Fußball-WM:Löw glaubt fest an Neuer: "Sieht sehr gut aus"

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  • Im Trainingslager der Nationalmannschaft spricht Bundestrainer Löw über die Verletzungen bei Manuel Neuer, Mesut Özil und Jérôme Boateng.
  • Der Torhüter trainiert gut und unter Belastung - sein WM-Einsatz wird wahrscheinlicher.

Bundestrainer Joachim Löw glaubt weiterhin fest daran, dass Torhüter Manuel Neuer mit der deutschen Nationalmannschaft zur Fußball-WM nach Russland reisen kann. "Stand heute gibt es keinerlei Probleme, auch nicht bei den höchsten Belastungen. Es sieht momentan sehr gut aus", sagte Löw am Donnerstag im Trainingslager in Eppan: "Wenn wir das Gefühl haben, dass er 100 Prozent Leistung bringen kann, dann kann er dabei sein. Wir schauen mal von Tag zu Tag."

Löw hatte einiges zu berichten, so äußerte er sich etwa auch zum Besuch von Mesut Özil und İlkay Gündoğan beim Bundespräsidenten nach den umstrittenen Erdoğan-Fotos: "Beide Spieler kamen auf uns zu und wollten es mit uns klären. Mir war es recht, gerade vor Beginn des Trainingslagers. Beide Spieler wollten uns klarmachen, dass es keine politische Botschaft war. Es war die Idee von İlkay, den Bundespräsidenten zu besuchen. Daher sind diese Dinge besprochen und für mich geklärt."

Der derzeit verletzte Özil scheint sich langsam zu erholen, seine Rückenprobleme dürften sich bis zur WM in Griff kriegen lassen, so Löw: "Mesut geht es gut, er hat zuletzt keine Beschwerden gehabt. Er hatte gestern Abend eine Untersuchung, so weit ist er voll belastbar. Die letzten beiden Wochen hat er nicht mehr gespielt, er muss vielleicht ein bisschen aufholen und die eine oder andere Einheit individuell machen. Das ist beim Mesut normal kein Problem."

Auskünfte gab es auch zum Gesundheitszustand von Innenverteidiger Jérôme Boateng, der dem FC Bayern zum Saisonende gefehlt hatte: Löw hat sich auch bei ihm ein Bild gemacht, wenn auch vorerst nur telefonisch. "Es ist noch nicht ganz hundertprozentig klar, ob er morgen anreisen kann. Es folgt erst noch die Abschlussuntersuchung in München, danach werden wir entscheiden", sagte der Bundestrainer. "Er ist ziemlich an die Grenze herangegangen, bei Muskelverletzungen wollen wir keine Fehler machen. Alles ist nach Plan bei ihm. Im Laufe der nächsten Woche kann er möglicherweise teilweise in das Mannschaftstraining einsteigen."

So geht das DFB-Team also noch mit ein paar Ungewissheiten ins Trainingslager in Südtirol - doch an der Motivation soll es nicht fehlen. Er habe keinem Spieler gesagt, dass er "nur auf Bewährung hier ist", sagte Löw. "Alle sollen die gleichen Chancen haben." Es gebe vorab keine Gedankenspiele, welche Spieler aus dem vorläufigen Aufgebot noch gestrichen werden. "Alle Positionen müssen ausgewogen besetzt sein", sagte Löw. Jeder Spieler sei mit "unglaublicher Motivation" angereist. "Man muss keinem besonders ins Gewissen reden, dass er Gas geben muss."

Gas gegeben hätte sicher auch Sandro Wagner gerne, den Löw nicht in das vorläufige WM-Aufgebot berufen hatte. Nach seinem Rücktritt sieht sich der Bundestrainer aber bestätigt, sich richtig entschieden zu haben: "Das Thema ist für mich erledigt. Ich werde hier nicht mehr darüber reden. In der Mannschaft ist es auch kein Thema", meinte er. "Ich wüsste keinen Grund, warum ich darüber sprechen sollte, weil jeder Spieler weiß: Wenn bei uns etwas nicht in Ordnung ist, kommen sie und sagen ihre Meinung. Warum sollen sie nicht ihre Meinung sagen?"

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