Fußball-WM-Qualifikation:Die lieben Kleinen

Am Samstag tritt die Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation beim Fußballzwerg Liechtenstein an - Zeit, sich einmal Deutschlands Bilanz gegen vermeintlich "kleine" Nationen anzuschauen.

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In der Qualifikation zur Euro 2004 in Portugal erwiesen sich die Färöer (immerhin der Fußballzwerg schlechthin) als harter Brocken für Rudi Völlers Team. Im Oktober 2002 reichte es in Hannover gerade mal zu einem schwer erkämpften 2:1, im Rückspiel auf den stürmischen Schafsinseln erlösten zwei ganz späte Tore den Vizeweltmeister vor der totalen Blamage. Von den skandinavischen Hobbykickern später mehr ...

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Wenn man so will, ist Albanien, der aktuelle 101. der Fifa-Weltrangliste, DER Angstgegner der deutschen Nationalmannschaft. Absoluter Tiefpunkt war im Jahr 1967 ein fatales 0:0, das trotz eines 6:0 Sieges im Rückspiel die Qualifikation zur EM 68 vermasselte. Die letzten Ergebnisse gegen den Balkanstaat lassen einen ebenfalls nicht gerade vor Euphorie jubeln: viermal 2:1 (1983 und 1994), 3:2 und 4:3 (1997) sowie 2:1 und 2:0 (2001).

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Weißbier-Waldi beim Händeschütteln mit dem damaligen Bundestrainer Rudi Völler. Dessen Wutausbruch nach dem 0:0 gegen Island ist mittlerweile ein legendäres Stück deutsche Fernsehgeschichte. Debattiert wurde unter anderem darüber, ob Island überhaupt noch ein "Kleiner" im Fußball ist (Völler: "Die können auch kicken"), mit welchen Getränken sich Waldemar Hartmann auf seine Interviews vorbereitet und ob Günter Netzer mal Standfußballer war - große Unterhaltung!

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Endlich mal ein Kleiner, den Deutschland fußballerisch klar beherrschte. Beim 8:0 gegen Saudi-Arabien im Vorrundenspiel der WM 2002 in Japan und Südkorea gelangen Miroslav "Salto" Klose gleich drei Tore.

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Fußball ist kein Spiel, bei dem es große Mitleidsbekundungen gibt. Es geht ums Gewinnen und Besiegen - aber beim 13:0 in der EM-Qualifikation für die Euro 2008 gegen elf Freizeitkicker aus San Marino kam fast so etwas wie Mitgefühl auf. Als sogar Jens Lehmann zum Ausführen eines Elfmeters nach vorne lief, baten ihn die Spieler aus der fünften italienischen Liga um Fair Play. Im Rückspiel hieß es dann nur noch 6:0 und die San-Marinesen beendeten die Qualifikation mit einem Torverhältnis von 2:57 - so oft hatten sie noch nie getroffen.

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Mario Gomez und Kevin Kuranyi (re.) bejubeln ein Tor beim 4:0 im Freundschaftsspiel gegen die Schweiz im Frühjahr 2008. Die Alpenkicker sind mit 48 Spielen der Lieblingsgegner des DFB. Gegen kein anderes Team trat das deutsche Team so oft an. Verkehrte Vorzeichen gab es bei einer Partie vor genau 100 Jahren: Damals verlor Deutschland in Basel gegen die Eidgenossen mit 3:5, wobei die Rollenverteilung Großer gegen Kleiner anders war - Deutschland war nämlich selbst noch eine kleine Fußballnation. Heute sind beide keine Kleinen mehr.

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Der 54er-WM-Held Helmut Rahn war dabei, als es vier Jahre nach dem "Wunder von Bern" in einem Freundschaftsspiel gegen Ägypten ging. Das deutsche Team um weitere große Namen wie Schnellinger, Morlock oder Tilkowski verlor sang- und klanglos mit 1:2 und hat gegen Ägypten bis heute eine negative Bilanz: Eine Niederlage und ein Unentschieden in zwei Spielen.

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Im Jahr 2002, als Kurzhaarfrisuren noch in waren, bezwang die DFB-Auswahl in einem Vorbereitungsspiel zur WM in Freiburg Kuwait mit 7:0. Bis kurz zuvor hatte der Trainer des Wüstenstaats noch Berti Vogts geheißen. Immerhin schaffte es Kuwait 1982 sogar bis die Vorrunde einer Weltmeisterschaft. Das kuwaitische Nationalteam als "Kleinen" zu bezeichnen, sollte aber trotz aller Anstrengungen in Ordnung sein.

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Auf dem "Prachtrasen" (es war in der Tat ein Sandplatz) des Stadions in der maltesischen Hauptstadt Valletta gab es 1979 einen der peinlichsten Auftritte einer deutschen Mannschaft: das EM-Qualifikationsspiel endete 0:0. Die Rehabilitation folgte im Rückspiel, als in Bremen ein lockeres 8:0 gelang. Trotzdem blieb es auch weiterhin spannend, wenn Deutschland auf Malta traf. 1984 siegte man knapp mit 3:2 in der WM-Quali.

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Max Morlock, ein späterer Weltmeister, erlebte in der Qualifikation zur WM 1954 ein ganz besonderes Spiel zweier eigentlich deutscher Teams. Die bundesdeutsche Mannschaft setzte sich in beiden Spielen gegen das damals selbständige Saarland um Trainer Helmut Schön durch: In Stuttgart gab es 1953 ein 3:0, das Rückspiel gewann Deutschland in Saarbrücken mit 3:1. Das Saarland war von 1950 bis 1956 eigenständiges Mitglied der Fifa und bestritt insgesamt 19 Spiele.

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Die Mutter aller peinlichen Niederlagen erlitt Deutschland natürlich bei der WM 1978, als nach Krankls 3:2 Siegtreffer in unserem Nachbarland alle narrisch wurden. Dass man mit Fug und Recht behaupten kann, dass Österreich ein richtig "Kleiner" ist, zeigen nicht nur die Ergebnisse der vergangenen Jahre (u. a. 1:1 gegen Malta, 3:3 gegen Nordirland, 0:9 gegen Spanien ...), sondern vor allem ...

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... das unvergessene 0:1 aus dem Jahr 1990 von Team Austria gegen die Färöer in der EM-Qualifikation für die Euro 92 in Schweden. Im Kader der Färinger standen: Ein Torwart mit Zipfelmütze, fünf Hochschüler, je ein Kraftfahrer, Fischverkäufer, Postbote, Maschinenschlosser, Gelegenheitsjobber, Handelslehrling, Holzhändler, Bäcker, Bankangestellter, Abiturient, Elektriker, Lebensmittelprüfer in einer Fischfabrik, Tischler, Fischfabrikarbeiter, Flugzeugmechanikerlehrling und der Leiter eines Kühlhauses. Ganz dick im Kalender anstreichen sollten sich alle österreichischen Fußballfans den 11. Oktober 2008, denn da gibt's ein Wiedersehen in der Qualifikation für die WM 2010.

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