Fußball-Skandal:Fifa sperrt Blazer lebenslang

Fußball-Skandal: Darf kein Amt mehr bei der Fifa bekleiden: der ehemalige Spitzenfunktionär Chuck Blazer (rechts)

Darf kein Amt mehr bei der Fifa bekleiden: der ehemalige Spitzenfunktionär Chuck Blazer (rechts)

(Foto: AFP)

Der Welt-Fußballverband verbannt seinen ehemaligen Spitzenfunktionär auf Lebenszeit. Deutschland verliert die Spitzenposition in der Weltrangliste. Pep Guardiola wollte wohl Brasilien-Coach werden.

Fifa, Chuck Blazer: Der frühere Fifa-Funktionär Chuck Blazer ist vom Ethikkomitee des Weltfußballverbandes lebenslang für jegliche Aktivität im Fußballgeschäft gesperrt worden. Als Gründe für den Ausschluss des US-Amerikaners führte das Komitee am Donnerstag in Zürich Bestechung und weitere Korruptionsfälle an. Blazer sei eine Schlüsselfigur bei "Angebot, Annahme, Zahlung und Erhalt von geheim gehaltenen und illegalen Zahlungen, Bestechungen und Schmiergeldern" und an weiteren einträglichen Systemen beteiligt gewesen.

Blazer hatte sich bereits vor der US-Justiz schuldig bekannt. Das Justizministerium hatte dies im Mai diesen Jahres öffentlich gemacht. Der Ex-Funktionär hatte mit den amerikanischen Bundesbehörden als Zeuge kooperiert, seit 2011 gegen ihn wegen Steuerdelikten ermittelt worden war. Blazer war bis 2013 insgesamt 16 Jahre lang Mitglied des mächtigen Exekutivkomitees der Fifa.

Fifa-Weltrangliste: Weltmeister Deutschland hat nach knapp einem Jahr die Führung in der Fifa-Weltrangliste wieder eingebüßt. Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), die nach dem WM-Triumph in Brasilien im Juli 2014 erstmals seit 21 Jahren die Spitze erobert hatte, rutschte mit nun 1411 Punkten im aktuellen Ranking auf Platz zwei hinter Vize-Weltmeister Argentinien (1473) ab. Die Albiceleste zog trotz der Niederlage im Finale der Copa América gegen Gastgeber Chile an Deutschland und Belgien (1244) vorbei und führt die Rangliste erstmals seit rund sieben Jahren wieder an. Einen großen Sprung machte derweil Wales (1155), das zwölf Plätze aufstieg und als Zehnter die beste Platzierung der Verbands-Geschichte verbucht. Daneben schafften Rumänien (1166) und England (1157) als Achter und Neunter die Rückkehr in die Top-Ten.

Basketball, FC Bayern: Vizemeister Bayern München muss in der Basketball Bundesliga (BBL) zum Auftakt der neuen Saison ohne Cheftrainer Svetislav Pešić auskommen. Der Serbe wurde wegen eines "Verstoßes gegen die Sportdisziplin gegenüber BBL-Mitarbeitern" mit einer Sperre von einem Pflichtspiel belegt. Der 65-Jährige darf die Halle Anfang Oktober im Heimspiel gegen Pokalsieger EWE Baskets Oldenburg nicht betreten.

Pešić wurde bestraft, da er sich während des entscheidenden fünften Finalspiels bei den Brose Baskets Bamberg (84:88) "wiederholt unsportlich" verhalten haben soll. Unmittelbar zu Beginn der Halbzeitpause und vor dem Anfang der zweiten Spielhälfte war es nach BBL-Angaben zu entsprechenden Vorfällen gekommen. Neben der Sperre wurde Pešić eine Geldstrafe von 3000 Euro auferlegt. Da der Coach nach dem Spiel auch noch die Schiedsrichter kritisierte, muss der Klub wegen eines "Verstoßes gegen das Fairplay" weitere 4000 Euro zahlen. Dies entschied der BBL-Spielleiter Dirk Horstmann (Kamen).

Brasilien, Guardiola: Pep Guardiola soll vor seinem Engagement beim deutschen Fußball-Meister Bayern München starkes Interesse am Posten des brasilianischen Nationaltrainers gehabt haben. Das berichtete Guardiolas brasilianischer Ex-Spieler Dani Alves vom Champions-League-Sieger FC Barcelona in einem Interview mit dem US-Fernsehsender ESPN. Den Schilderungen des 32-Jährigen zufolge wäre Guardiola im November 2012 während seiner damaligen Auszeit nach dem Rücktritt von Brasiliens Coach Mano Menezes bereit gewesen, die Selecao zu übernehmen und auf die WM-Endrunde 2014 im eigenen Land vorzubereiten.

Allerdings hätte die Führung des brasilianischen Verbandes CBF unter dem damaligen Präsidenten Jose Maria Marin die Verpflichtung eines Ausländers als Trainer des Rekordweltmeisters für die Heim-WM abgelehnt. "Pep hat mir gesagt, dass er uns gerne zum WM-Titel führen möchte und auch schon einen Plan dafür hätte. Aber sie haben das nicht gewollt", erzählte Alves.

2012 gespielt hat, machte in dem TV-Interview aus seiner anhaltenden Verärgerung über die damalige Haltung des CBF kein Hehl: "Es ging nicht einmal ums Geld. Er wollte nur das erreichen, worauf ganz Brasilien gehofft hatte. Wenn man solch eine Gelegenheit verpasst, braucht man sich eigentlich auch gar nicht um die Nationalmannschaft kümmern." Der CBF verpflichtete 2012 Luiz Felipe Scolari als Menezes-Nachfolger. Unter der Führung von Brasiliens Weltmeister-Macher von 2002 erreichten die Südamerikaner bei der WM im vergangenen Jahr im eigenen Land zwar das Halbfinale, kassierten in der Vorschlussrunde allerdings eine historische 1:7-Pleite gegen den späteren Weltmeister Deutschland.

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