Fußball-Regionalliga:Harte Nuss

Der TSV 1860 München gewinnt in Schweinfurt 3:1 durch drei Tore von Stürmer Sascha Mölders, in der Relegation wartet nun ein Südwest-Vertreter.

Natürlich stand Sascha Mölders kurz im Mittelpunkt, er hatte schließlich alle drei Tore erzielt beim 3:1-Sieg in Schweinfurt, mit dem der TSV 1860 München die Meisterschaft in der Fußball-Regionalliga Bayern noch ein Stück wahrscheinlicher gemacht hat. Eines per Handelfmeter zum 1:0 (26.), eines per Kopfball zum 2:1 (32.), eines nach einem weiten Pass von Aaron Berzel zur Entscheidung (53.). Also durfte Mölders sich von den Fans feiern lassen, bekam ein paar Fragen von den Journalisten gestellt und erklärte: "Ob ich Torschützenkönig werde, ist mir nicht so wichtig. Ich will in die Relegation, ich will aufsteigen - und der Rest ist mir Wurst."

Sascha Mölders TSV 1860 München FC Schweinfurt 05 Marco Janz

Freundlicher Dreifachtorschütze: Mölders hilft Schweinfurts Marco Janz.

(Foto: Horling)

Und damit war man schon bei dem Thema, das Mölders' überragenden Auftritt überlagerte. In der Halbzeitpause der Partie waren nämlich, rund 330 Kilometer entfernt in Magdeburg, die Relegationspaarungen zum Drittliga-Aufstieg ausgelost worden. Der stark eingeschätzte Nordost-Vertreter Cottbus blieb den Löwen erspart, sie treten gegen den Tabellenersten oder -zweiten der Regionalliga Südwest an. Dies wird erst ausgelost, sobald die Platzierungen der Staffel feststehen. In Frage kommen der 1. FC Saarbrücken, der das Klassement derzeit mit 13 Zählern Vorsprung auf Rang drei anführt, Mannheim, Offenbach oder Freiburg II. "Egal gegen wen, das wird eine richtig harte Nuss", sagte 1860-Trainer Daniel Bierofka.

Relegation zur dritten Liga

Südwest B (Saarbrücken, Offenbach, Freiburg II oder Mannheim) - Bayern (vsl. 1860 München)

Nord (HSV II, Flensburg oder Wolfsburg II) - Nordost (vsl. Energie Cottbus)

West (Uerdingen oder V. Köln) - Südwest A (Saarbrücken, Offenbach, Freiburg II oder Mannheim)

Hinspiele am 24. Mai, Rückspiele am 27. Mai

Einen Vorteil hatte die Auslosung aus Bierofkas Sicht aber durchaus: Sie ergab nämlich, dass Sechzig das Rückspiel zu Hause bestreiten darf. "Wenn du zu Hause den Sack zumachen kannst, ist das ein Riesenvorteil", meinte der Trainer. Das Problem ist nun allerdings, dass das Rückspiel für Sonntag, 27. Mai, angesetzt ist. Und an diesem Tag steht im Stadion an der Grünwalder Straße das Heimspiel der Frauenmannschaft des FC Bayern gegen Wolfsburg auf den Programm. Als Bundesligist haben die Bayern das Vorrecht auf die Stadionnutzung. Die Befürchtung machte sich breit, dass die Löwen - falls ihnen der FCB nicht durch einen Umzug seiner Frauen entgegen kommt - den Heimspielort wechseln oder gar das von Bierofka so geschätzte Rückspiel-Heimrecht abgeben müssen. Das hält Josef Janker, der Spielleiter der Regionalliga Bayern, für sehr unwahrscheinlich. "Es ist nichts ganz auszuschließen, weil noch keine Gespräche stattgefunden haben. Aber diese Gefahr sehe ich momentan nicht", sagte Janker der SZ, "das muss man mit dem DFB besprechen. Ich glaube, da gibt es eine Lösung, die wir schnell bekannt geben können." Im vergangenen Jahr wurden auch nicht alle drei Rückspiele zeitgleich ausgetragen, sondern zwei in Meppen und Elversberg am Mittwoch, 31. Mai, und eines in Jena am Donnerstag, 1. Juni.

Über Sascha Mölders, der mittlerweile 14 Saisontore aufweist, wurde dann übrigens doch auch noch ein bisschen geredet. "Was für eine Gewalt er vorne hat, mit welcher Wucht er einläuft, ist seine große Qualität", sagte Bierofka. "Ich brauche nicht öfter zu erwähnen, dass ich froh bin, dass er bei uns spielt." Das soll er auch weiterhin tun, doch über eine Vertragsverlängerung haben sich Mölders und Sportchef Günther Gorenzel bislang nicht geeinigt. "Wir sind uns ja im Wesentlichen einig, es geht um Kleinigkeiten. Und da werden wir sehen, ob wir eine Einigkeit erzielen", erklärte Gorenzel. Mölders' Verhandlungsposition ist am Samstag nicht gerade schlechter geworden.

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