Fußball-U17-WM: Deutschland verliert:Das Aus kommt per Fallrückzieher

Ein Tor, so entscheidend wie spektakulär: In der 90. Minute trifft Gastgeber Mexiko zum 3:2 gegen Deutschland und entscheidet das WM-Halbfinale der U17-Junioren für sich. Während die DFB-Elf das Ende einer Serie zu beklagen hat, feiert Mexiko den Finaleinzug - und seinen verletzten Torschützen.

Ein Eckball von rechts, verlängert auf den zweiten Pfosten. Dort lauert Julio Gomez auf seine Chance - und bekommt sie: Die deutschen Abwehrspieler greifen den am Kopf bandagierten Mexikaner nicht an, er steigt zum Fallrückzieher hoch - und trifft für sein Team.

Fußball-U17-WM: Deutschland verliert: Der Junge mit dem Turban: Julio Gomez, 16 Jahre alt, trifft per Fallrückzieher zum 3:2-Endstand. Mexiko ist weiter, Deutschland spielt um Platz drei.

Der Junge mit dem Turban: Julio Gomez, 16 Jahre alt, trifft per Fallrückzieher zum 3:2-Endstand. Mexiko ist weiter, Deutschland spielt um Platz drei.

(Foto: AFP)

Für Deutschland zerplatzt in der 90. Minute des WM-Halbfinals der Traum vom Weltmeistertitel. Das Team von Trainer Steffen Freund schafft es in fünf Minuten Nachspielzeit nicht mehr, den 2:3 (1:1)-Endstand abzuwenden.

Damit wird der DFB-Nachwuchs am späten Sonntagabend im Aztekenstadion von Mexiko-Stadt nun noch die Chance auf Platz drei haben. Gegner ist der dreimalige Weltmeister Brasilien, der im Halbfinale mit 0:3 (0:1) an Uruguay scheiterte. Im Anschluss wird an gleicher Stelle vor 100.000 Zuschauern das Finale zwischen Mexiko und Uruguay stattfinden.

Nach einer Serie von fünf Siegen mit insgesamt 18:3 Toren erwischte die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im ausverkauften Nuevo Estadio Corona in Torreon (30.000 Plätze) einen schlechten Start - Julio Gomez traf per Kopf (3.). Doch kurz darauf erzielte der deutsche Torjäger Samed Yesil (10.) von Bayer Leverkusen mit einem Rechtsschuss aus 20 Metern seinen sechsten Turniertreffer - das 1:1.

Und Deutschland legte nach: In einer Druckphase der Mexikaner erzielte Kapitän Emre Can (60.) die Führung, er umkurvte drei Gegenspieler und verlud auch den Torhüter. Die Gastgeber reagierten kämpferisch - und wurden durch das 2:2 von Jorge Espericueta belohnt - durch eine direkt verwandelte Ecke (76.).

Die Schlussphase war zunächst von einer Verletzung geprägt: Mexikos Gomez prallte mit Yesil zusammen und musste lange wegen einer blutenden Kopfverletzung behandelt werden. Doch der 16-Jährige kam zurück - mit einem Verband um den Kopf - und entschied die Partie.

Die deutsche U17 verpasst damit die Chance, zum zweiten Mal in ein WM-Finale einzuziehen. 1985 war der Nachwuchs des DFB in Peking Nigeria unterlegen. Unter der Leitung von Trainer Horst Köppel verlor Deutschland vor 80.000 Zuschauern 0:2.

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