Fußball:Uefa will Torlinientechnik bei EM in Frankreich einführen

  • Die Uefa will von der EM 2016 an eine Torlinientechnik verwenden.
  • Welches System dabei zum Einsatz kommen soll, ist noch offen.
  • Entscheidend für den Vorstoß ist wohl die Sperre gegen Uefa-Präsident Michel Platini.

Auch die Tore in der Champions League werden bald überwacht

Die Uefa sagt "oui" zur Torlinientechnik: Bereits während der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich wird das Hilfsmittel für die Schiedsrichter zum Einsatz kommen, ab der kommenden Saison werden auch die Tore in der Champions League überwacht. Das entschied das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union in Nyon - den Weg frei gemacht hatte augenscheinlich auch die Sperre gegen "Technikverweigerer" Michel Platini. Der Systemlieferant steht noch nicht fest.

In der Bundesliga kommt seit der laufenden Saison das britische Kamerasystem "Hawk Eye" zum Einsatz, bei der WM 2014 in Brasilien hatte der Weltverband Fifa das deutsche GoalControl-System eingesetzt. Auch in England, Italien (beide Hawk Eye) und Frankreich (GoalControl) wurde die technische Unterstützung bereits eingeführt.

Platini blockierte die Einführung unter Verweis auf die Kosten

Die Uefa hatte bislang lediglich auf zusätzliche Referees hinter den Toren gesetzt - vor allem, weil der für acht Jahre suspendierte Präsident Platini das so wollte. Immer wieder hatte der Franzose die Einführung blockiert, er verwies auf die hohen Kosten ("Wir haben 80 Spielorte in ganz Europa") und verteidigte stets "seine" zusätzlichen Schiedsrichter. Der Sinn der Torrichter an den beiden Strafräumen wird aber immer wieder hinterfragt.

Die aktiven Unparteiischen gelten längst als Verfechter der Technik. "Ich habe seit Jahren betont, dass wir Schiedsrichter die Torlinientechnik befürworten. Darüber hinaus waren die Erfahrungen bei der WM in Brasilien äußerst positiv", hatte Schiedsrichter Felix Brych, der den Deutschen Fußball-Bund (DFB) auch in Frankreich vertreten wird, zuletzt geäußert. In Deutschland hatte Brych die Diskussion über das technische Hilfsmittel mit dem zu Unrecht gegebenen "Phantomtor" von Bayer Leverkusens Stefan Kießling im Jahr 2013 ausgelöst.

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