Fußball-Länderspiel:Klinsmann überrascht die Niederlande

Head coach Jurgen Klinsmann of the U.S. and goalkeeper Brad Guzan celebrate victory over Netherlands after friendly soccer match at Amsterdam Arena in Amsterdam

Jubel in Amatsredam: Jürgen Klinsmann.

(Foto: REUTERS)

Fünf Tage vor dem Testspiel gegen die DFB-Elf siegen die USA in Amsterdam. Die deutschen Fußballfrauen handeln eine WM-Rekordprämie aus. Mick Schumacher übersteht seinen ersten Crash in der Formel 4 unverletzt.

Fußball, Länderspiel: Fünf Tage vor dem Duell mit Weltmeister Deutschland haben der frühere Bundestrainer Jürgen Klinsmann und die Fußball-Nationalmannschaft der USA einen Überraschungserfolg gefeiert. Dank eines überragenden Schlussspurts siegten die US-Boys in Amsterdam gegen die Niederlande mit 4:3 (1:1). Bis zur 88. Minute hatten die Niederlande 3:2 geführt, dann glich der frühere Freiburger und Hoffenheimer Daniel Williams aus, ehe Bobby Wood von Erzgebirge Aue sogar noch den Siegtreffer für das Klinsmann-Team erzielte. John Brooks (Hertha BSC) hatte das 2:3 erzielt (70.), Fabian Johnson (Borussia Mönchengladbach) das erste Länderspiel-Tor von Gyasi Zardes (23/LA Galaxy) zum zwischenzeitlichen 1:1 (33.) mit einer schönen Flanke vorbereitet. Am Mittwoch spielen die USA in Köln (20.45 Uhr/ARD) gegen Deutschland. Zuvor war der Schalker Bundesliga-Stürmer Klaas-Jan Huntelaar der überragende Mann auf dem Platz gewesen. Der frühere Bundesliga-Torschützenkönig, der in der Rückrunde nur zwei Tore geschossen hatte, erzielte die ersten beiden Treffer selbst (31./49.), beim dritten (53.) fälschte Memphis Depay als offizieller Torschütze einen Schuss Huntelaars ab. Beim Stande von 3:2 wurde Huntelaar ausgewechselt. Neben Brooks und Johnson hatte Klinsmann auch Timothy Chandler (Eintracht Frankfurt) und Alfredo Morales (FC Ingolstadt) in seine Startelf berufen. Wood (Erzgebirge Aue) wurde in der 65. Minute eingewechselt.

Frauen-WM: Die deutschen Fußball-Nationalspielerinnen können sich im Fall des WM-Titelgewinns in Kanada über eine Rekordprämie freuen. Sollte die Mannschaft von Trainerin Silvia Neid im Finale am 5. Juli in Vancouver triumphieren, würde jede Akteurin vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) 65 000 Euro erhalten. Bei einer Endspiel-Niederlage wären 55 000 Euro fällig, Platz drei würde mit 45 000 Euro honoriert. Bei der Heim-WM 2011 in Deutschland hätte jede Spielerin für den Titel 60 000 Euro erhalten. In diesen mit dem Spielerrat ausgehandelten Zahlungen sind laut DFB-Mitteilung von Samstag 10 000 Euro enthalten, die als Anerkennung für die Olympia-Qualifikation an Nadine Angerer und Co. ausgeschüttet würden. Das Erreichen des WM-Halbfinales wäre dem Verband 30 000 Euro pro Spielerin wert, das Viertelfinale 20 000 und die Runde der letzten 16 Teams noch 10 000 Euro. Sollten die DFB-Frauen in diesen K.o.-Runden ausscheiden und sich dennoch als eine der drei besten europäischen Teams die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Brasilien 2016 gesichert haben, gäbe es eine Extra-Prämie von 10 000 Euro.

Formel 4: Mick Schumacher (16) hat seinen ersten Crash in der Formel 4 unverletzt überstanden. Im österreichischen Spielberg krachte der Sohn des Formel-1-Rekordweltmeisters Michael Schumacher in einen Reifenstapel, nachdem er bereits in der ersten Runde mit einem vor ihm fahrenden Boliden kollidiert war. Dabei zerstörte er sich den rechten Vorderreifen sowie den Frontflügel und verlor anschließend bei einem zweiten Kontakt mit einem Konkurrenten den linken Vorderreifen. Die umherfliegenden Teile richteten glücklicherweise keinen weiteren Schaden an, während Schumacher schnell und ohne Hilfe aus seinem Fahrzeug kletterte. Mit erhobenem Daumen zeigte er an, dass der Unfall glimpflich verlaufen war. Schumacher, der beim Saisonauftakt in Oschersleben vor sechs Wochen das dritte Rennen gewonnen hatte, war auf dem Red Bull Ring im Mittelfeld gestartet, nachdem er im Qualifying am Samstagmorgen den 18. Platz belegt hatte. Der Fahrer von Van Amersfoort Racing geht beim zweiten Lauf am Sonntag (12.00 Uhr/Sport1) von Rang 16 aus ins Rennen, im dritten Lauf (17.30 Uhr/Sport1) muss der nach Oschersleben beste Rookie der Serie sich allerdings nach seinem Aus am Samstag ganz weit hinten anstellen.

Basketball, NBA: Die Golden State Warriors haben Spiel eins im Play-off-Finale der nordamerikanischen Profiliga NBA gegen die Cleveland Cavaliers gewonnen. Trotz einer Gala-Vorstellung von Clevelands Basketball-Superstar LeBron James, der 44 Punkte erzielte, setzte sich das beste Team der Hauptrunde vor eigenem Publikum mit 108:100 nach Verlängerung durch. Das zweite Spiel der best-of-seven-Serie findet in der Nacht zum Montag erneut in Oakland statt. Cleveland muss ohne Kyrie Irving um die Wende kämpfen. Der All-Star-Guard humpelte in der Verlängerung vorzeitig mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Feld - eine Untersuchung am Freitag ergab einen Bruch der linken Kniescheibe. Irving erwartet eine mehrmonatige Pause. Angeführt vom starken James hatten die Cavaliers den besseren Start erwischt und lagen nach dem ersten Viertel mit zehn Punkten vorn (29:19). Die Warriors fanden jedoch zunehmend besser in die Partie, auch weil Stephen Curry, am Ende mit 26 Punkten bester Werfer der Gastgeber, seinen Rhythmus fand. "Wir wissen, zu was LeBron in der Lage ist. Fünf Leute haben ihn heute verteidigt und konnten ihn doch nicht stoppen", sagte der MVP der Hauptrunde. Das konnte James nur bestätigen: "Ich hatte sie da, wo ich wollte", sagte der 30-Jährige: "Aber die NBA ist eine 'Make oder Miss'-Liga." In der Verlängerung ließ die Warriors-Defensive dann nur noch zwei Punkte der Gäste durch James zu und sicherte sich so Spiel eins.

Handball, HBL: Der THW Kiel hat zum 20. Mal die deutsche Handball-Meisterschaft gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason sicherte sich durch ein 33:29 (18:12) gegen den TBV Lemgo am letzten Bundesliga-Spieltag ihren vierten Meistertitel in Serie und verwies die Rhein-Neckar Löwen, die 32:27 (17:15) beim SC Magdeburg siegten, erneut auf den zweiten Platz. Der Rekordchampion feierte vor 10.250 Zuschauern in der ausverkauften Sparkassen-Arena den zehnten Triumph seit 2005. Nur der HSV Hamburg konnte 2011 die Dominanz der Zebras in den vergangenen Jahren brechen. Für die erfolgsverwöhnten Kieler war es der einzige Titel der Saison. GWD Minden ist nach einem 24:28 (10:15) bei der TSG Friesenheim der vierte Absteiger. Friesenheim hatte bereits zuvor neben dem HC Erlangen (23:28 bei der TuS N-Lübbecke) und der SG BBM Bietigheim (32:25 gegen den Bergischen HC) als Absteiger festgestanden. Weitere Entscheidungen gab es am letzten Spieltag nicht mehr. Neben Kiel und den Löwen hatten sich die SG Flensburg-Handewitt, der SC Magdeburg und Frisch Auf Göppingen vorzeitig für den Europapokal qualifiziert. Flensburg beendete die Saison mit einem 32:29 (15:13) beim EHF-Cup-Sieger Füchse Berlin, der Sechster wurde. Das Spiel war ein emotionaler Abschied von Dagur Sigurdsson aus Berlin: Der Bundestrainer beendet seine Doppelfunktion und wird sich künftig auf die Nationalmannschaft konzentrieren. Am Samstag beginnt die Vorbereitung auf die letzten beiden EM-Qualifikationsspiele in der kommenden Woche. Göppingen schloss die Saison mit einem 24:29 (13:12) bei der HSG Wetzlar ab.

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