Fußball-WM:Fifa-Chef schlägt WM mit 48 Teams vor

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Fifa-Chef Gianni Infantino will kleinere Nationen glücklich machen - und wohl auch gern mehr einnehmen.

(Foto: dpa)
  • Erst waren es 40, jetzt sollen es sogar 48 Teams sein - Fifa-Präsident Infantino stellt neue Pläne zur Erweiterung der Fußball-WM vor.
  • Infantino sieht Vorteile für kleinere Nationen, hebt aber auch die höheren Einnahmen durch TV-Übertragungen hervor.
  • Bereits die geplante Erweiterung von jetzt 32 auf 40 Teams ist bei größeren Fußballnationen umstritten.

Fifa-Präsident Gianni Infantino hat einen neuen Plan zur Vergrößerung der Fußball-WM vorgelegt und will nun von 2026 an sogar 48 Teilnehmer zulassen. Bislang hatte der Schweizer eine Erhöhung von 32 auf 40 Starter vorgeschlagen, am Montag (Ortszeit) stellte er nun im kolumbianischen Bogotá ein anderes Modell vor.

Infantinos neuer Plan sieht konkret vor, dass die besten 16 Auswahlmannschaften der WM-Qualifikation für die Gruppenphase gesetzt sind. Die nächstbesten 32 Teams würden dann "drei Tage vor dem Beginn der Gruppenphase in einem Playoff die weiteren 16 Starter ermitteln".

Für Infantino hat diese Variante einen klaren Vorteil: Auf diese Weise könnte man 16 weiteren Mannschaften die Qualifikation für die Endrunde ermöglichen. "Mehr Länder und Regionen in der ganzen Welt wären dann glücklich", sagte der Schweizer. Zudem würde man auf diese Weise "weitere Spiele mit absolutem Finalcharakter erhalten".

Löw: "Der sportliche Wert darf nicht verwässern"

Besonders bei den großen Nationalverbänden, darunter dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), ist Infantino mit seinen Expansionsplänen auf großen Widerstand gestoßen - und zwar schon, als es um 40 Mannschaften ging. Bundestrainer Joachim Löw hatte zuletzt davor gemahnt, das Rad nicht zu überdrehen: "Ich halte das für nicht gut, der sportliche Wert darf nicht verwässern." Auch wenn er Verständnis für die "kleineren Nationen habe, die über diesen Weg auch einmal die große Fußballbühne betreten können".

Fifa-Chef Infantino hatte vor seiner Wahl zum Nachfolger von Joseph Blatter mit dem Versprechen einer Erhöhung auf 40 WM-Starter gepunktet. Das Teilnehmerfeld der WM-Endrunden ist seit der Erstauflage 1930 - damals waren es 13 - immer weiter aufgestockt worden. Seit der WM 1998 in Frankreich treten 32 Teams beim Weltturnier an.

Nach Infantinos Plan mit Playoffs würde es dann 80 statt wie bislang 64 WM-Spiele geben. Dies werde auch die TV-Einnahmen erhöhen, sagte er. Über ein neues WM-Format und den Vergabeprozess für das Turnier im Jahr 2026 berät das Fifa-Council am 13. und 14. Oktober in Zürich. Infantino zufolge soll im kommenden Jahr die Entscheidung fallen.

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