Fußball-Weltverband:Fifa reduziert Blatters Strafe

Fußball: Ex-Fifa-Präsident Sepp Blatter und Michel Platini

Sechs statt acht Jahren Sperre: Für Blatter (l.) und Platini gibt es dennoch langfristig keine Zukunft im Fußball.

(Foto: Patrick B. Kraemer/AP)

Die Berufungskommission gewährt "mildernde Umstände" und verhängt nur sechs statt acht Jahren Sperre.

Auch nach der überraschenden Reduzierung ihrer Sperren gibt es für den Fifa-Präsidenten Joseph Blatter und den Uefa-Chef Michel Platini langfristig keine Zukunft im Fußball. Die Berufungskommission des Weltverbandes senkte den Bann gegen beide Spitzen-Funktionäre am Mittwoch von jeweils acht auf sechs Jahre. Das Gremium bestätigte damit teilweise die ursprünglichen Urteile der Fifa-Ethikkommission gegen Blatter und Platini. Sie wollen nun vor den Internationalen Sportgerichtshof Cas ziehen. "Ich bin tief enttäuscht", sagte der scheidende Fifa-Chef Blatter, dem nun ein Auftritt bei der Wahl seiner Nachfolgers am Freitag in Zürich verwehrt bleibt: "Selbstverständlich ziehe ich den Fall ans Cas weiter." Auch Platini hatte diesen Schritt angekündigt.

Die Berufungskommission unter Vorsitz von Larry Mussenden (Bermuda) wies die Einsprüche von Blatter und Platini zwar zurück, reduzierte allerdings die Sperre. Einige "mildernde Umstände" seien bei den ursprünglichen Urteilen nicht berücksichtigt worden, teilte das Gremium mit. "Die Aktivitäten und die Dienste, die beide der Fifa, Uefa und dem Fußball im Allgemeinen über die Jahren erwiesen haben, verdienen eine angemessene Beachtung", hieß es. Platini muss eine Strafe von 80 000 Schweizer Franken (72 900 Euro) zahlen, bei Blatter sind es 50 000 Schweizer Franken (45 600 Euro).

Auch die Untersuchungskammer der Fifa hatte Einspruch gegen das Urteil eingelegt, sie hatte einen lebenslangen Bann gegen beide wegen Korruptionsverdachts gefordert. Das wurde ebenfalls abgewiesen. Hintergrund der Sperren ist eine dubiose Zahlung Blatters von zwei Millionen Franken an Platini aus dem Jahr 2011. Beiden werden deswegen diverse Vergehen zur Last gelegt.

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