Fußball-Regionalliga:Osnabrück fährt hoch

Weil Magdeburg nicht gewinnt, steigt der VfL in die zweite Liga auf. Im Süden fällt der 1. FC Saarbrücken in die Oberliga.

Trainer Claus-Dieter Wollitz zitterte im VIP-Raum, die Fans bangten auf der Tribüne, doch dann kannte der Jubel keine Grenzen: Erst zwei Minuten nach dem 2:1-Sieg gegen RW Ahlen konnte der VfL Osnabrück den Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga feiern. Als sich dann die Kunde von der Schützenhilfe des FC St. Pauli (1:1 beim 1. FC Magdeburg) im Stadion verbreitete, rissen die 18.000 Zuschauer die Arme in die Höhe und begannen die Feier zur Rückkehr ihres Vereins in die Zweitklassigkeit nach drei Jahren Regionalliga.

Fußball-Regionalliga: Jubel in Osnabrück. Die Fans feiern den VfL.

Jubel in Osnabrück. Die Fans feiern den VfL.

(Foto: Foto: dpa)

Die Osnabrücker mussten schon während des Spiels gegen Ahlen zittern, denn die Ahlener hatten die Gastgeber früh geschockt und in der ausverkauften Arena durch Musemestre Bamba (11.) die Führung erzielt. Die Gastgeber warfen in der Schlussphase alles nach vorne und kamen durch Tore von Thomas Cichon (80.) und Thomas Reichenberger (86.) doch noch zum glücklichen 2:1-Sieg.

"Ich habe den Schluss des St. Pauli-Spiels im VIP-Raum gesehen, das war unglaublich, so einen Puls habe ich seit Jahren nicht gehabt", berichtete VfL-Trainer Claus-Dieter Wollitz. "Ich kann gar nicht beschreiben, wie es in mir aussieht." Im dritten Jahr beim VfL schaffte der ehemalige Bundesliga-Profi bei seiner zweiten Trainer-Station den Aufstieg. Für den VfL, der sich zum Fahrstuhl-Verein entwickelt hat, ist es die dritte Rückkehr in den Profi-Fußball innerhalb von zehn Jahren.

Kiel um fünf Tore zu schlecht

Mit dem späten Sieg gegen Ahlen endete für die Osnabrücker die Saison am letzten Spieltag noch mit einem Happy End. Lange hatte der VfL die Tabelle angeführt und galt nach der "Wintermeisterschaft" bei der Konkurrenz als klarer Favorit für den Titelgewinn. Doch im letzten Viertel der Spielzeit verspielte das Team den Vorsprung und war so auf die Mithilfe des FC St. Pauli angewiesen, der von den VfL-Anhängern am Samstag lautstark gefeiert. "Mein Dank geht natürlich auch an St. Pauli, die haben eine famose Rückrunden gespielt und uns gerettet", kommentierte Wollitz.

Das Nachsehen im Herzschlagfinale hatten der 1. FC Magdeburg und Wuppertaler SV. Magdeburg kam zu Hause gegen St. Pauli nur zu einem 1:1 (0:0), Wuppertal unterlag Kickers Emden 2:4 (1:0). In der Endabrechnung holte sich St. Pauli die Meisterschaft vor den Niedersachsen und Magdeburg. Magdeburg fehlte ein Punkt, um als drittes Team in der zwölfjährigen Regionalliga-Geschichte den Durchmarsch aus der Oberliga perfekt zu machen. Zuvor hatten die Bördeländer zweimal den vorzeitigen Aufstieg verpasst.

Den bitteren Gang in die Oberliga muss nach den bereits seit längerem als Absteigern feststehenden zweiten Mannschaften von Borussia Mönchengladbach, Bayer Leverkusen und Hertha BSC sowie dem SV Wilhelmshaven auch Holstein Kiel antreten. Die Hanseaten gewannen zwar bei Rot-Weiß Erfurt mit 1:0 (1:0), verpassten aber im Vergleich zu der ebenfalls siegreichen Borussia Dortmund II (2:0 gegen Leverkusen) wegen der um fünf Treffer schlechteren Tordifferenz den Nichtabstieg.

8:3 für 1860 II

In der Regionalliga Süd trauert der Traditionsverein 1. FC Saarbrücken. Die Saarländer, die er vor einem Jahr aus der zweiten Liga abgestiegen waren, müssen nach der abschließenden 0:2 (0:2)-Niederlage bei der zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart am Samstag sogar in die Oberliga. Ebenso abgestiegen sind Darmstadt 98, der FK Pirmasens und die Reserve des 1. FC Kaiserslautern.

Hingegen retten sie die am letzten Spieltag die Reserven des TSV 1860 München (8:3 in Kassel) und des Karlsruher SC (1:1 gegen Reutlingen) und des FC Bayern München (2:0 gegen Darmstadt). Genauso wie die Sportfreunde Siegen, die 2:0 in Kaiserslautern gewannen. Als Aufsteiger in die zweite Liga standen schon seit einigen Wochen der SV Wehen und die TSG Hoffenheim fest. Am letzten Spieltag gewann Hoffenheim den direkten Vergleich zu Hause 2:1.

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