Fußball:Russland will Ausländer

Weil der eigene Nachwuchs mit Blick auf die WM 2018 schwächelt, werden in Moskau ungewöhnliche Pläne geschmiedet: Für den Erfolg will das stolze Land in aller Schnelle Kicker aus der Fremde einbürgern.

Vor der Fußball-WM 2018 im eigenen Land will Russland seine Nationalmannschaft auch mit eingebürgerten Spielern verstärken. "Wir erwägen punktuelle Einbürgerungen, weil wir in den kommenden zwei Jahren niemand Neues aus der eigenen Jugend mehr heranziehen werden", sagte Sportminister Witali Mutko in Moskau. Mutko ist auch Präsident des Fußballverbandes RFS. Im Gespräch für eine Einbürgerung ist derzeit unter anderem Bundesligaprofi Roman Neustädter. Der 27 Jahre alte Defensivspieler des FC Schalke 04 wurde zu Zeiten der Sowjetunion in der Ukraine geboren und hat die russische Staatsbürgerschaft beantragt. Neustädter hofft auf einen Einsatz in der russischen Sbornaja schon bei der EM im Juni und Juli in Frankreich. Für eine Einbürgerung müsste er aber wohl seinen deutschen Pass abgeben. Zuletzt hatte der gebürtige Brasilianer Guilherme einen russischen Pass erhalten und durfte bereits bei einem Testspiel für das Nationalteam antreten. Mutko betonte zugleich, Einbürgerungen könnten nur Ausnahmen sein: "Selbstverständlich muss sich der russische Sport an den eigenen Ressourcen orientieren", so Mutko.

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