Fußball:Lukas Podolski tritt ab

Lukas Podolski

Lukas Podolski beendet seine Karriere in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft.

(Foto: dpa)
  • Lukas Podolski verkündet seinen Rücktritt aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft.
  • Der 31-Jährige will sich anderen Dingen widmen - vor allem seiner Familie, begründet er die Entscheidung.
  • Podolski bestritt 129 Länderspiele und wurde 2014 Weltmeister mit der DFB-Elf.

Lukas Podolski hat seinen Rücktritt aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft erklärt. "Danke Fans! 129 Spiele, 12 Jahre. Es war gigantisch, es war großartig. Und es war mir eine Ehre!", schrieb der Offensivspieler am Montag bei Twitter. Auf der DFB-Homepage erläuterte der Profi von Galatasaray Istanbul ausführlicher seine Beweggründe: "Ich habe dem Bundestrainer gesagt, dass ich ab sofort nicht mehr für die Nationalmannschaft spielen werde. Ich trete kürzer und widme mich mehr anderen Dingen. Am meisten natürlich meiner Familie."

Wenige Wochen nach dem Rücktritt von Bastian Schweinsteiger am 29. Juli beendete damit der letzte schon bei der Heim-Weltmeisterschaft 2006 beteiligte Profi seine Laufbahn im DFB-Team. Podolski hatte am 6. Juni 2004 noch unter Teamchef Rudi Völler für Deutschland in Kaiserslautern beim 0:2 gegen Ungarn sein Debüt gegeben. Es folgten vier EM-Teilnahmen und drei WM-Teilnahmen - mit der Krönung des Titelgewinns 2014 in Brasilien. Mit 129 Länderspielen stieg der 31-Jährige zur Nummer drei in der ewigen DFB-Länderspielstatistik hinter Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (150) und Miroslav Klose (137) auf. 48 Treffer bedeuten Platz vier in der ewigen Torschützliste des Nationalteams.

"Die Entscheidung ist mir sehr schwer gefallen. Die Nationalmannschaft war für mich immer Herzenssache, und das wird sie auch immer bleiben. Ich habe aber nach der Euro/Urlaub gespürt, dass sich mein Fokus verschoben hat. Alles hat seine Zeit - und meine Zeit beim DFB ist vorbei", schrieb Podolski. Seinen letzten Einsatz im DFB-Trikot hatte er bei der EM beim 3:0 im Achtelfinale gegen die Slowakei, als er in der 72. Minute für Julian Draxler eingewechselt wurde. Schon bei der WM in Brasilien war Podolski nicht mehr erste Wahl von Bundestrainer Joachim Löw und kam nur zu zwei Einsätzen. Vor der EM wehrte sich Podolski gegen das Image, nur noch Maskottchen im Weltmeisterteam zu sein.

Löw: "Er ist ein Vorbild an Professionalität und Einstellung"

Trotz zuletzt weniger werdender Einsätze lobte Bundestrainer Löw Podolski in höchsten Tönen. "Lukas war genauso wie Basti (Schweinsteiger, d.Red) immer eine feste Größe für mich. Auf ihn war und ist Verlass, bei aller Lockerheit und Leichtigkeit, für die er steht, ist er ein Vorbild an Professionalität und Einstellung, dem Erfolg hat er immer alles untergeordnet, auch sich selbst", sagte der 56-Jährige in einer offiziellen Erklärung des DFB. Löw weiter: "Gemeinsam sind wir in Brasilien Weltmeister geworden, mich verbindet als Trainer ein sehr langer Weg mit ihm, wir haben zusammen gefeiert, Poldi hat aber immer auch Verantwortung übernommen, wenn es mal nicht so gut lief. Für seine Loyalität, seinen Einsatz, den Spaß und die Freude, die er immer wieder in unseren Kreis gebracht hat, kann ich mich nur bedanken."

Auch Teammanager Oliver Bierhoff lobte den Ex-Kölner und -Münchner: "Er hat seinen Eintrag in den Geschichtsbüchern mehr als verdient. Aber Poldi hat sich auch neben dem Platz zu einer echte Marke entwickelt und ist sich dabei immer treu geblieben." In Podolski verliere die Nationalmannschaft "einen leidenschaftlichen Fußballer und riesigen Sympathieträger, der uns und den Fans im Nationaltrikot fehlen wird", so Bierhoff. DFB-Präsident Reinhard Grindel äußerte: "Besonders hat mich beeindruckt, wie er sich zuletzt bei der EM in Frankreich um die jüngeren Spieler in der Mannschaft gekümmert hat. Ein Weltmeister im Teambuilding."

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