetzung zugesichert".
  • Gleichzeitig wurde auch die Nutzung bei der Klub-WM im Dezember beschlossen.

Erstmals werden in diesem Sommer bei einer Fußball-WM die Entscheidungen der Schiedsrichter durch Videoaufnahmen überprüft. Das Council des Weltverbandes Fifa erlaubte am Freitag bei seiner Sitzung in Zürich wie erwartet den Einsatz der sogenannten Video Assistant Referees (VAR) beim Turnier in Russland. Das bestätigte DFB-Präsident und Council-Mitglied Reinhard Grindel bei Twitter.

"Das FIFA-Council hat für den Einsatz des #Videoassistenten bei der WM 2018 gestimmt. Wichtig ist nun, dass die #Schiedsrichter-Teams so geschult werden, dass eine klare Kommunikation und eine reibungslose Umsetzung gewährleistet sind. Das hat uns der FIFA-Präsident zugesichert", schrieb Grindel. Das Council folgte der Linie von Fifa-Chef Gianni Infantino, der den Videobeweis in den vergangenen Monaten trotz anfänglich großer Probleme in der Testphase beim Confed Cup und in der Bundesliga stets befürwortet hatte.

Möglich wird der WM-Einsatz der Video-Referees durch eine Entscheidung des International Football Association Boards (IFAB) Anfang des Monats. Die Hüter der Fußball-Regeln hatten den Video-Schiedsrichter als Option in das Regelwerk aufgenommen, die konkrete Anwendung aber den jeweiligen Ligen und Turnierausrichtern überlassen. Deswegen musste das Fifa-Council nun nochmals über den WM-Einsatz entscheiden. Gleichzeitig wurde auch die Nutzung bei der Klub-WM im Dezember beschlossen.

Eingriff bei vier Spielsituationen

Wie in der Bundesliga-Testphase wird der Video-Schiedsrichter bei den 64 WM-Spielen nur in vier Spielsituationen eingreifen dürfen: bei einem Tor, einer Abseitssituation, einem Platzverweis oder bei einer Verwechslung eines durch den Schiedsrichter zu bestrafenden Spielers. Diese Einschränkungen der sogenannten spielentscheidenden Szenen hatte das IFAB nach Auswertung der Testphase aufrecht erhalten.

Die deutschen Fußball-Funktionäre hatten sich schon vor der Sitzung in Bogotá klar für den Videobeweis stark gemacht. Auch Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge ist sich sicher, dass der Fußball "fairer und seriöser" wird. Liga-Chef Christian Seifert hatte bereits angekündigt, dass die Technikhilfe in der kommenden Saison in der Bundesliga genutzt werden soll. Die Ligaversammlung entscheidet darüber am kommenden Donnerstag. Grindel hatte bereits vor der Fifa-Sitzung allerdings angemahnt, dass für die WM gesichert sein müsste, dass alle Video-Assistenten ausreichend geschult sind.

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