Fußball:Weltmeister in der siebten Liga

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Klaus Augenthaler war bis 2011 in Unterhaching, zuvor in Nürnberg, Leverkusen und Wolfsburg Trainer. Als Spieler wurde er mit dem FC Bayern sieben Mal deutscher Meister. (Foto: Joern Pollex/Getty Images)

Klaus Augenthaler, 58, wird Trainer beim Bezirksligisten SV Donaustauf in der Oberpfalz.

Von Markus Schäflein

Die Gemeinde Donaustauf im Landkreis Regensburg ist bislang nicht für Fußball bekannt, sondern für die von König Ludwig I. erbaute Gedenkstätte Walhalla, in der seit 1842 bedeutende Persönlichkeiten mit Marmorbüsten und Gedenktafeln geehrt werden. Das soll sich nun ändern: Klaus Augenthaler, Weltmeister von 1990, wird im Sommer neuer Übungsleiter beim Bezirksligisten SV Donaustauf. Laut einem Bericht der Mittelbayerischen Zeitung will der Klub den prominenten Übungsleiter am Donnerstag offiziell vorstellen.

Seit 2011 ist Augenthaler nicht mehr als Fußballtrainer tätig gewesen, aber auf der Suche nach einem Job war er in den vergangenen fünf Jahren immer mal wieder: "Es gibt den ein oder anderen Verein in der ersten oder zweiten Liga, der durchaus interessant wäre", teilte der 58-Jährige unlängst mit. Nun meldete sich ein Verein, der auch Augenthaler interessant fand. Der Kontakt kam über den bekannten Donaustaufer Physiotherapeuten Klaus Eder zustande, der die deutsche Nationalmannschaft bereits beim Titelgewinn 1990 betreute.

Wenn Augenthaler Glück hat, übernimmt er keinen Siebt-, sondern einen Sechstligisten: Derzeit steht Donaustauf in der Bezirksliga Süd an der Spitze. Allerdings lauern in der Tabelle der SV Neukirchen beim Heiligen Blut und der VfB Bach knapp dahinter. In der Landesliga soll für Donaustauf und Augenthaler ohnehin nicht Schluss sein. "Sind wir erst einmal in der Landesliga, sollten ein, zwei Aufstiege durchaus möglich sein", sagt Sponsor Florian Wessely, Geschäftsführer eines Stromunternehmens in Norderstedt bei Hamburg und gebürtiger Regensburger. "Aber die Regionalliga ist ein Traum, der in weiter Ferne liegt, dessen bin ich mir bewusst."

Neuerdings träumt ihn Klaus Augenthaler mit. Ob ein Aufstieg in die vierte Klasse reicht, um in die Walhalla aufgenommen zu werden, wird Augenthaler leider nicht mehr erfahren: Große Persönlichkeiten können frühestens 20 Jahre nach ihrem Tod vorgeschlagen werden.

© SZ vom 16.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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