Fußball:Weltbeste Liga in den USA

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Der Unternehmer Ron Clark hat große Pläne: In den Vereinigten Staaten soll eine Liga entstehen, die Europa in den Schatten stellen soll.

Wenn es nach dem Willen von Ron Clark geht, dann spielen die deutschen Top-Spielerinnen um Weltfußballerin Birgit Prinz ab dem kommenden Jahr wieder in den USA. Der Geschäftsmann plant drei Jahre nach der Pleite der WUSA den Aufbau einer neuen Profiliga unter dem Namen WNPSL (Women National Professional Soccer League) mit Sitz in Miami. Damit wäre die Bundesliga ihren Ruf als derzeit stärkste Eliteklasse der Welt los.

Bald wieder in den USA? Birgit Prinz. (Foto: Foto: AP)

"Unser Ziel ist es, eine neue weltbeste Liga aufzubauen, die neben dem Eliteteam auch weitere Spielangebote macht und den Nachwuchs fördert. Wir haben die ehemalige WUSA und die Gründe für ihre Pleite sehr genau analysiert, Kontakte mit Personen und ehemaligen Klubs aufgenommen. Wir wissen, wie es geht", sagte Clark, der auf einen Ligastart im Juni 2007 hofft: "Wir haben schon Zusagen für sechs Teams."

Die Pläne Clarks kommen nicht von ungefähr. Er ist Besitzer sowie Generalmanager der Miami Surf und der Miami Breeze. Diese beiden Mannschaft spielen in der momentan höchsten US-Spielklasse, in der 39 Teams in vier regionale Staffeln aufgeteilt sind. "Eine Profiliga ist dringend nötig, denn der Frauenfußball in den USA ist weitgehend ohne Entwicklung und damit ohne Persepektive", meinte der Funktionär, der seine Teams bereits für die neue Eliteklasse angemeldet hat.

Insgesamt hofft Clark auf einen Ligabetrieb mit zwölf Mannschaften, der von seiner Sportagentur Soccer Circuit geleitet werden soll: "Einige Posten haben wir intern bereits besetzt, andere werden wir einkaufen. Es wird sich in den nächsten Wochen sehr viel bewegen." Um seinen Plänen Nachdruck zu verleihen, hat Clark die Eckdaten der Liga bereits festgelegt. Demnach soll die Meisterschaftsprämie bei 250.000 Dollar liegen. Pro Klub sollen 20 bis 30 Spielerinnen unter Vertrag genommen werden, für die insgesamt nicht mehr als 600.000 Dollar Jahresgehalt ausgegeben werden darf.

Die Stadien sollen über eine Mindestkapazität von 20.000 Sitzen verfügen, um einen Zuschauerschnitt von 10.000 bis 12.000 zu gewährleisten. Ein hohes Ziel, denn schließlich war in der Endphase der WUSA, in der zahlreiche deutsche Nationalspielerinnen bis vor drei Jahren ihr Geld verdienten, der Zuschauerschnitt auf 7000 gesunken.

Obwohl sich das Projekt derzeit noch in der Planungsphase befindet, könnte das Vorhaben Clarks von Erfolg gekrönt sein. Denn gerade zuletzt haben die beiden Welt- und Europameisterinnen Birgit Prinz und Conny Pohlers erklärt, dass sie nicht mehr an die Schaffung einer deutschen Profiliga zu ihrer aktiven Zeit glauben und sich einen erneuten Wechsel ins Ausland durchaus vorstellen können.

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